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Wolfs Brut: Kommissar Kilians zweiter Fall

Wolfs Brut: Kommissar Kilians zweiter Fall

Titel: Wolfs Brut: Kommissar Kilians zweiter Fall
Autoren: Roman Rausch
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den eigenen Reihen. Gleich nach der Eroberung ging Gustav an den Wiederaufbau und die Verbesserung der Verteidigungsanlagen. Doch es half nichts, die schwedischen Truppen mussten am 16. Januar 1635 die Burg wegen des anrückenden kaiserlichen Heeres räumen.
    1642 übernahm Fürstbischof Johann Philipp von Schönborn das Regiment. Er befestigte Burg und Stadt mit gewaltigen Bastionen. Für alle Zeiten sollten damit Feinde fern gehalten werden. Seine Nachfolger taten es ihm gleich und bauten die Burg zu einem mächtigen Abwehrriegel aus. Zu einer Schatztruhe wurde sie im Jahr 1720, als sie als Aufbewahrungsort für Wagenladungen an Gold, Juwelen und Geld diente, die für den anstehenden Bau der Residenz herangezogen wurden.
    1790 wurde Leopold II. in Frankfurt zum Kaiser gewählt. Auf seiner Rückreise fand er freundliche Aufnahme in der für den Kriegsfall aufgerüsteten Festung. Doch das Heer der anrückenden Franzosen hatte leichtes Spiel. Nach der Kapitulation der Österreicher nahmen sie die Burg ein. Im Kampf ereilte aber die Franzosen wenig später dasselbe Schicksal. Sie mussten sich gegen die siegreichen österreichischen Truppen geschlagen geben. 1800 standen die Franzosen erneut vor der Burg. Nach heldenhafter Verteidigung unter dem österreichischen Kommandeur Dall’ Aglio ging die Burg erneut an die Franzosen.
    Durch den Reichsdeputationshauptschluss fiel das Hochstift Würzburg 1802 an den Kurfürsten von Pfalz-Bayern. Da er dem Rheinbund beigetreten war, hielten sich während der Kriege gegen Preußen und Österreich französische Truppen auf der Festung auf. Napoleon I. war bei seinen Feldzügen mehrmals zu Inspektionen vor Ort.
    Am 8. Oktober 1813 sagte sich Bayern von Napoleon los, und gegen Würzburg marschierte ein bayerisch-österreichisches Heer. Die Beschießung des Marienbergs unter General von Wrede am 24. Oktober brachte der Festung keinerlei Schaden. Die Stadt kapitulierte jedoch zwei Tage später und wurde von Österreichern und Bayern eingenommen. Die französischen und die großherzoglich-würzburgischen Truppen mussten sich ganz auf den Marienberg zurückziehen und gerieten unter Belagerung. Der scharfe Winter zwang sie, nahezu alles Brennbare aus den Dachstühlen der Bauten zu verfeuern. Am 20. Mai 1814 wurde die Übergabe aus Paris befohlen. Das Großherzogtum Würzburg ging in diesem Jahr an Bayern über. Seither liegt die Burg in bayerischen Händen.
    1866 sollten heranrückende preußische Truppen aufgehalten werden. 148 Geschütze und 4200 Mann bezogen Stellung. Hessische und badische Einheiten unterstützten diese Bemühungen. Die bayerische Besatzung eröffnete am 27. Juli ab
    10 Uhr das Feuer auf die Preußen, die auf beiden Seiten (Hexenbruch und Nikolausberg) Position bezogen hatten. Das Donnergrollen der Geschütze dauerte fünf Stunden lang. Dann verstummten sie.
    Mit diesem Ereignis, wenige Jahre vor Gründung des Deutschen Reiches, schied die Festung Marienberg aus der Kriegsgeschichte aus. Sie fiel selten, und wenn, dann nur unter großen Verlusten.
     
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