Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wolken über der Wüste

Wolken über der Wüste

Titel: Wolken über der Wüste
Autoren: Diana Palmer
Vom Netzwerk:
dunklen Gesicht lösen. „Sie müssen versuchen, nach vorne zu schauen“, sagte sie sanft. „Eines Tages wird es nicht mehr so wehtun. Es muss doch Dinge geben, die Sie schon immer tun wollten, Neues, was Sie ausprobieren, und Projekte, die Sie zu Ende führen wollten.“
    Er streckte sich vorsichtig. „In den letzten zwei Jahren habe ich für Margo gesorgt, die vom Krebs zerfressen wurde. Es ist nicht leicht, plötzlich nur für mich selbst zu leben. Es gibt niemanden mehr, für den ich sorgen kann.“
    Brianne öffnete die Augen weit. „Sehen Sie mich nicht so an. Ich bin sehr selbstständig.“
    Seine Augen verdunkelten sich. „Sie sind ein Wunder“, sagte er plötzlich. „Vielleicht gibt es wirklich Schutzengel, und Sie sind meiner. Aber das sollte umgekehrt auch gelten. Ich will Ihr Schutzengel sein. Suchen Sie sich eine Uni aus. Ich sorge dafür, dass Sie überall akzeptiert werden. Selbst in Oxford. Ich habe überall Verbindungen.“
    Ihre Augen funkelten. „Sie sehen aber gar nicht wie eine gute Fee aus.“
    „Das Äußere kann täuschen. Und ich habe auch noch nie einen Beichtvater mit langem blonden Haar gesehen.“
    Sie lachte. „Ich gehe jetzt.“
    „Gut. Danke.“
    „Keine Ursache. Sie sind es wert, vor sich selbst gerettet zu werden.“ Sie blieb an der Schlafzimmertür stehen und blickte zurück. Sie war ernst geworden. „Sie werden es doch nicht mehr versuchen?“
    Er stützte sich auf einem Ellbogen auf. „Nein, das verspreche ich.“
    Sie machte wieder einen Schritt und zögerte.
    „Ich weiß, dass Sie nicht gehen wollen“, sagte Pierce. Seine Stimme war tief und ein wenig streng. „Aber Sie müssen.“
    Sie sah ihn über die Schulter hinweg aus großen fragenden Augen an. „Ich verstehe nicht …“
    „Wir haben in sehr kurzer Zeit sehr viel über einander erfahren“, erklärte er. „Das ist eine Art Bindung, die ich bisher noch nicht erlebt habe.“ Er lächelte kurz. „Versuchen Sie gar nicht erst, es zu verstehen. Freundschaft ist etwas Seltenes. Akzeptieren Sie sie einfach.“
    Sie lächelte. „Okay.“
    „Einen kleinen Augenblick.“ Er wies auf den Stuhl. „Geben Sie mir bitte meine Hose.“
    „Kommen Sie mit mir mit?“
    „Sehr witzig. Ich würde in meinem jetzigen Zustand in den Fahrstuhlschacht fallen. Nein, ich möchte Ihnen etwas geben.“
    „Wollen Sie mich etwa bezahlen?“
    „Sehen Sie mich nicht so empört an.“ Er schüttelte lächelnd den Kopf, zog eine Visitenkarte aus der Hosentasche und warf sie auf die Decke. „Darauf steht meine Privatnummer hier im Hotel. Wenn Sie in Schwierigkeiten sind oder wenn Sie mich brauchen, dann rufen Sie einfach an.“
    Sie hob die Karte hoch und sah ihn zerknirscht an. „Es tut mir Leid, dass ich Sie missverstanden habe.“
    „Wofür sollte ich Sie denn auch bezahlen?“ fragte er immer noch ein wenig irritiert. „Die Sorte Frau, an die Sie offenbar denken, tut etwas mehr, als einem Mann nur die Hosen herunterzuziehen.“
    Brianne holte tief Luft.
    „Geh“, sagte er schnell, „und nimm deine schmutzige Fantasie mit, du böses Mädchen.“
    „Beschimpfen Sie mich nicht“, protestierte sie und nahm die Schultern zurück, „ich habe keine schmutzige Fantasie.“
    „Von wegen!“
    Sie steckte die Visitenkarte in eine Tasche ihres Rocks und lächelte ihn an. „Sie scheinen sich besser zu fühlen, Sie schimpfen schon wieder. Jetzt gehe ich aber wirklich.“
    „Wenn Sie nicht nett zu mir sein können, dann sollten Sie wirklich verschwinden.“ Er grinste.
    Sie verzog das Gesicht. „Soll ich vielleicht ins ‚Chez Georges‘ zurückgehen und Ihnen die Platinblonde aufs Zimmer schicken? Ich wette, die weiß, was zu tun ist, wenn Sie keine Hosen mehr anhaben!“
    „Sie sind ja richtig frech!“
    „Ja, und eines Tages werde ich auch wissen, was man in einer solchen Situation zu tun hat. Und dann nehmen Sie sich nur in Acht.“
    „Brianne.“
    Sie wandte sich in der offenen Tür um. „Ja?“
    Sein Gesichtsausdruck war sehr ernst. „Passen Sie nur auf, wer Ihnen diese Fähigkeiten beibringt. Seien Sie da sehr vorsichtig.“
    Sie warf ihr Haar mit einer schnellen Kopfbewegung zurück. „Da brauchen Sie keine Angst zu haben. Ich weiß schon, wer es sein wird.“
    „So? Wer denn?“
    Sie ging aus der Tür, drehte sich aber noch einmal um und steckte den Kopf durch den Türspalt. „Sie, wenn Sie erst genug Zeit gehabt haben, um über Ihren Kummer hinwegzukommen.“ Ihre Stimme war ganz sanft geworden. „Ich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher