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Word-OleSte-DerTou

Word-OleSte-DerTou

Titel: Word-OleSte-DerTou
Autoren: Unbekannt
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brauchte Hilfe.
    Er drückte Münzen in den Schlitz und wählte eine Nummer, die er eigentlich nicht überstrapazieren wollte.
    Nach dem fünften Klingeln meldete sich Senator Irwin mit einem vorsichtigen »Hallo«.
    »Ich bin's.« Erst dann erinnerte sich Fitzhugh an den verabredeten Namen. »Carlos.«
    »Wie geht's, Carlos?«
    »Nicht gut. Ich glaube, meine Frau ist mir auf die Schliche gekommen. Sie weiß von meiner Freundin.«
    »Ich sag Ihnen doch schon die ganze Zeit, Sie müssen die Sache beenden. Das wäre für alle das Beste.«
    »Und Sie hat von Ihnen gehört.«
    Schweigen.
    »Das wird sich schon wieder einrenken«, setzte Fitzhugh rasch hinzu. »Aber ich brauche vielleicht Hilfe. Jemand, der mich deckt.«
    »Soll ich jemanden schicken?« »Ja, das wäre super.«
    »Sie treffen sich immer noch im Hotel mit ihr?«
    »Ja.« Fitzhugh war erfreut über die Geduld des Senators. »Wir treffen uns um ... « Im Licht der sinkenden Sonne spähte er auf die Uhr. »Sie kommt heute Abend um zehn.« »Elf wäre besser.«
    »Klar, elf.«
    Nachdem der Senator aus der Leitung gegangen war, legte Fitzhugh den schmutzigen Hörer auf die Gabel und wischte sich die Hände an der Hose ab. Ein Hotelpage nickte ihm lächelnd zu, und Fitzhugh erwiderte den Gruß. Er hatte noch ungefähr fünf Stunden, um nüchtern zu werden, daher trat er in die Bar und bestellte Kaffee. Doch nach einer halben Stunde und einem unverfänglichen Plausch mit der zwanzigjährigen Barfrau, einer hübschen, aufstrebenden Schauspielerin, überlegte er es sich wieder anders. Ein kleiner Schwips konnte ihm bestimmt nicht schaden. Drei Scotch später torkelte er hinauf in sein Zimmer.
    Was sollte er nur mit der Simmons machen? Der Senator hatte genügend Einfluss, um sie in eine triste, entlegene Heimatschutzfiliale zu versetzen, irgendwo dort hinten in Pierre, South Dakota, vielleicht. So lange zumindest, bis die Untersuchung abgeschlossen war und Weaver wegen des Mordes an Grainger zu einer Gefängnisstrafe verurteilt werden konnte. Er setzte nicht mehr darauf, dass Weaver ein russischer Maulwurf war - das war bloß eine Taube auf dem Dach. Der Spatz in der Hand war ein Mord und Weavers wunderbares Geständnis. Natürlich konnte er im letzten Moment widerrufen, doch wenn Simmons erst mal aus dem Weg war, reichten Fitzhugh die Verhöraufzeichnungen. Er fand seinen Rest Scotch neben dem Bett und schenkte sich noch ein Glas ein. Ja, er war sich sicher, es kam nur darauf an, dass die Agentin bis auf weiteres aus dem Verkehr gezogen wurde. Dann waren alle glücklich und zufrieden, selbst der erzürnte Senator.
    Pünktlich um elf wurde er von einem Klopfen an der Tür geweckt. Ohne es zu wollen, war er eingedöst. Durch den Spion erkannte er einen Mann in seinem Alter, grau an den Schläfen. Ein Assistent des Senators. Er öffnete, doch als sie sich die Hand schüttelten, stellte sich der Mann nicht vor. So waren diese besonderen Berater eben - sie nannten keine Namen. Fitzhugh schloss die Tür und schaltete den Fernseher ein, um alle Geräusche zu übertönen. Dann bot er seinem Besucher einen Drink aus seiner Flasche an. Doch der lehnte höflich ab.
    »Kommen wir zur Sache«, sagte der Mann. »Erzählen Sie mir alles. «
    17
    Am Montag, den 30. Juli traf Special Agent Janet Simmons im Metropolitan Correctional Center ein, wo Milo Weaver nun schon die dritte Nacht verbracht hatte. Ihr Weg hierher hatte im Grunde schon am Vortag begonnen, als sie um fünf Uhr früh von ihrem Handy aus dem Bett geholt worden war. Es war das Heimatschutzbüro der Stadt, mit der Vermutung, dass sie sich vielleicht für einen bestimmten Notruf interessierte. So war es tatsächlich, und sie nahm ein Taxi zum Mansfield Hotel.
    Drei Stunden lang durchstöberte sie das Zimmer und Fitzhughs persönliche Habe. Mit ihrer Canon fotografierte sie seinen Abschiedsbrief. Dann führte sie ein längeres Gespräch mit dem Inspektor der Mordkommission, einem Veteranen, der schon alles gesehen hatte. Für ihn stand bereits fest, was passiert war. Wieder einmal ein Mann in dieser Stadt, der in eine Depression hineingerutscht war, weil es in seinem Leben nicht so gut lief. Um neun tauchte ein V ertreter der CI A auf, der sich im Zimmer umschaute und ihr für ihr rasches Erscheinen dankte, aber dann in aller Höflichkeit darauf beharrte, dass ihre Hilfe nicht mehr nötig war.
    Benommen und völlig ausgehungert kehrte sie ins Grand Hyatt zurück und dachte bei einem großen Frühstück im Sky
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