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Wolfsherzen - Eine Liebe in Alaska

Wolfsherzen - Eine Liebe in Alaska

Titel: Wolfsherzen - Eine Liebe in Alaska
Autoren: Evelyn Holmy
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krächzt sie schauerlich und zu ihrem Entsetzen heraus.
    Hastig zieht sie sich an und packt ihren großen Bergrucksack. Jetzt bloß nichts vergessen! Sie wirft einen Blick durchs Fenster. Es ist noch dunkel, der Himmel sternlos, also bedeckt.
    Eine viertel Stunde später stürzt sie an einem Apfel kauend im Schein ihrer Stirnlampe zu ihrem Geländewagen und klemmt sich hinters Steuer. Doch beim Anlassen gibt der Motor nur ein Leiern von sich, welches hartnäckig mehreren Startversuchen standhält. Sie überlegt, den Wagen die lange, steile Auffahrt herunterrollen und ihn per Kupplung kommen zu lassen. Doch wenn das nicht klappt, blockiert die Kiste die Auffahrt.
    „Oh, diese verfluchte Mietwagenfirma kann was erleben! Ich muss die Vermieterin wecken und sie um ein Fahrrad bitten“, murmelt sie und versetzt ihrer flackernden Stirnlampe einen energischen Klaps. Es ist, als hätte sich alles gegen sie verschworen. Kein gutes Zeichen!
    Lucy erreicht das Airportgebäude keuchend mit einer Stunde Verspätung. Die Sonne ist längst aufgegangen. Sie hat sich die Schienbeine an den Pedalen ihres klapprigen Fahrrades aufgeschlagen, da sie in ihren schweren Bergschuhen beim Treten immer wieder abrutschte. Hastig schließt sie das Rad noch schnell an einem Zaunpfahl an und eilt mit bleischwerem geschultertem Rucksack zum Warteraum. Dort ist niemand. So läuft sie hektisch zum Hangar. Jemand im Blaumann schraubt dort an einem Helikopter herum und bemerkt sie.
    „Du musst Lucy sein!“
    Sie nickt und ignoriert seine anzüglichen, musternden Blicke.
    „Luc ist auf dem Rollfeld“, bedeutet er ihr und weist ihr mit dem Kopf die Richtung.
    Lucy eilt hinaus und hört noch seinen herausfordernden Pfiff, als sie auch schon Lucius neben einer Cessna stehen sieht.
    „Und ich dachte schon, du kneifst“, empfängt er sie, während sie atemlos bei ihm ankommt. Er wischt sich seine ölverschmierten Hände grinsend an einem Tuch ab.
    Seine gute Laune erleichtert Lucy. Offenbar hat er Erfahrung mit unpünktlichen Kunden und ist nicht sauer auf sie. Keuchend lässt sie ihren schweren Rucksack den Rücken herunterrutschen und neben sich gleiten. Sie stützt sich leicht vorn übergebeugt mit einer Hand am Flieger ab. „Quatsch“, bekommt sie krächzend heraus und räuspert sich. „Ich vertraue deinen Flugkünsten.“ Ihre Stimme ist belegt und sie hustet, um sie frei zu kriegen.
    Lucius stößt einen gedehnten Pfiff aus. „Dein Frosch und mein Kater scheinen sich ja prächtig zu amüsieren!“
    Lucy versucht es mit einem Lachen, bereut dies aber gleich darauf mit einer schmerzverzerrten Grimasse. „Bitte, ... mach erst Witze, ... wenn meine Seitenstechen ... weg sind.“ Sie lässt sich erschöpft auf ihren Rucksack sinken.
    Lucius zieht eine Augenbraue hoch und blickt herausfordernd vom Hangartor bis zu ihnen. „Hätte dir etwas mehr Ausdauer zugetraut“, bemerkt er trocken, während er das ölige Tuch hinter einer Klappe in der Innenverkleidung der Cessna verstaut.
    Lucy schnieft erheitert und sieht zu ihm hoch. „Ich würde DICH gern mal auf einem alten Drahtesel mit einem Frosch im Hals und bepackt wie ein Maultier fahren sehen!“
    Er grinst. „Ist ja tierisch.“
    Lucy muss wieder lachen, was jedoch in einem Husten endet. Sie holt tief Luft. „Mein verdammter Mietwagen hat den Geist aufgegeben“, meint sie entschuldigend zu ihm. „Ach ja, alles Gute zum Geburtstag“, fällt ihr ein und kramt in ihrer Jackentasche herum, während sie sich wieder erhebt. Sie überreicht ihm einen schönen, roten Apfel.
    „Danke“, meint er amüsiert und nimmt ihr den Apfel aus der Hand.
    Sein Grinsen lässt sie eine weitere Spitze befürchten.
    „Na wenn das jetzt keine Versuchung ist.“ Er verstaut den Apfel in seiner Jackentasche.
    Sie schnaubt verächtlich. „Du weiß wohl auf alles einen Witz?! Und überhaupt, du bist viel zu gut drauf für einen mit Kater!“ Doch offenbar gehört seine gute Laune wohl zu seiner Wesensart.
    „Ja, das stimmt. Scheint wohl irgendwie an meiner Begleitung zu liegen.“
    „Oh! Belustige ich dich etwa so sehr?“ Lucy hebt ihren Rucksack auf.
    „Wir sollten jetzt langsam loskommen, wenn du noch vor dem Dunkelwerden deine Eulen....-GEWÖLLE finden möchtest“, weicht er aus und verkneift sich nur nachlässig sein Grinsen. Lucy zieht die Augenbrauen zusammen und schmeißt ihm mit gespielter Empörung unwirsch ihren Rucksack in die Arme. Er fängt ihn lässig auf und befördert ihn ins Flugzeug, als
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