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Wolfsgesang - Handeland, L: Wolfsgesang

Wolfsgesang - Handeland, L: Wolfsgesang

Titel: Wolfsgesang - Handeland, L: Wolfsgesang
Autoren: Lori Handeland
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vorzugsweise gestern, und so stellten sie nicht allzu viele Fragen, wenn jemand in Uniform oder mit einem Regierungsausweis bereit war, sich um das Problem zu kümmern. Sie machten mir einfach den Weg frei.
    Dumm nur, dass Damien nicht wie der Durchschnittsbürger reagierte. Stattdessen legte er den Kopf zur Seite, sodass ihm sein strubbeliges, braunes Haar über die Wange fiel. „Tollwut? Wie kommt es, dass ich davon noch nichts gehört habe?“
    Ich hatte diese Lüge schon hundert Mal erzählt, deshalb strömte sie aus meinem Mund, ohne dass ich auch nur nachdenken musste.
    „Diese Nachricht ist nicht für die Öffentlichkeit bestimmt. Es würde eine Panik ausbrechen.“
    „Ah.“ Er nickte. „Also deshalb tragen Sie keine Uniform.“
    „Genau. Warum die Leute beunruhigen? Ich kümmere mich um die Sache. Sie können also dorthin zurückgehe n … wo auch immer Sie hergekommen sind.“ Ich runzelte die Stirn. „Woher kommen Sie überhaupt?“
    „Aus New York.“
    „Gerade eben?“
    Seine Lippen kräuselten sich zu etwas, das ein Lächeln hätte sein können, es aber nicht war. „Nein, ursprünglich.“
    Was den leichten Akzen t – die Bronx vielleicht, aber ich war mir nicht siche r – erklärte. Einem Mädchen aus Kansas, das die letzten paar Jahre im Wald verbracht hatte, um Werwölfe zu jagen, bot sich nicht oft die Gelegenheit, den Akzent attraktiver Iren aus New York City zu erforschen.
    „Leben Sie schon lange hier?“ Ich drehte ihm den Rücken zu und schürte mit einem kräftigen Stock das Feuer.
    „Sie haben mir immer noch nicht Ihren Namen genannt“, erwiderte er. „Können Sie sich ausweisen?“
    Ich stocherte weiter im Feuer herum, während ich mir eine Antwort überlegte. Es wäre kein Problem, ihm meinen Namen zu verraten. Ich hatte einen Ausweis des DNR in der Tasche. Die Jägersucher verfügten über beachtliche, in manchen Fällen geradezu verblüffende Ressourcen. Aber warum dieses Interesse?
    „Was sind Sie?“, gab ich schließlich zurück. „Ein Cop?“
    „Volltreffer.“
    Erschrocken drehte ich mich um. Damien Fitzgerald war verschwunden, als hätte er nie existiert.
    Die Frau, die jetzt auf die Lichtung trat, trug eine Sheriff-Uniform. Sie war sowohl groß als auch üppig, was mir auf Anhieb missfiel, und ihr Gang verriet die Selbstsicherheit eines Menschen, der auch ohne Schusswaffe gut auf sich selbst aufpassen konnte. Ihr dunkles, kurz geschnittenes Haar umrahmte ein ansprechendes, wenn auch nicht wirklich hübsches Gesicht.
    Sie musterte den Scheiterhaufen, dann glitt ihr Blick zu mir. „Sie müssen der Jägersucher sein.“

3
    Ich zuckte zusammen, dann sah ich mich auf der Lichtung um. „ Schsch “, zischte ich.
    Sie zog die Brauen hoch. „Was denken Sie denn, wer mich hören könnte? Die Waschbären?“
    „Da war ein Man n – “ Ich runzelte die Stirn. „Haben Sie ihn nicht gesehen?“
    „Nein. Sie haben Selbstgespräche geführt, als ich hierherkam.“
    „Das habe ich nicht. Da war wirklich ein Mann.“ Ich wedelte mit der Hand. „Er trug eine Hose.“
    „Immer eine gute Entscheidung.“
    „Aber sonst nichts.“
    „Noch besser. Das letzte Mal, als ich im Wald einem nackten Mann begegnet bin, war das der Anfang von etwas Großartigem.“
    „Er war nicht nackt. Zumindest nicht ganz.“
    Die Frau zuckte die Achseln. „Schade. Aber wo ist er abgeblieben?“
    „Ich weiß es nicht.“
    „Sie sind sich ganz sicher, dass da ein Mann war?“
    War ich das? Ja. Definitiv. Ich hatte nicht den Verstand verlore n … zumindest nicht mehr, seit ich ihn das letzte Mal wiedergefunden hatte.
    „Ersagte,seinNameseiDamienFitzgerald.KennenSieihn?“
    „Nicht, dass ich wüsste. Allerdings sind Mandenauer und ich auch erst seit letzter Woche hier. Nach dem, was Sie da erzählen, klingt er nach einem Spitzenkandidaten für den Fell-und-Fänge-Club.“
    Plötzlich wurde mir klar, was sie da sagt e – was sie gesagt hatte. Sie wusste von den Jägersuchern , den Werwölfen, Edward. Der Typ, den ich ausbilden sollte, hatte sich gerade in eine Frau verwandelt. „Sie sin d … “
    „Jessie McQuade. Und Sie müssen Leigh sein, meine Lehrerin.“
    Ich verzog das Gesicht. Das würden wir noch sehen. Mir fiel nicht viel ein, worauf ich weniger Lust hatte, als dieser eindrucksvoll kompetenten Frau alle meine Tricks beizubringen.
    „Sie sind doch Leigh?“
    Ich grunzte.
    Was sie als Zustimmung aufnahm. „Mandenauer wartet bei mir zu Hause. Kommen Sie mit.“
    Ohne weiteres
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