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Wofür schlägt dein Herz?

Wofür schlägt dein Herz?

Titel: Wofür schlägt dein Herz?
Autoren: Robyn Grady
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Eliteathleten zu arbeiten. Denn sie waren nicht nur auf einen Therapeuten angewiesen, der verstand, wie ihr Körper arbeitete, sondern auch wissen musste, wie es in ihrem Geist und ihrer Seele aussah. Und sie waren entschlossen, wieder an die Spitze zu gelangen – was immer es auch kostete.
    Manchmal wünschte Libby, sie hätte diese Chance auch bekommen …
    Mit einem lautlosen Seufzer verbannte sie die trüben Gedanken und wandte sich wieder der Gegenwart zu. „In Ihrer Krankenakte ist vermerkt, dass Sie bereits im Teenageralter eine Verletzung an der rechten Schulter hatten.“
    Sein Blick wurde so starr und distanziert, als hätte sie den Teufel oder etwas noch Schlimmeres erwähnt. Doch dann kehrte das Lächeln zurück, allerdings fehlte ihm die Wärme.
    „Es ist bei einem Motorradunfall passiert“, erklärte er.
    Libby nickte. Der typische Adrenalinjunkie, der auf zwei Rädern startet, um irgendwann auf vier Breitreifen zu landen. „Verstehe …“
    „Mögen Sie keinen Motorsport?“
    „Ich tendiere mehr zum Wassersport.“
    „Schwimmen? Wasserski?“
    Das heiße Gefühl auf ihren Wangen vertiefte sich. Libby senkte den Blick auf ihre im Schoß verkrampften Hände. Verflixt! Ich bin doch nicht hier, um über mich zu reden!
    „Ich habe heute Nachmittag noch einen weiteren Termin, Mr Wolfe“, informierte sie ihren Patienten nüchtern, „also kommen wir am besten zur Sache.“
    Alex gab seine lässige Haltung auf und setzte sich gerade hin. Sein Blick wurde schärfer, forschender. „Ich nehme an, Ihr Job nimmt Sie ganz schön in Anspruch.“
    „Könnte man sagen.“
    „Auch an den Wochenenden?“
    „Ich arbeite häufig auch samstags.“
    „Sonntags nicht?“
    Sie blinzelte. „Wollen Sie damit andeuten, dass Sie mich auch sonntags brauchen, Mr Wolfe?“
    „Ab sofort jeden Tag in der Woche, Miss Henderson“, kam es unmissverständlich zurück.
    „Viele Übungen können Sie auch ohne meine Hilfe machen.“
    „Jeden einzelnen Tag ab heute“, verlangte Alex, bevor er ihr wieder sein verheerendes Lächeln schenkte. „Keine Sorge, Miss Henderson, ich verspreche Ihnen feierlich, dass meine Rekonvaleszenz Ihre kostbare Zeit nur kurz in Anspruch nehmen wird.“
    Sie stieß entnervt den unwillkürlich angehaltenen Atem aus. Dieser Mann war eine lebende Legende. Für Millionen war er der sportliche Held. Ob er auch als Aufschneider und Spötter den Weltmeistertitel für sich beanspruchte? Oder war er von Natur aus so arrogant, dass er sich für unbesiegbar hielt?
    Sie wusste es besser. Niemand war unbesiegbar.
    „Wir sprachen gerade von Ihrer früheren Verletzung“, lenkte sie Alex zum Ursprungsthema zurück, „die durchaus zu schweren Folgeschäden in diesem Bereich führen kann. Ich werde es Ihnen erklären. Eine Gelenkverlagerung oder Luxation , wie die Mediziner sagen, tritt ein, wenn Knochen oder Sehnen eines Gelenks aus ihrer natürlichen Lage gebracht werden, meist durch spontane Einwirkung von außen. Das schädigt Gelenkkapsel, Knorpelstrukturen und Sehnen. Eine Luxation wie Ihre ist eine partielle Dislokation , die als Resultat Ihrer früheren Gelenkschädigung angesehen werden kann oder muss. Als Folge davon werden Ihre Muskeln und Sehnen in diesem Bereich erschlaffen oder funktionsuntüchtig werden, was wir durch gezielte Physiotherapie zu verhindern versuchen.“
    Den Kopf leicht zur Seite geneigt, fixierte Alex seine Physiotherapeutin, ohne auch nur eine Miene zu verziehen. „Verstehe …“, murmelte er.
    Libby räusperte sich umständlich. „Da Sie während des Aufpralls die Hände ums Steuer gekrampft hielten, hat sich die Wucht des Schlags …“
    Sein tiefes warmes Lachen ließ sie verstummen. „Jetzt entspannen Sie sich mal einen Moment, Frau Doktor!“
    „Ich bin keine Ärztin“, korrigierte sie ihn steif. „Ich habe meinen Bachelor in Health Science mit Auszeichnung gemacht und bin Mitglied der Australien Physiotherapy Association .“
    „Und momentan die Lady, die meine Gesundheit in ihren zarten Händen hält. Darum werde ich Sie, Ihre Erlaubnis natürlich vorausgesetzt, auch weiterhin Doc nennen, okay?“
    Was sollte sie dagegen anführen? Immerhin war er es, der die nicht unbeträchtliche Rechnung zahlte. Halbherzig hob sie die Schultern und ließ sie wieder sinken. „Wenn Sie sich dabei wohler fühlen …“
    Sein Blick war an ihrer vollen Unterlippe hängen geblieben. Gleich darauf schaute Alex ihr offen in die Augen. „Also … Doc, wie geht es jetzt mit uns
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