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WoW 12 - Die Nacht des Drachen

WoW 12 - Die Nacht des Drachen

Titel: WoW 12 - Die Nacht des Drachen
Autoren: Richard A. Knaak
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Brüllen nicht gewesen wäre...
    Das Brüllen.
    So dankbar er auch für diese Unterbrechung war, so fragte sich Rom doch, woher es stammte... und ob es sich für die Zwerge nicht als Vorbote von etwas noch viel Schrecklicherem erweisen würde.
     
     

KAPITEL ZWEI
     
    Korialstrasz flog über Lordaeron und bemühte sich, dem Aufruhr unter sich keinerlei Beachtung zu schenken. Er war entschlossen, die andere Seite der Baradinbucht ohne die geringste Verzögerung zu erreichen. Das war von äußerster Wichtigkeit. Der Drache wollte sich nicht in die Kämpfe gegen die Geißel verwickeln lassen. Das lag in der Hand anderer Verteidiger. Er
durfte
sich nicht daran beteiligen...
    Und dennoch... schwankte der große rote Drache mehr als einmal in seiner Entschlossenheit. Korialstrasz konnte nicht einfach die Unschuldigen leiden lassen oder erlauben, dass die Angriffe der Untoten ungesühnt blieben.
    Aber genauso wenig durfte er am Ende dieses bewölkten Tages zulassen, dass sich Hunderte der verwesten Diener des Lichkönigs ungestraft sammelten.
    Er konnte die Bucht bereits riechen, als er sah, wie die makabere Armee sich für den Abmarsch vorbereitete... eine Armee, die sich aus Körperteilen und Leichen von mehr als tausend guten Seelen zusammensetzte. Die verrosteten und durchlöcherten Rüstungen von Paladinen hingen an den fleischlosen Hüllen, und leere Augenhöhlen starrten unter den Helmen hervor. So wie die Untoten zusammengesetzt waren, erkannte der Drache, dass die Geißel unabhängig vom Geschlecht Männer wie auch Frauen in die Schlacht schickte, Junge und Alte. Alle, die im Kampf fielen, waren potenzielle Soldaten für ihren schrecklichen Herrn.
    Deshalb nahm der wütende Drache auch keine Rücksicht darauf, dass einige der Untoten einst Frauen und Kinder gewesen waren, als er auf die Ghoule hinabstieß und seine schreckliche Wut entlud. Die Flammen ergossen sich auf die unheiligen Reihen und vernichteten eine hohe Zahl von Gegnern binnen eines einzigen Augenblicks.
    Trockene Knochen waren ein gutes Brennmaterial für das Feuer des roten Drachen. Das Inferno breitete sich schnell aus, als einige Untote in andere stürzten.
    Korialstrasz war sich bei seinem Angriff wohl bewusst, welches Ziel die Armee der Geißel im Sinn hatte. Es ging um jenen Schild, der Dalaran schützte, und über den er vor noch nicht allzu langer Zeit geflogen war. Die Zauberer waren ein Feind, den Arthas, der Lichkönig, daran hindern musste, sich neu zu formieren. Der Drache hatte solch einen Angriff schon lange vorher erwartet, obwohl sich die Geißel schneller als angenommen auf sie zu bewegt hatte.
    Und so konnte der rote Drache seinen ehemaligen Mitstreitern der Kirin Tor einen riskanten Gefallen tun, bevor er von Lordaeron wegflog.
    Kahlköpfige Krieger feuerten mit Bogen jeder Bauart auf ihn. Doch ihre Pfeile reichten nicht weit genug. Sie waren nicht mit Luftangriffen einer derart großen Kreatur vertraut. Korialstrasz flog in Richtung Norden, bekämpfte die Linien dort, tauchte zunächst hinab und säuberte den Boden von Kriegern, dann sandte er einen erneuten Feuerstoß in diejenigen, die noch aufrecht standen.
    Schließlich spürte er Magie aus den hinteren Reihen und reagierte darauf. Schwächere Drachen wären vielleicht den Zauberern des Lichkönigs zum Opfer gefallen. Doch Korialstrasz war erheblich erfahrener. Er merkte sich augenblicklich die Position seiner neuen Feinde und konzentrierte seine eigene bemerkenswerte Magie auf diesen Punkt.
    Der Boden bebte, und ein Wald aus Grashalmen, die tausendmal so groß und dick wie normal waren, schoss um die Zauberer herum hoch. Allesamt waren sie niedere Liche, die einst vielleicht ehrbare Magier gewesen waren, bevor sie von der dunklen Macht der Geißel verführt worden waren. Die großen Halme umzingelten ihre Beute, zerschmetterten sie und zerrissen die Untoten, bevor die Magier ihre eigenen tückischen Zauber wirken konnten.
    So besiegt das Leben das Untote,
dachte Korialstrasz grimmig. Als Gemahl des Aspekts des Lebens und Diener dieser Sache setzte er seine Fähigkeiten nicht gern auf diese Weise ein. Doch die Geißel ließ ihm keine andere Wahl. Sie war das genaue Gegenteil dessen, was seine Herrin verkörperte, und eine Bedrohung für alles Leben auf Azeroth.
    Ein wilder Schmerz in seiner Brust ließ den Giganten plötzlich hinabtaumeln. Korialstrasz stieß ein wütendes Brüllen aus und verfluchte sich selbst, weil er sich wie ein junger Drache hatte ablenken lassen. Er
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