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Dämonen-Reihe 17 - Des Dämons fette Beute

Dämonen-Reihe 17 - Des Dämons fette Beute

Titel: Dämonen-Reihe 17 - Des Dämons fette Beute
Autoren: Robert Asprin , Jody Lynn Nye
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1. Kapitel
     
    »PSST! HEY, FREUND! Ja, Ihr da mit den grünen Schuppen! Kauft mich!«
    Ich blickte mich um.
    Ich durchstöberte gerade einen der unzähligen Krimskramsstände, der meine Aufmerksamkeit erregt hatte, nicht auf dem Bazar, wo die Stimme hinter dem Verkaufstisch vermutlich einem unschuldig dreinblickenden Täufler gehört hätte, sondern auf dem geschäftigen Marktplatz einer Ortschaft in einer Dimension namens Ittschalk. Aus einer spontanen Laune heraus hatte ich meine Tour durch die Provinzen hier unterbrochen, wo die Leute von Unmengen langem, wallendem Haar bedeckt waren wie Rastafaris und der weite offene Himmel grünlich schimmerte.
    Zum ersten Mal seit Jahren war ich von niemandem abhängig, um die Dimensionen zu wechseln – dank des Geschenks eines Freundes. Ich genoss das ungewohnte Gefühl, ganz allein reisen zu können und wo es mir gefiel, so lange zu bleiben, wie es mir gefiel. Wenn mir danach war, mich eine Woche lang mit den Pookas in Pookipsie zu betrinken, dann konnte ich das tun. Wenn ich feststellte, dass das alljährliche Fest des Anstichs der Bierfässer in Harv ein Reinfall war, konnte ich mich verziehen, ohne auf einen Magiker warten zu müssen, der mir einen kräftigen Schubs gab. Diese Freiheit war weitaus prickelnder als jeder Champagner, den ich jemals getrunken hatte.
    Der alljährliche Dorfjahrmarkt von Prounvip bestand aus einem Gewirr von Zelten, die auf einem weiten offenen Platz inmitten weniger verstreuter Gebäude auf einer staubigen Prärieebene standen. In einem konisch geformten blauen Zelt im Zentrum des Platzes stimmte eine Umptata-Kapelle ihre Instrumente. Der würzige Geruch von brutzelnden Würstchen und Töpfen voll mit blubberndem scharfem Chili zog die Aufmerksamkeit meiner Nase zu den mit strähnigem Haar bedeckten Köchen, die über Erdöfen gebeugt in dem angrenzenden Zelt schufteten. Kinder ließen sich ihre langen Locken von Friseurinnen mit geschickten Fingern zu winzigen Zöpfen flechten, deren Enden mit bunten Perlen verziert wurden. Andere sprühten sich wellenförmige Muster mit einer glitzernden Farbe ins Haar, von der ihre Mütter zweifellos hofften, dass sie sich leicht wieder herauswaschen ließ.
    Auf einer Seite des Jahrmarkts versuchten die haarigen Einwohner ihr Glück mit Kokosnuss-Schlagen und damit, luftgefüllte bunte Blasen mit Wurfpfeilen zu treffen oder Pyramiden aus übereinandergestapelten Amphoren mit Stoffbällen zum Einsturz zu bringen. Ziemlich primitive Spiele für mein wissendes pervisches Auge, doch die Einheimischen schienen ihren Spaß dabei zu haben. Ich war nicht dumm genug, meine Kupfermünzen mit Spielchen zu vergeuden, die auf jedem Jahrmarkt und in jeder Dimension getürkt waren, oder für Waren, die auf bunt herausgeputzten Tischen unter der heißen Sonne zum Kauf feilgeboten wurden. Ich ließ meinen Blick phlegmatisch über das Angebot schweifen. Das meiste Zeug war unverkennbar Schrott, aber ich gönnte mir trotzdem das Vergnügen, mir den Krempel anzusehen, bevor ich die Qualität des einheimischen Gebräus in der Herberge gegenüber, aus der genügend Gäste heraustaumelten, mir ein gutes Gefühl zu vermitteln, einer näheren Prüfung zu unterziehen gedachte.
    »Hey! Seht nach unten! Bitte, guter Gesell, holt mich hier raus!«
    Ich sah nach unten. Ein Auge spähte zu mir empor. Es schimmerte in dem rund einen Zoll breiten Streifen einer stumpfsilbernen Klinge, die aus der abgewetzten Lederscheide auf dem Tisch hervorlugte. Ich blickte auf. Es befand sich niemand in der Nähe, dessen Auge sich in dem Metall hätte widerspiegeln können. Neugierig geworden packte ich den nachgedunkelten Messinggriff und zog das Schwert ein paar Zoll weiter aus der Scheide hervor. Auf der Klinge erschien ein zweites Auge. Es waren stahlblaue Augen, umgeben von schwarzen Rändern, kühn und forschend. Ich sah mich um, um mich zu vergewissern, ob es vielleicht der Händler mit den schwarzen Haarflechten war, der die Klinge mit einem Zauber belegte, um sie für die Marktbesucher ansprechender zu machen, doch er befand sich am anderen Ende des Standes und unterhielt sich mit einer alten Dame, die mit langem silbernem Haar bedeckt war, über einen geblümten Nachttopf aus Porzellan.
    »Dem Schmied sei Dank, ich fürchtete schon, Ihr würdet niemals auf mich hören!«, meldete sich die Stimme erneut zu Wort.
    »Ich habe dich gehört«, sagte ich freundlich und schickte mich an, weiter zum nächsten Warenstapel zu gehen. »Einen schönen
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