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WoW 12 - Die Nacht des Drachen

WoW 12 - Die Nacht des Drachen

Titel: WoW 12 - Die Nacht des Drachen
Autoren: Richard A. Knaak
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Deine Kameraden haben etwas zu ihr gebracht, und jetzt hallt durch Grim Batol ein Gebrüll wie das eines Drachens. Doch es wurde schon seit Monaten kein Drache mehr gesichtet. Was treibt sie da unten?«
    »Chrysalun...
« Ein einziger Begriff. Dabei klang die Stimme des Skardyns so rau, als wäre Sprechen für ihn eine seltene und schreckliche Angelegenheit. »Chrysalun...«
    »Beim Barte meines Vaters, was ist ein Chrys... Chrysalun?
    »Größer«, kam es rau aus der Kehle des Gefangenen. Seine Zunge schoss dabei vor und zurück. »Größer drinnen... als draußen.«
    »Was für einen Mist verzapft diese Bestie? Die macht sich doch nur über uns lustig!«, zischte einer von Grendas Brüdern. Obwohl sie keine Zwillinge waren, sahen sich die Brüder doch ähnlicher als die meisten anderen Zwerge. Rom konnte Gragdin und Griggarth nie auseinanderhalten.
    Einer von beiden stürmte nach diesen Worten vor, dabei hielt er seine Axt so hoch erhoben, wie der Tunnel es ihm erlaubte. Der Skardyn zischte und wehrte sich erneut gegen seine Häscher. Grenda stoppte ihren ungestümen Bruder. »Nein, Griggarth! Noch nicht! Steck die Axt sofort weg!«
    Griggarth sank unter der Ermahnung seiner Schwester zusammen. Sie war die Herrin und die Brüder ihre beiden Hunde. Gragdin, der eigentlich gar keinen Grund dazu hatte, tat es seinem Bruder gleich.
    Grenda wandte sich dem Skardyn zu. »Aber wenn dieser Dreckskerl nicht bald ein bisschen Klarheit in seine Worte bringt...«
    Rom übernahm wieder die Kontrolle. Er zog noch einmal an der Pfeife, klopfte die Asche aus und murmelte: »Gut. Zum letzten Mal. Vielleicht kommst du mit einer anderen Frage besser klar.« Er überlegte, dann sagte er: »Erzähl mir etwas über dieses große Wesen – und was es hier an diesem Ort zu suchen hat.«
    Der Skardyn reagierte recht beunruhigend. Zuerst dachte Rom, die Bestie würde husten. Aber dann erkannte er, dass das verfluchte Biest
lachte.
    Rom zog seinen Dolch und richtete ihn auf das braune schuppige Kinn des Skardyns. Doch der Gefangene hörte nicht auf.
    »Sei still, du verfluchter Sohn einer Kröte, oder ich ziehe dir die Haut bei lebendigem...«
    Die Decke stürzte ein. Die Zwerge stoben auseinander, als Tonnen von Fels herunterpolterten.
    Mit den Steinen kamen drei schwere Gestalten, die nicht nur kupferne Brustpanzer trugen, sondern noch dichter geschuppt waren als der Skardyn. Schlimmer noch, diese imposanten Riesen – über zweieinhalb Meter groß, schätzte Rom mit geübtem Blick – waren weitaus tödlicher und erschienen deutlich unerwarteter als die Nachfahren der Dunkeleisenzwerge.
    »Was sind...«, setzte ein Zwerg an, bevor ein großer Krummsäbel ihn in der Mitte zerteilte, samt Brustpanzer und allem anderen.
    Rom wusste, was das war, wenn er es auch nur aus Erzählungen kannte. Doch Grenda sprach den furchterregenden Namen als erste aus. »Drakoniden!«
    Sie sprang auf den Ersten zu, ihre Axt hatte sie bereits gezogen. Die mit schwarzen Schuppen übersäten Drakoniden wirkten, als hätte man einen Drachen und einen Menschen miteinander verschmolzen und in einen fürchterlichen Krieger verwandelt. Der Gegner schlug mit einer Waffe auf die Zwergin ein, die bereits blutbedeckt war. Als er ihre Axt traf, leuchtete die Klinge und schnitt durch die solide Handarbeit der Zwerge wie durch Wasser.
    Nur Roms schnelle Reaktion rettete Grenda. Er war zur selben Zeit wie die Zwergin auf die monströse Gestalt gesprungen, weshalb er sie zur Seite stoßen konnte. Unglücklicherweise hatte in dem engen Tunnel nicht genug Platz, um selbst der Klinge auszuweichen, die ihr zugedacht war.
    Der Zwerg schrie auf, als sie sich durch sein Handgelenk
brannte.
Verwundert sah er, wie seine Hand zu Boden fiel, wie sie vom schweren, dreizehigen Fuß des Drakoniden zertrampelt wurde.
    Wenn daran irgendetwas Gutes war, dann, dass die Magie der Klinge die Wunde gleichzeitig kauterisierte. Dadurch und wegen der Zähigkeit der Zwerge konnte Rom all seine Kraft in den mit einer Hand geführten Streich legen.
    Die Axt schnitt in die gepanzerte Haut nahe der Schulter. Der Drakonide schrie vor Schmerz auf und sprang zurück.
    Gelächter dröhnte in Roms Ohren. Ein Lachen, das immer weniger wie das des Skardyns klang, sondern wie etwas viel Düstereres. Rom sah über die Schulter zu der Stelle, wo sich der Gefangene immer noch befinden sollte.
    Doch die Wachen lagen tot auf dem Boden, ihre Augen starrten blind nach oben, und ihre Kehlen waren durchtrennt. Ihre Äxte
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