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Word-OleSte-DerTou

Word-OleSte-DerTou

Titel: Word-OleSte-DerTou
Autoren: Unbekannt
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Letzten zur Wehr gesetzt.«
    »Und wer hat ihn dann umgebracht?«
    »Wer weiß? Vielleicht hat sich Ihr Vater darum gekümmert. Oder vielleicht wurde jemand über Fitzhugh durch meine Ermittlungen nervös. In seinem Abschiedsbrief hat er klipp und klar erklärt, dass er allein verantwortlich ist. Glauben Sie das? Glauben Sie, Fitzhugh war ein wild gewordener Verwaltungsbeamter, der afrikanische Länder destabilisieren wollte, um Chinas Ölversorgung aus den Angeln zu heben?«
    Niedergeschlagen ließ Milo die Schultern nach unten sinken. »Ich weiß nicht, was ich denken soll, Jan et.«
    »Dann können Sie mir vielleicht wenigstens eine andere Frage beantworten.«
    »Sie kennen mich doch, Jan et. Ich helfe, wo ich kann.« »Was haben Sie während dieser Woche in Albuquerque getrieben?«
    »Wie gesagt, ich habe getrunken. Getrunken, gegessen, geschissen und nachgedacht. Dann hab ich den Flieger nach New York genommen.«
    »Genau.« Sie hatte genug und stand auf. »Eine andere Antwort habe ich nicht erwartet.«
    Wieder Tourist
    Montag, 10. September bis Dienstag, 11. September 2007
    1
    Er wusste von Anfang an, wie es ausgehen würde, trotz der Ängste, die das strenge Gefängnisreglement auslöste. Diese Bestimmungen waren wie dafür geschaffen, Zweifel an allem zu wecken, was mit der Außenwelt zu tun hatte, selbst an einem alten russischen Fuchs. Im Gefängnis hieß es: Dann und dann wachst du auf, dann und dann isst du. Mittag ist die Zeit für körperliche Bewegung im Hof. Draußen im Hof wandern vielleicht die Gedanken hinaus über die Mauern, und du spekulierst, was in diesem Moment wohl geschieht, doch schnell wirst du dank der Finessen der Anstaltsetikette zur Ordnung gerufen. Eine Latino-Gruppe lässt durchblicken, dass Basketball nicht dein Spiel ist, eine schwarze Gang weist dich darauf hin, dass das ihre Tribünenbank ist. Die Skinheads erklären dir, dass du zu ihnen gehörst, weil du ein Bruder bist und weiß. Und wenn du wie Milo allen eine Abfuhr erteilst und darauf beharrst, zu gar keiner Clique zu gehören, dann wirst du schnell auf den Boden der Gefängnistatsachen zurückgeholt und musst zusehen, wie du dich innerhalb der Mauern über Wasser hältst.
    In den ersten drei Wochen von Milos eineinhalbmonatiger Haft gab es drei Angriffe auf ihn. Als Erster versuchte es ein kahlköpfiger Faschist, der glaubte, ihn mit bloßen Händen fertigmachen zu können, bis Milo sie ihm am Gitter der

Nachbarzelle zerquetschte. In zwei weiteren Fällen gingen andere mit aus Essbesteck gebastelten Messern auf Milo los, während ihn ihre Freunde festhielten. Mit blutigen Schnittwunden an Brust, Schenkeln und Hintern landete er auf der Krankenstation.
    Achtundvierzig Stunden nach dem letzten Vorfall wurde der zweite Angreifer, der früher als Schläger für ein Verbrechersyndikat in Newark gearbeitet hatte, tot unter der Tribünenbank der schwarzen Gang aufgefunden - lautlos erstickt, keine Fingerabdrücke. Ab da war Milo Weaver umgeben von einer Mauer des Schweigens. Er war ihnen zwar ein Dorn im Auge, aber manchmal ist es besser, solche Wunden nicht anzurühren, damit sie sich nicht entzünden.
    Special Agent Janet Simmons besuchte ihn regelmäßig. Sie wollte Einzelheiten seiner Geschichte nachprüfen, die entweder seinen Vater oder Tripplehorn betrafen, dessen Leiche in den Kittatinny-Bergen westlich vom Lake Hopatcong entdeckt worden war. Er fragte nach Tina und Stephanie, und sie antwortete jedes Mal, dass es ihnen gutging. Warum ließen sie sich nicht blicken? Simmons wurde unruhig. »Tina meint wohl, dass es für Stephanie zu schwer wäre.«
    Nach drei Wochen, als er in der Krankenstation gerade seine Wunden auskurierte, tauchte Tina endlich auf. Die Schwester fuhr ihn hinaus in den Besuchsraum, und sie redeten, getrennt durch kugelsicheres Plastik, über Telefone miteinander.
    Trotz der Umstände (oder gerade deswegen?, fragte er sich) sah sie blendend aus. Sie hatte ein paar Pfund abgenommen, und das betonte ihre Wangenknochen auf eine völlig neue Weise. Immer wieder berührte er die Trennscheibe, aber sie ging nicht auf diesen sentimentalen Ausdruck von Verlangen ein.
    Als sie den Mund öffnete, klang es, als würde sie eine vorbereitete Erklärung ablesen. »Ich verstehe das alles nicht, Milo. Ich will es auch gar nicht verstehen. Erst erzählst du allen, dass du Tom ermordet hast, und dann erfahre ich von Jan et Simmons, dass es nicht stimmt. Was ist die Wahrheit, Milo?«
    »Ich habe Tom nicht umgebracht.
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