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1000 Kuesse sind noch nicht genug

1000 Kuesse sind noch nicht genug

Titel: 1000 Kuesse sind noch nicht genug
Autoren: Alexandra Sellers
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1. KAPITEL
    Millionär gesucht
    Sind Sie reich und möchten gern noch reicher werden? Erfinder sucht wegen Verlust der Förderung durch öffentliche Mittel Kapitalgeber für profitable Projekte. Zuschriften unter Chiffre 1686, Vancouver Herald.
    „Vielleicht hast du diese Woche mehr Glück”, sagte Bel und legte die Zeitung beiseite, um sich ihrem Frühstücksei zu widmen. „Trotzdem finde ich, du solltest auch auf nationaler Ebene inserieren.”
    Tallia, ihre Schwester, nickte stumm, kaute und schluckte. „Du hast recht. Wenn ich nächste Woche keine Antwort habe, werde ich es tun. Aber irgendwie habe ich das Gefühl, als hätte ich bessere Chancen hier in Vancouver. Die Leute an der Ostküste glauben sowieso, wir hier an der Westküste wären Dummköpfe.”
    Bel lachte über die bittere Ironie in ihrem Ton. „Und dass eine Cut aussehende Blondine aus dem Westen höchstens den Intelligenzquotienten eines …”
    „… Gartenwurms besitzen könnte”, schloss Tallia trocken. Die beiden Schwestern frühstückten in Bels Wohnung, weil ihr Balkon nach Osten hinausging und morgens Sonnenschein hatte. In Tallias Wohnung, die ein Stockwerk tiefer und nach Westen lag, aßen sie zusammen zu Abend, wenn Tallia nicht bis spätnachts im Labor arbeitete oder Bel in der Bibliothek der Uni. Da Tallia je doch seit einigen Wochen kein Labor mehr hatte, saßen sie jetzt sicher noch häufiger als früher zusammen.
    „Du hast mir noch nichts über diesen Mel Carter erzählt”, be merkte Bel. Sie wusste, dass die Besprechung kein Erfolg gewesen war, interessierte sich aber für die Einzelheiten. Sie hatte in ihrem ganzen Leben noch nie so viel gelacht wie seit dem Tag, als ihre Schwester ihre Anzeigenkampagne begonnen hatte.
    Tallia knirschte mit den Zähnen bei der Erinnerung daran und rümpfte ihre hübsche kleine Nase. „Mel Carter hat mehr Fangarme als ein Krake. Zum Schluss blieb mir nichts anderes übrig, als ihn zu treten.”
    Bel machte große Augen. „Wow! Und wie hat er darauf reagiert?”
    „Er sagte, Karate sei dem Gesetz nach eine Waffe, und er werde mich wegen Körperverletzung anzeigen.”
    „Karate? Du hast doch gar keine Ahnung von Karate!” entgegnete Bel verblüfft. „Was hast du mit ihm angestellt?”
    Tallia zuckte die Schultern. „Ich habe ihm gesagt, dass es kein Karate war, sondern nur die ganz normale Reaktion einer Frau, die meint, was sie sagt. Er war wirklich wütend, aber das war ich auch.”
    Bel richtete den Blick auf Tallias üppige Brüste, die sich unter dem dünnen Baumwollhemd abmalten.
    „Du kannst nicht einmal mit den Schultern zucken, ohne ein mittleres Erdbeben zu verursachen”, bemerkte sie. „Kein Wunder, dass der arme Kerl nicht mehr klar denken konnte.”
    Bels Schwester war eine Schönheit. Von ihrem natürlich blonden Haar bis zu den Zehen ihrer perfekten kleinen Füße wies die sechsundzwanzigjährige Tallia Venables auch nicht den kleinsten Makel auf. Ihr dichtes blondes Haar war seidenweich und fiel ihr in üppigen Wellen auf die Schultern.
    Ihre Augenfarbe war von einem ungewöhnlichen Blaugrün, das Männer poetische Vergleiche über tropische Ozeane anstellen ließ. Ihr Nase war perfekt geformt wie die einer Statue. Sie hatte schöne weiche Lippen, deren sinnliche Fülle nicht auf Inje ktionen zurückzuführen war. Ihre festen Brüste die ihre Agentin ein bisschen zu üppig fand für die momentane Mode - gingen in eine schmale Taille über und diese wiederum in schlanke, aber hübsch gerundete Hüften. Phantastische Beine, zierliche Fußknöchel…
    Nicht, dass Bel neidisch auf ihre Schwester gewesen wäre. Schließlich galten alle aus der Familie Venables als recht gutaussehend, und Bel konnte man wahrhaftig nicht als unscheinbar bezeichnen.
    Und Tallia um ihre hinreißende Schönheit zu beneiden war ohnehin nicht leicht, wenn man bedachte, wie sehr sie darunter litt.
    Das war etwas, was Bel erst aufgefallen war, seit sie in Vancouver studierte und im selben Gebäude lebte wie ihre Schwester.
    Denn erst jetzt, zum ersten Mal, seit Tallia vor einigen Jahren nach Vancouver gezogen war, standen sich die beiden Schwestern wieder so nahe wie früher in ihrer Kindheit. Tallias Schönheit war der Grund gewesen, warum sie ihre Familie vor einigen Jahren verlassen hatte. Eine Agentin, die ein Foto von ihr gesehen hatte, war in die kleine Heimatstadt der Schwestern gekommen und hatte Tallia überredet, ihre Studienpläne aufzugeben und statt dessen Geld mit ihrem Aussehen zu
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