Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wofür schlägt dein Herz?

Wofür schlägt dein Herz?

Titel: Wofür schlägt dein Herz?
Autoren: Robyn Grady
Vom Netzwerk:
lohnt es nicht, sich etwas vorzumachen.“
    „Solange ich zur Qualifikation in Malaysia wieder in meinem Cockpit sitze, habe ich kein Problem damit.“
    „Nächstes Wochenende, meinst du?“, vergewisserte sich Morrissey. „Tut mir leid, alter Junge, aber das kannst du vergessen.“
    Alex stützte sich auf den linken Ellenbogen und zwang sich zu einem Lachen, das allerdings ziemlich gepresst klang. „Ich denke, ich kann am besten selbst entscheiden, ob ich mich dafür fit genug fühle oder nicht“, erklärte er mit fester Stimme.
    „So, wie du entschieden hast, welche Reifen für das Rennen optimal sind?“, meldete sich Jerry sarkastisch aus dem Hintergrund.
    Der Drang, sich den Infusionsschlauch herauszureißen und von der Trage zu springen, wurde fast übermächtig. Doch damit würde er nur sich selbst schaden und den Tumult und die Frustration in seinem Innern nicht loswerden.
    Wie man das Blatt auch drehte und wendete – er hatte Mist gebaut. Er allein! Und darum musste er ihn jetzt auch selbst ausbaden.
    Also war es das Beste, den Ball flach zu halten und anscheinend klein beizugeben. Aber nur kurz und nach seinen eigenen Spielregeln. Denn selbst wenn er das nächste Rennen aussetzen müsste, würde er zu Runde vier in Schanghai wieder am Start sein. Und wenn es ihn umbrachte!
    Das Wichtigste war, sich die verflixte Presse vom Hals zu halten. Nach so einem spektakulären Crash würde es Fragen hageln … nach seinen Verletzungen und der voraussichtlichen Heilungszeit. Und überall Fotografen, die ihm auflauerten, um den großen Alex Wolfe angeschlagen und mit schmerzverzerrtem Gesicht auf die Linse zu bannen, was unter Garantie zu Spekulationen über ein vorzeitiges Karriereaus führen würde.
    Also hieß das Gebot der Stunde absolute Privatsphäre.
    Jede Art von Rekonvaleszenz würde in seiner Residenz in Rose Bay stattfinden. Darum musste er einen echten Profi unter den Physiotherapeutinnen finden, mit Verständnis für die Belange eines Elite-Athleten. Sie sollte herausragend in ihrem Handwerk sein, aber auch eine gelegentliche Einladung zum Dinner als Entgelt für vorzügliche medizinische Pflege mit Charme akzeptieren.
    Le länger er darüber nachdachte, desto mehr freundete Alex sich mit der vorgeschlagenen Rehabilitation an.
    Wichtig war allein, dass alles Menschenmögliche unternommen wurde, um ihn möglichst schnell ans Steuer seines Rennwagens zurückzubringen.
    Als die Infusion endlich ihre Wirkung tat und der sengende Schmerz in der Schulter einem dumpfen Pochen wich, schloss Alex die Augen und verlor sich in angenehmen Tagträumen über seine zukünftige Physiotherapeutin.
    Und nachdem seine Schulter gerichtet, alle weiteren Untersuchungen erledigt und die notwendigen Tests auf den Weg gebracht waren, beauftragte Alex seinen Assistenten Eli Steele damit, eine passende Kandidatin aufzuspüren. Und zwar ohne Zeit zu verlieren!
    Er hatte bereits zu viel in seinem Leben verloren.
    Doch diesmal sollte es anders laufen.

2. KAPITEL
    Während sie ihren Wagen über die von hohen Bäumen gesäumte Auffahrt zu einem der prachtvollsten Häuser lenkte, das sie je gesehen hatte, kämpfte Libby Henderson gegen ihre Nervosität.
    Immer wieder sagte sie sich ihre bewährten Mantras vor: Ich schaffe das schon! Und: Es gibt nichts, wovor ich Angst haben muss!
    Obwohl ihr Herz wie verrückt schlug, hatte sie bis vor Kurzem zu den selbstbewussten Menschen gehört, die sich von nichts und niemandem schrecken ließen. Und genau diese Eigenschaften hatten sie bis an die Spitze gebracht, wo sie sich als zweifache Surfweltmeisterin gut aufgehoben und zu Hause gefühlt hatte.
    Schon von Kindesbeinen an war Surfen ihre große Leidenschaft gewesen. Ihre Eltern nannten sie immer ihre kleine Wassernixe. Auch als Heranwachsende trainierte Libby in jeder freien Minute. Sie schwamm, wechselte zwischen Wellenreiten und Windsurfen und fuhr Kajak. Nichts fühlte sich für sie besser an als das Brennen in ihren Muskeln und das Übermaß an Endorphinen, wenn es ihr wieder einmal gelungen war, die eigenen Grenzen zu sprengen.
    Die Weltmeisterschaft zu gewinnen war der ultimative Kick gewesen. Danach wurde sie von fabelhaften Sponsoren und der internationalen Fachpresse umworben. Zwischen ihrem Sport, lukrativen Werbespots und unzähligen Bilderstrecken in Hochglanzmagazinen fand Libby sogar noch Zeit, jüngere Surfer zu unterstützen. Vor ihr hatte ein unübersehbares Meer an verlockenden Möglichkeiten und Herausforderungen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher