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Word-OleSte-DerTou

Word-OleSte-DerTou

Titel: Word-OleSte-DerTou
Autoren: Unbekannt
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Das ist die Wahrheit.« Sie grinste. Vielleicht war sie erleichtert über seine Antwort, doch er konnte ihre Miene nicht deuten. »Weißt du, das Komische ist«, fuhr sie fort, »dass ich das akzeptieren könnte. Ich könnte es hinnehmen, wenn du Stephanies Taufpaten umgebracht hättest. In all den Jahren habe ich großes Vertrauen zu dir entwickelt, und ich könnte wirklich glauben, dass du ihn mit gutem Grund getötet hast. Ich könnte glauben, dass ein Mord gerechtfertigt war. Verstehst du? Das ist Vertrauen. Aber das mit deinem Vater ... Deinem Vater, Milo. Verdammt!« Sie verlor den Faden ihrer vorgefertigten Sätze. »Wie lang wolltest du denn noch warten, bis du mir davon erzählst? Wann hätte Stephanie endlich erfahren dürfen, dass sie einen Großvater hat?«
    »Es tut mir leid«, antwortete er. »Es ist ... Diese Lüge hat mich begleitet, seit ich ein Kind war. Ich hab es auch der Company verschwiegen. Und nach einiger Zeit war es praktisch die Wahrheit für mich.«
    In ihren Augen funkelten Tränen, aber sie weinte nicht. Sie ließ nicht zu, dass sie zusammenbrach, nicht im Besuchsraum eines Gefängnisses in New J ersey. »Aber das reicht mir nicht, kapierst du? Es reicht mir einfach nicht.«
    Er wechselte das Thema. »Wie geht es Stef? Wie viel weiß sie?«
    »Sie glaubt, du bist beruflich verreist. Für lange Zeit.« »Und?«
    »Was und? Willst du hören, dass sie ihren Daddy vermisst? Ja, sie vermisst ihn. Aber weißt du was? Ihr echter Vater Pat hat sich der Herausforderung gestellt. Er holt sie von der Babysitterin ab und kocht sogar. Er ist wirklich ein feiner Kerl.«
    »Das freut mich«, log Milo. Wenn Patrick Stephanie glücklich machte, war das schön und gut, aber er traute Tinas Ex einfach nicht die nötige Beständigkeit zu. Obwohl er dagegen ankämpfte, brach die schlimmste nur denkbare Frage aus ihm heraus: »Du und er, seid ihr ... ? «
    »Wenn es so wäre, würde es dich nichts mehr angehen, oder?«
    Mehr konnte er einfach nicht ertragen. Er wollte aufstehen, aber die Messerwunde in seiner Brust meldete sich.
    Tina bemerkte den Schmerz in seinem Gesicht. »Hey, alles in Ordnung?«
    »Bestens.« Er legte auf und rief nach einem Wachmann, um in die Krankenstation zurückgebracht zu werden.
    Am 10. September, einem Montag, erhielt er seinen letzten Besuch von Special Agent Janet Simmons. Sie teilte ihm mit, dass endlich alle Beweise ausgewertet waren. Warum es so lange gedauert hatte, verriet sie ihm nicht. Das Blut in Graingers Haus passte zu der in den Bergen entdeckten Leiche. Auf Nachfrage hatte sie von den Franzosen eine DNA - Analyse bekommen, die die Verbindung des Toten zu dem Fläschchen Schlaf tabletten in Angela Yates' Wohnung belegte.
    »Das begreife ich nicht, Milo. Sie sind unschuldig. Sie haben weder Grainger noch Angela getötet. Was den Tiger angeht, weiß ich immer noch nicht, was ich glauben soll.« »Den habe ich auch nicht umgebracht«, erwiderte Milo hilfsbereit.
    »Na schön. Sie haben also niemanden getötet. Und eins weiß ich sicher: Sie haben nie eine Vereinbarung mit Fitzhugh getroffen, um Ihre Familie zu schützen - das war nur Augenwischerei. «
    Milo schwieg.
    Sie beugte sich näher zum Fenster. »Für mich stellt sich da natürlich die Frage, warum Sie nicht offen zu mir sein konnten. Warum dieses Aufgebot an Fehlinformationen? Warum musste mich Ihr Vater manipulieren? Das ist verdammt demütigend. Ich bin ein vernünftiger Mensch, ich hätte Ihnen zugehört. «
    Milo ließ sich das durch den Kopf gehen. In diesen Stunden im neunzehnten Stock hätte er nichts lieber getan, als mit ihr zu reden. Aber dann fiel ihm wieder ein, warum er es nicht getan hatte. »Sie hätten mir nicht geglaubt.«
    »Vielleicht doch. Und wenn nicht, hätte ich auf jeden Fall die Fakten Ihrer Geschichte nachgeprüft.«
    »Und keinerlei Beweise gefunden.« Plötzlich fiel ihm ein, was ihm der Tiger vor zwei Monaten - es schien ihm wie ein ganzes Leben - gesagt hatte. »Ich war gezwungen, Ihnen was vorzumachen, weil keine anständige Geheimagentin glaubt, was man ihr erzählt. Sie mussten selbst dahinter kommen, immer in der Annahme, dass ich die Wahrheit nicht zugeben will.«
    Sie starrte ihn an. Vielleicht fühlte sie sich ausgenutzt oder dumm, er wusste es nicht. In letzter Zeit wusste er überhaupt sehr wenig. Schließlich reckte sie das Kinn. »Na gut. Und was ist mit diesem Senator? Ihr Vater hat zwei Typen geschickt, die sich als Assistenten von Senator Nathan Irwin und dann als
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