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Wumbabas Vermaechtnis

Titel: Wumbabas Vermaechtnis
Autoren: Axel Hacke , Michael Sowa
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David Hasselhoffs Looking für Freedom .
    Nebenbei gesagt, braucht man für dieses Spiel nicht mal eine Fremdsprache, es geht auch von Deutsch zu Deutsch. Herr B. aus Burladingen schrieb, er habe seinen damals vierjährigen Sohn des Öfteren vom Kindergarten abgeholt und im Auto gelauscht, wie der Kleine sang:
    »Schlekko mi fan tome
    ding dang dong
    ist die Zeit vom Kindergarten um.«
    So sei das Tag für Tag gegangen, bis er eines Tages zu früh am Kindergarten eingetroffen sei und die Kinder drinnen noch singen gehört habe:
    »Schlägt die Uhr vom Turme
    ding dang dong…«
    Manchmal frage ich mich, ob Mozarts Così fan tutte wirklich Così fan tutte heißt.
I will be there with my broken arms: Die drei größten Hits auf Englisch
    Eine Kurzhitparade der drei besten englischsprachigen Verhörer. Auf P LATZ 3 finden wir Tina Turner, eine der Großen auf unserem Fachgebiet, sie singt in Open Arms , einem Love Song: »I will be there with my open arms.« Was aber hörte einer meiner Leser? »I will be there with my broken arms.« Ist das nicht eine ganz besondere Liebeserklärung? Für jemand da zu sein, selbst mit zwei gebrochenen Armen?
    Übrigens schreibt mir Herr K. aus Wien, er habe als Jugendlicher zwar Tina Turner gekannt, nicht aber ihren damaligen Mann Ike. Als er dann zum ersten Mal Musik von Ike and Tina Turner hörte, habe er I can Tina Turner verstanden, ein wunderlicher Name für eine Band, nicht wahr? Eine Tina-Turner-Imitatorin, die offen und irgendwie naiv-stolz schon im Band-Namen auf ihr Imitatorinnen-Können hinweist…
    Wunderbar finde ich, auf P LATZ 2, das Bekenntnis von Frau H. aus Memmingen, den Beatles-Song I want to hold your hand sehr lange als I want to hold your ham verstanden zu haben. Ich möchte deinen Schinken halten … So, stellt man sich vor, erklärt ein Metzgermeister seiner Frau die große Liebe oder doch jedenfalls sein geschlechtliches Begehren, und dann legt er vielleicht Bee sting von Ugly Casanova auf, der in Metzgerkreisen gerne »Kiss me just like a beefsteak« verstanden wird, obwohl Ugly Casanova sich inWahrheit einen Kuss wie einen »bee sting«, einen Bienenstich also, vorstellt – ein seltsamer Wunsch, vielleicht für Imker oder Konditoren verständlich, weniger aber für Fleischer.
    Auf P LATZ 1 kehren wir zu den Anfängen zurück, zu Hot Chocolate, mit deren Zeile I Believe In Miracles alles begann (siehe Der weiße Neger Wumbaba , Seite 8ff.), einem Song, bei dem ich mich im Verlauf der vergangenen Jahre klar für die Interpretation I Believe In Mirko entschieden habe, hören Sie noch mal rein, es ist ganz deutlich.
    Aber Hot Chocolate hat noch andere Songs im Repertoire gehabt, No doubt about it zum Beispiel. Herr K. aus Kaarst hat eine Schwester, die sich einst diese Platte kaufte und den damals jungen K. mithören ließ, wobei er folgende Zeilen vernahm:
    »If someone tells you there’s no rubberphone of life,
    And you believe in that too,
    I’m gonna tell you ’bout the other night,
    I swear that it’s true.
    A cloud of white and green and flying ships I’ve never seen
    Came into my view…«
    Da erzählt also einer vom rubberphone of life , dem Gummitelefon des Lebens, dann von weißen und grünen fliegenden Raumschiffen, fliegenden Untertassen, und im weiteren Verlauf des Textes erfährt man, dass er Angst gehabt habe, dass es aber keinen Zweifel geben könne, no doubt about it , es sei existent – na, was denn? Das Gummitelefon des Lebens natürlich.
    Ehrlich gesagt, habe ich keine Ahnung, was man sich unter diesem Gummitelefon vorstellen könnte, und auch K. musste feststellen, dass es nicht »no
     rubberphone of life« heißt, sondern »no other form of life«. Dass es in diesem Lied also um außerirdisches Lebengehe. Aber wie oft
     haben wir schon von diesem außerirdischen Leben gehört, wie langweilig ist es uns geworden. Welch großes Interesse hingegen erzeugt in uns die
     Nachricht von der Möglichkeit des Vorhandenseins eines Gummitelefons des Lebens. Könnte es sein, dass eines Tages weiße und grüne Luftschiffe neben
     meinem Haus landen, dass sich eine Tür öffnet, ein schleimiges Plastikwesen heraustritt, mir mit feucht-tropfender Hand den Hörer eines sehr weichen
     Gummitelefons reicht (vielleicht eines Schaumgummitelefons) und sagt: »Für Sie!«?
    Natürlich würde ich rangehen. Ich bin sicher, dass am anderen Ende der Leitung eine Stimme sagt: »Hallo, hier ist Mirko.«
Lesen Sie weiter!

    »Leser von Axel Hackes
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