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Wolken über der Wüste

Wolken über der Wüste

Titel: Wolken über der Wüste
Autoren: Diana Palmer
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Vermögen zusammengelegt, und Kurt hatte verschiedene Ölfirmen überredet, sich an dem Projekt zu beteiligen. Kurt hatte den Großteil seines Vermögens investiert und hoffte, zum Milliardär aufzusteigen. Er musste allerdings Sabon auf seiner Seite halten, um zum Ziel zu kommen. Denn Sabon hatte schon angedeutet, dass ein reicher Freund aus dem Nahen Osten nur zu gerne Kurts Platz bei dem Projekt einnehmen würde. Und Kurt hatte schon zu viel Geld in die Sache eingebracht, als dass er es riskieren konnte, ausgebootet zu werden. Er hatte bemerkt, dass Sabon offensichtlich von seiner Stieftochter fasziniert war. Und wenn er Brianne dazu benutzen konnte, Sabon bei der Stange zu halten, dann würde er es tun, mit oder ohne ihre Erlaubnis.
    Überall in Nassau sprach man von dem perversen Geschmack des Mannes aus Qawi. Als Brianne ihm das erste Mal vorgestellt wurde, hatte sie das Gefühl, dass er sie allzu intensiv ansah. Für ihn war ihr Desinteresse eine Herausforderung. Ihr jagte er Angst ein. Es lag etwas in seinen dunklen, stechenden Augen, das ihr Furcht einflößte. Er war wohlerzogen und höflich, und er hatte Charme. Und es gab irgendetwas, was zu den Gerüchten nicht passte, aber Brianne konnte es nicht näher definieren. Er war wie ein Eisberg, bei dem der größte Teil unter Wasser und unsichtbar ist. Sabons wahrer Charakter verbarg sich sorgfältig hinter seiner Reserviertheit. Es wurde zwar gesagt, dass er pervers sei, was seinen sexuellen Appetit anging, allerdings konnte Brianne diesen Charakterzug an ihm nicht erkennen. Er schien sich immer abseits zu halten, war stets allein. Dennoch suchte er ihre Nähe und beobachtete sie still, jedoch hatte sie keine Andeutung von fehlendem Respekt oder Lüsternheit in seinem Verhalten ihr gegenüber entdeckt. Möglicherweise war sie nur zu unerfahren, um den wahren Sabon zu erkennen.
    Sie hatte gehört, dass Sabon und L. Pierce Hutton Feinde waren. Hutton hatte Sabon vorgeworfen, einen Staat unterstützt zu haben, gegen den schon lange US-Sanktionen wegen seiner aggressiven politischen Haltung bestanden. Pierce schien überzeugt zu sein, dass Sabon durch seine Freundschaft mit der aggressiven Nation nur politische Verbündete in der Region suchte. Er wollte Reichtum und Macht und tat alles, um dieses Ziel zu erlangen. Und in dieser Hinsicht sind er und Kurt Brauer einander sehr ähnlich, dachte Brianne. Auch Kurt schien weder ein Gewissen zu haben noch eine Grenze zu kennen, wenn es um seinen persönlichen Reichtum ging. Und die Quelle seines Einkommens war irgendwie sehr nebulös. Er schien keine richtige Arbeit zu haben, hatte nur auf eine unbestimmte Art und Weise mit der Suche nach Ölvorkommen zu tun. Zudem kamen die Männer, die ihn aufsuchten, Brianne nicht wie seriöse Geschäftsleute vor, sondern eher wie Killer.
    Philippe Sabon schien Dauergast in der Villa zu sein, und dass er sie ständig beobachtete, machte Brianne sehr nervös. Sie verbrachte so viel Zeit wie möglich außer Haus. Ihre Mutter war der Meinung, dass sie viel zu empfindlich auf das Interesse des älteren Mannes reagierte, und Kurt waren die eigentlichen Absichten seines Partners gleichgültig, solange sie nur seinen finanziellen Zielen dienten. Brianne hatte keine Verbündeten in dieser eleganten Villa am Meer.
    Pierce Hutton war vor drei Monaten nach Nassau zurückgekehrt, aber Brianne hatte ihn nur einmal gesehen, und zwar am Abend zuvor bei einem gesellschaftlichen Ereignis, wohin sie Kurt und ihre Mutter begleiten musste. Pierce schien den ganzen Abend nur an Geschäften interessiert zu sein. Er sah sehr viel besser aus, doch aus seinen dunklen Augen sprachen immer noch Kummer und Unruhe. Er schien verlegen und nervös zu sein, als sie sich wieder begegneten.
    Sie war mit einem freundlichen Lächeln auf ihn zugegangen, jedoch hatte er ihr lediglich einen merkwürdig feindseligen Blick zugeworfen und sich dann abgewandt. Das hatte sie sehr getroffen, mehr als alles andere in den letzten Jahren. Anscheinend brauchte er nur eine mitfühlende Seele, wenn er betrunken war. Sie hatte keinen zweiten Versuch gemacht, mit ihm zu sprechen, sondern war ihm aus dem Weg gegangen. Und das war wahrscheinlich gut so, denn Sabon hasste Pierce, und Kurt wollte Sabon auf keinen Fall verärgern. Solange Sabon Hausgast war, würde Pierce vermutlich nicht in die Brauer’sche Villa eingeladen werden.
    Brianne musterte die Menge am Prince George Kai und hing ihren Gedanken nach. Ihr wurde bewusst, dass
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