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Wofür schlägt dein Herz?

Wofür schlägt dein Herz?

Titel: Wofür schlägt dein Herz?
Autoren: Robyn Grady
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stattfinden.“
    „Aber mein gesamtes Equipment befindet sich in den Praxisräumen“, protestierte sie.
    Darauf ging Alex gar nicht erst ein. „Es bleibt bei dem, was ich gesagt habe. Die Presse macht mir Sorgen. Ich habe wahrhaftig genug mit mir selbst zu tun und will nicht zusätzlich von Schlagzeilen verfolgt werden, die lauthals darüber spekulieren, ob ich überhaupt wieder in den Rennzirkus zurückkehre oder als abservierter Krüppel ende.“
    Libby zuckte zusammen und spürte, wie sich ihr Magen verkrampfte. „Ich verstehe, dass Sie sich schützen wollen, aber ich befürchte …“
    „Alles, was Sie brauchen, kann hierhergebracht werden. Mein Assistent wird das organisieren. Und ich verdopple Ihre Bezahlung, um Sie für alle Ausfälle und den zusätzlichen Zeitaufwand zu entschädigen.“
    Hatte sie richtig gehört? Ich verdopple Ihr Gehalt … Dann beweisen wir ihm eben, dass er sich irrt … Mein Assistent hat mir erzählt, Sie könnten wahre Wunder vollbringen …
    Glaubte er wirklich, sie bestechen zu können, damit sie die Reha abkürzte und ihn rechtzeitig für das vierte Rennen gesundschrieb? Begriffe wie Behutsamkeit oder Kompromiss schienen für Alex Wolfe keinerlei Bedeutung zu haben. Er kannte offenbar nur einen Weg, um das zu bekommen, was er wollte … seinen ! Und wenn sie seine Bedingungen nicht akzeptierte, würde er jemand anderen finden.
    Das ließ ihr die Wahl zwischen zwei Möglichkeiten: Sie konnte sich darauf einlassen, die gesamte Behandlung hier vor Ort vorzunehmen, das kleine Vermögen kassieren, das er ihr anbot, und ihn sein Rennen fahren lassen – egal, ob er dafür wieder fit genug war oder nicht. Oder sie sagte ihm frei heraus, dass sie sich weder von seinem Charme noch von seiner Arroganz und Selbstherrlichkeit verleiten lassen würde, ihre Grundsätze aufzugeben, die ihr mehr bedeuteten als jedes Geld der Welt.
    Aber es gab noch eine dritte Option.
    Libby hob das Kinn an und schaute Alex fest in die Augen. „Ich werde mich mit Ihrem Assistenten absprechen, um den Ball ins Rollen zu bringen. Wir beginnen morgen früh mit der Reha.“
    Ein Schatten huschte über sein Gesicht. Offenbar hatte sie ihn enttäuscht. Vielleicht weil sie so leicht einknickte und nicht einmal zum Schein gegen seine Bevormundung und den Bestechungsversuch aufbegehrt hatte? Schade, dass sie ihn nicht schon jetzt über seinen Irrtum aufklären konnte. Aber das würde noch kommen … zum richtigen Zeitpunkt.
    „In einer halben Stunde muss ich wieder in meinem Büro sein“, sagte sie kühl und wandte sich in Richtung Tür. „Dort kann Ihr Assistent mich jederzeit erreichen.“
    Wie der Blitz war Alex an ihrer Seite und lächelte zufrieden. „Ich glaube, die Arbeit mit Ihnen wird mir gefallen, Doc.“
    Doc!
    Seite an Seite durchquerten sie die Eingangshalle.
    „Vielleicht sollte ich zu unserem nächsten Treffen tatsächlich einen weißen Kittel anziehen und ein Stethoskop umhängen“, überlegte Libby laut.
    „Tragen Sie, worin Sie sich am wohlsten fühlen“, erwiderte Alex und legte die Hand auf die Türklinke. „Ich werde es auf jeden Fall so halten.“
    „Oh, das wird nicht viel sein“, gab Libby trocken zurück. „Zumindest, was Sie betrifft.“ Gleichmütig schob sie seine Hand zur Seite, öffnete selbst die Tür und lächelte ihm zum Abschied kühl zu. „Wir sehen uns morgen früh. Um Punkt neun.“
    Den ganzen Weg bis zu ihrem Wagen fühlte sie seinen überraschten und neugierigen Blick im Rücken. Doch falls er annahm, dass sie ihren forschen Ton bereits bereute, irrte er sich. Um Alex Wolfes Aufmerksamkeit zu gewinnen, was unverzichtbar für eine konstruktive Zusammenarbeit war, musste sie ihn mit seinen eigenen Waffen schlagen.
    Woher sollte er auch wissen, wie gut sie sich in ihn hineinversetzen konnte. Wenn jemand etwas von brennender Leidenschaft verstand – und davon, sich ein hohes Ziel zu setzen und alles dafür zu tun, um es zu erreichen –, dann war sie es. Und Libby wusste auch, wie es sich anfühlte, auf der Jagd nach der Spitze plötzlich aus der Bahn geworfen zu werden und trotzdem an seinem Traum festzuhalten.
    Sechs Wochen Rehabilitation! Zur Hölle! Wusste Alex denn gar nicht, wie viel Glück er hatte? Das Rennen gewann, wer geduldig und beständig war. Dieses Rennen zumindest …
    Sie würde ihn erst einmal in eine befriedigende Routine bringen. Und sobald er die ersten positiven Resultate fühlte, wollte sie ihm klarmachen, wie kurzsichtig und nachteilig, wenn
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