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Wolfsherzen - Eine Liebe in Alaska

Wolfsherzen - Eine Liebe in Alaska

Titel: Wolfsherzen - Eine Liebe in Alaska
Autoren: Evelyn Holmy
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und Filmproduzenten, kann nur in solchen Provinznestern wie Ricksdale unbekannt sein. Es macht ihr die Leute sogleich sympathisch.
    “Ah ja, Cartwright! Der rief jedenfalls gestern früh an und machte noch mal alles klar. Ihr Flugzeug ist für sieben Flugtage bezahlt.“
    Lucy nickt verstehend. Typisch Robert. Er überlässt nichts dem Zufall. Er ist immer so herrlich besorgt, wenn sie für seine Reportagen wieder allein raus will.
    „Sie können die Tage nehmen, wann Sie wollen. Müssen sich natürlich mit Ihrem Piloten absprechen. Ich führ’ Sie gerade zu ihm. Ist übrigens mein Geschäftspartner und einer der besten Buschpiloten der Gegend. … Werden Sie auch brauchen, bei der Wettervorhersage!“
    Lucy seufzt innerlich auf und denkt ärgerlich, dass sie die verdammte Wettervorhersage selber kennt. Diese beunruhigt sie aufs Äußerste. Ihre Laune ist alles andere als heiter, zumal sie mit stärker werdenden Halsschmerzen klarkommen muss. Vermutlich hat sie sich beim Sonnenbad vor ein paar Stunden unterkühlt, hatte die niedrigen Temperaturen hier unterschätzt. Immerhin kommt sie direkt aus dem sonnigen Kalifornien und muss sich erst wieder ans raue Klima gewöhnen. Halsschmerzen! So etwas passiert ihr mit ihrer eisernen Gesundheit nur selten. Ein schlechtes Zeichen …
    Tucker steuert zielsicher und mit einer seinem Äußeren widersprechenden Geschwindigkeit eine dichte Menschenansammlung an. „Am besten, Sie sprechen sich noch heute mit ihm ab, damit Sie das Wetter noch nutzen können. … Hey, Luc“, schreit er, um die Menge zu übertönen.
    Ein paar Meter vor ihnen spielt sich eine eigenartige Szene ab. Die Leute feuern einen dunkelhaarigen, großen Typen an, der konzentriert mit erhobener Axt dasteht. Er zielt wurfbereit in Richtung einer etwa fünf Meter von ihm entfernten, riesigen Holzkiste, vor der eine attraktive Blondine Aufstellung genommen hat. Deren Kopf ziert eine Ananas.
    „Oh, ich spreche ihn jetzt wohl besser nicht an“, meint Tucker grinsend.
    Lucy schaut in der plötzlich aufkommenden Stille ungläubig von Tucker zum Axtwerfer. Alles hält den Atem an, während der Mann, der offenbar ihr Pilot sein soll, seine Axt auf die Ananas hin beschleunigt. Der Saft spritzt auf, als die Frucht gespalten und donnernd an die Holzkiste gespickt wird. Die Leute grölen und schreien lauthals nach einer Zugabe. Er wehrt jedoch lachend ab und versucht, sich aus dem Interesse zurückzuziehen. Als Tucker erneut ruft, kommt ihm das offenbar gerade recht. Er lässt die Blondine einfach vor der Kiste stehen. Diese ist ganz bleich im Gesicht, der Obstsaft rinnt ihr übers Haar. Es scheint ihn nicht weiter zu stören. Er steuert direkt auf Tucker zu. Als ihm Lucy ins Blickfeld gerät, erstirbt sein Lachen jedoch abrupt. Er hält inne und starrt sie beinahe entsetzt an.
    Lucy weiß nicht, was sie davon halten soll und beobachtet ein wenig verunsichert, wie er nun nicht mehr ganz so entspannt auf sie beide zukommt.
    Tucker begrüßt ihn mit einem Schlag gegen die Schulter. Er ist wie Lucy beinahe einen Kopf kleiner als ihr Pilot. „War ne gute Vorstellung, Luc“, ruft er ihm zu, um das Stimmengewirr zu übertönen.
    Dieser löst endlich seinen Blick von Lucy und konzentriert ihn auf Tucker. „Ich hab‘ nun meinen Anteil am Unterhaltungsprogramm geleistet“, sagt er mit angenehm weicher Stimme und kreuzt die Arme vor der Brust.
    Tucker nickt grinsend und wendet sich an Lucy. „Das ist Ihr Pilot, Lucius Tanner.“
    Lucy nickt ihm schweigend zu. Er sieht gut aus. Doch sie nimmt sich vor, sich nicht davon beeindrucken zu lassen.
    „Luc. Mrs. Denalo, die Fotografin aus Vancouver.“
    Aus Vancouver nur selten, denkt Lucy, lässt es jedoch dabei bewenden.
    Lucius‘ Blick ruht auf ihr und er reicht ihr die Hand. „Willkommen im rauen Alaska!“
    Lucy streckt ihm die Hand entgegen und ringt sich ein Lächeln ab. Sie bemerkt, dass er schöne Augen hat. Der Druck seiner warmen Hand ist angenehm. Ihre Wärme breitet sich plötzlich bis in ihre Brust aus, so dass sie ihm erschrocken ihre Hand blitzschnell wieder entzieht, als hätte sie sich verbrannt. Sie bemerkt, dass es Tucker neben ihr mit einer gerunzelten Stirn bedenkt und ist peinlich berührt. Und Luc starrt sie wieder an. Das geht ja gut los!
    „So, ich lass‘ euch jetzt allein. Könnt die Modalitäten klären. Falls irgendwelche Unklarheiten bestehen, könnt mich auf meinem Handy erreichen“, ruft Tucker und hebt kurz den rechten Zeigefinger zum Gruß
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