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PR TB 119 Die Todesmaschine

PR TB 119 Die Todesmaschine

Titel: PR TB 119 Die Todesmaschine
Autoren: Perry Rhodan
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1.
    Der Mann saß an einem Holztisch in einem sparsam möblierten
Zimmer und blickte durch das Fenster auf die Dächer der kleinen
Ortschaft, hinter der sich im Norden die eisgekrönten Berge des
Ugheida-Gebirges in den Himmel reckten.
    Auf dem Tisch lag ein in schwarzes Leder gebundenes kleines Buch.
Der Mann schlug es auf und blätterte die eng beschriebenen
Seiten durch, bis er auf eine leere Seite stieß.
    Bedächtig zog der Mann einen Schreibstift aus der Innentasche
seiner Jacke, und ebenso bedächtig begann er zu schreiben.
    »17. Tag des 11. Hrudghar der 1721. Hadrorgha. Auch heute
sind wir keinen Schritt weitergekommen. Das Objekt, das vor zwölf
Tagen im Potharte-Tal entdeckt wurde, hat bisher keines seiner
Geheimnisse preisgegeben.
    Grathor, der Innenminister unseres Landes, informierte mich heute
darüber, daß wir die offizielle Version von einem
>kosmischen Gesteinsbrocken, der eine gewisse Strahlung emittiert^
nicht mehr lange aufrechterhalten können.
    Das ist mir völlig klar. Es stellt sich nur die Frage, welche
Version die alte ersetzen soll. Keiner unserer Wissenschaftler konnte
die wahre Natur des kegelförmigen Gebildes ergründen. Nur
eines steht bisher unumstößlich fest: Es tötet jeden,
der sich ihm weiter als bis auf hundertacht Tons nähert.
    Die Behörden erfuhren von seiner Existenz, als Hubschrauber
aus der Luft nach einer vierköpfigen Touristengruppe suchten,
die seit drei Tagen vermißt wurde. Ein Hubschrauber entdeckte
es beim Überfliegen des Potharte-Tals. Der Pilot landete, und
ein Mann stieg aus, um sich das Objekt aus der Nähe anzusehen.
Plötz
    lieh flammte er auf und verbrannte, ohne Überreste zu
hinterlassen.
    Die nächsten Opfer des >Meteorits< waren ein
übereifriger Polizist und ein Wissenschaftler, der sich dem
Objekt in einem feuerfesten Schutzanzug näherte. Erst danach
informierten die lokalen Behörden die Regierung, die wiederum
den Geheimdienst und das Militär informierte.
    In meiner Funktion als Chef des Geheimdienstes von Urbegh
veranlaßte ich, daß das Potharte-Tal hermetisch durch
Militär abgeriegelt wurde. Zuerst landeten Fallschirmjäger.
Später stieß die Panzerdivision von General Arkhor hinzu.
Die Zusammenarbeit mit General Arkhor erwies sich als schwierig und
problematisch. Ich will die strategischen und taktischen Qualitäten
Arkhors nicht anzweifeln, aber der Mann ist zu schnell mit Schlüssen
bei der Hand, die sich durch keine Tatsache beweisen lassen.
    Er vertritt die Meinung, bei dem Objekt handele es sich um eine
Geheimwaffe des Staates Anthein, der zweiten Großmacht auf
Xthon, neben Urbegh. Vielleicht hat er sogar recht, obwohl keine
meiner Agenteninformationen darauf hinweist, daß es den
Wissenschaftlern von Anthein gelungen sein könnte, ein
hausgroßes Objekt zu konstruieren, das sich unbemerkt auf dem
Territorium der gegnerischen Großmacht absetzen läßt
und sich außerdem gegen jede Annäherung wehrt, indem es
Personen restlos in Energie verwandelt.
    Doch darauf kommt es momentan gar nicht an. Entscheidend ist, daß
wir der Gegenseite nichts beweisen können. Wenn wir aber Anthein
offen der Aggression beschuldigen, kommt es mit

    Sicherheit zu Komplikationen der ohnehin angespannten politischen
Lage, was sehr wohl zum Ausbruch eines folgeschweren Krieges führen
könnte.
    Andererseits drängen sowohl die Regierung, als auch die
Öffentlichkeit auf eine schnelle Klärung. Die
Kommunikationsmedien ergehen sich in wilden Spekulationen über
die Herkunft des Objekts. Unsere Behauptung über dessen
meteoritische Natur wird mit teils
    unwissenschaftlichen, teils aber auch mit wissenschaftlichen
Argumenten bestritten.
    Die wichtigsten Argumente sind die, daß der Sturz eines
derart großen Meteoriten unübersehbare atmosphärische
Erscheinungen hervorgerufen haben müßte, was nicht der
Fall war, und daß der Aufprall die Kruste unseres Planeten so
stark erschüttert haben müßte, daß er noch von
den Bebenwarten auf der entgegengesetzten Seite Xthors registriert
worden wäre. Auch das ist nicht der Fall gewesen. Das Fehlen
eines Einschlagkraters war ein weiteres Argument. Es ist lediglich
eine flache Bodenvertiefung entstanden.
    Wir stehen vor einem Rätsel, und ich kann nur hoffen, daß
es uns in den nächsten Tagen gelingt, wenigstens den Ansatz
einer befriedigenden Lösung zu finden.«
    *
    Sein Bewußtsein löste sich nur allmählich aus dem
zähen Dunkel, das ihn mit imaginären Händen immer
wieder zurückziehen wollte.
    Jemand
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