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Wolfsfeuer (German Edition)

Wolfsfeuer (German Edition)

Titel: Wolfsfeuer (German Edition)
Autoren: Lori Handeland
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das Aussehen eines Totenschädels gab. »Es kursieren Gerüchte, denen zufolge sich eine neue Armee zusammenrottet – mit Barlow an der Spitze.«
    »Eine Werwolf-Armee?«
    Edward nickte bestätigend. »Kannst du dir eine Armee mit ihm als Anführer vorstellen? Sie werden über die Erde marschieren und eine breite Schneise aus Blut, Tod und Feuer zurücklassen.«
    Für eine Sekunde hatte Alex das Bild einer Welt in Flammen vor Augen, einer Armee Amok laufender Werwölfe, und sie verzehrte sich danach, ihr anzugehören. Sie würde nie wieder einsam sein. Nie wieder Angst verspüren. Niemand könnte sie jemals mehr verletzen. Dann zerbröckelte die Vision, und sie blinzelte verwirrt, erschrocken über den Zwiespalt, der in ihr tobte.
    »Ich will nicht bleiben, wie ich bin«, sagte sie flehentlich. »Heil mich. Danach sagst du mir, wo sie sind, und ich verwandle sie in Asche.«
    »Wir wissen nicht, wo sie sind. Keiner der Agenten, die ich bisher auf Barlow angesetzt habe, ist je zurückgekehrt.«
    Sie zog die Brauen hoch. Wenn der britische SAS von vielen als die beste Spezialeinheit der Welt angesehen wurde und die US Special Forces unangefochten als die am besten ausgerüstete galt, vereinten die Jägersucher beides auf sich. Nicht nur rekrutierte Edward ausschließlich Personen, die bereit waren, ihr Leben zu geben, sondern er ließ sie zudem von Agenten ausbilden, die schon alles gesehen, gegen alles gekämpft – und gewonnen hatten. So wie ihr Vater.
    Edward verfügte darüber hinaus über einen geheimen Operationsetat, der die Delta Force, wüsste sie davon, vor Neid erblassen ließe, und über beste Kontakte zu den Waffen- und Technikexperten, die gerade als die Genies ihrer Zunft galten. Edward ließ seine Elitetruppe das jeweils neueste Spielzeug auf Freiwilligenbasis testen, und wer überlebte, durfte es behalten.
    Wenn also keiner der Jägersucher -Agenten, die Edward auf Barlow angesetzt hatte, zurückgekehrt war, stellte sich die berechtigte Frage, welches Ass der Wolfsmann im Ärmel hatte. Es gab nur eines, das mächtiger war als amerikanische Waffen, und das war Magie.
    »Nie zuvor hat sich uns eine Chance wie diese geboten«, fuhr Edward fort. »Du gehörst jetzt zu ihm. Er wird dich mitnehmen.«
    »Er verabscheut mich.«
    »Trotzdem ist er dein Erschaffer. Wenn du in Gefahr gerätst, darf er dich nicht im Stich lassen. Er wird dich Dinge lehren. Das ist ihre Art.«
    Hm, das klang gar nicht so schlecht.
    Alex schlug sich mit dem Handballen an die Stirn. Sie musste aufhören, so zu denken.
    »Was, wenn er an mir schnüffelt und dich riecht?«
    Edward, der eine Beleidigung in ihren Worten witterte, ohne sie genau identifizieren zu können, sah sie aus schmalen Augen an. »Dieses Risiko wirst du eingehen müssen.«
    »Warum sollte ich?«
    »Weil jemand in diesem Rudel deinen Vater getötet hat.«
    Alex erstarrte. »Was?«
    »Denkst du, ich erlaube den Monstern, die meine Agenten töten, frei herumzulaufen? Es mag seine Zeit dauern, Alex, aber letzten Endes finde ich sie immer; und dann lasse ich sie büßen.«
    Sie musste ihn nicht fragen, wie er an die Information gelangt war, während sie dazu nicht in der Lage gewesen war. Auf eigene Faust jagend war sie kreuz und quer durchs Land gezogen, hatte Gelegenheitsjobs angenommen, wo immer sie sich boten, um genügend Geld für Schinkenstullen und Silberkugeln zu verdienen. Edward hatte Zugang zu Quellen, die ihr verwehrt waren, trotzdem hatte er acht Jahre gebraucht.
    »Bist du dabei?«, fragte er. »Oder nicht?«
    »Ich bin dabei«, sagte sie, ohne zu zögern.
    Julians Plan hatte vorgesehen, Alexandra Trevalyn mit dem Lykanthropie-Virus zu infizieren, ihr einen Mann zum Geschenk zu machen, der den Tod mehr als verdiente, und sie ihrem Schicksal zu überlassen. Sie würde sich transformieren; sie würde morden; sie hätte keine andere Wahl. Wenn sie sich hinterher zurückverwandelte, würde sie vielleicht ein wenig besser verstehen, was sie getan hatte, als sie seine Frau tötete.
    Das war der Teil, den zu verpassen er bedauerte. Ekstase gefolgt von tiefer Seelenqual. Der unerträgliche Hunger, dann seine Befriedigung. Das zwangsläufige Begreifen, was im Schein des Mondes geschehen war, und das Entsetzen, das daraus resultierte.
    Die meisten Werwölfe waren böse, aber manche waren es eben nicht, und die Wölfe in Julians Rudel gehörten letzterer Gruppe an. Er hatte auch von anderen gehört, war jedoch nie einem begegnet.
    Julian war anders, darum waren es
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