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Wölfe und Schafe - Ein Alex-Delaware-Roman 11

Titel: Wölfe und Schafe - Ein Alex-Delaware-Roman 11
Autoren: Jonathan Kellerman
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gab, die etwas gegen mich hatte.«
    »Hat sie gesagt, woher sie Devane kannte?«
    »Ja. Sie hat gesagt, Devane hätte sie schon früher angeheuert.«
    »Für Sex?«
    »Sie nannte es Spiele. Sie hat gesagt, Hope Devane hätte auf perverses Zeug gestanden - Sadomaso und so. Sie hatte sie wohl irgendwo in San Francisco tanzen gesehen und dann abgeschleppt - ekelhaft, was? Eine derart verkorkste Psychotante.«
    »Und dann?«
    »Dann habe ich ihr die Fesseln abgenommen und gesagt, danke, dass du ehrlich zu mir warst, Baby. Um sie in Sicherheit zu wiegen. Dann bin ich mit ihr wieder raus vors Haus,
habe gesagt, ich ließe sie laufen, wenn sie mir versprechen würde, den Mund zu halten. Sie sah so erleichtert aus. Hat sich tatsächlich bei mir bedankt und versucht, mich zu küssen. Zungenkuss. Da musste ich dran denken, wie sie mich im Auto geküsst hat, kurz bevor bei mir die Lichter ausgingen. Es war keiner auf der Straße, also habe ich ihre Hand genommen und festgehalten, so dass sie mich nicht anfassen konnte. Und dann habe ich zugestochen.«
    »Wohin?«
    »Zuerst ins Herz, weil sie mir das Herz gebrochen haben, indem sie meinen Körper geplündert und mir meine Zukunft gestohlen haben. Dann in die Fotze, weil sie mich damit in die Falle gelockt hatte. Dann habe ich sie auf den Boden gelegt und umgedreht und in den Rücken gestochen. So, wie sie es mit mir gemacht hatten. Genau über der Niere.«
    Er legte die Hand auf den Rücken und verzog das Gesicht. »Vorher wusste ich gar nicht genau, wo die Nieren sitzen.«
    »Tut es noch weh?«, fragte ich.
    »Sitzen tut weh«, antwortete er. »Wie viel Zeit haben wir noch?«
    »Noch zehn Minuten. Also, nachdem Sie Hopes Namen von Mandy erfahren hatten, war es an der Zeit, sie zu erledigen.«
    »Darauf können Sie wetten.«
    »Und Sie haben dasselbe Muster benutzt. Herz, Vagina, Rücken.«
    »Absolut«, sagte er. »Nur mit dem Unterschied, dass Hope versucht hat, sich zu wehren. Hat ihr natürlich nichts genutzt, aber es hat mir die Sache versaut. Ich wollte nämlich den Namen von dem verdammten Arzt, der mich operiert hat, aus ihr rauskriegen, aber ich hatte Angst, sie würde sich losreißen und schreien, deshalb habe ich dann einfach zugestoßen.«

    »Wann haben Sie den Namen des Chirurgen erfahren?«
    »Erst letzte Woche, als der junge Bursche auf ihn losgegangen ist und in den Nachrichten gesagt wurde, er hätte Hope Devane gekannt. Da ging mir ein Licht auf. Zwei plus zwei. Ich habe angefangen, ihn zu beobachten, und habe noch einen Extrabonus gekriegt. Den Milchbubi.«
    »Casey Locking.«
    »Mein zweiter Richter. Ich wusste nicht genau, ob er auch in den Plan eingeweiht war, aber ich hab’s vermutet, weil er Devane in den Arsch gekrochen ist. Sobald ich ihn mit Cruvic gesehen hatte, war er so gut wie tot. Ich habe seine Akte aus dem Institut geklaut, um an die Adresse zu kommen. Ich wusste schon, wo Cruvic wohnte, weil ich ihn da mit dem Milchbubi gesehen hatte - sein Haus am Mullholland Drive. Also habe ich angefangen, Locking zu beobachten.«
    »Und sich Cruvic bis zum Schluss aufgehoben.«
    »Und ob.«
    »Erzählen Sie mir von Locking.«
    »War wieder einfach - unwahrscheinlich einfach.«
    »Wäre vermutlich schwieriger, es auf der Bühne darzustellen.«
    »Mit Sicherheit … wo war ich?«
    »Locking.«
    »Locking. Ich bin ihm bis nach Hause gefolgt, ins Haus gegangen und habe ihn erschossen.«
    »Warum diesmal eine Pistole und kein Messer?«
    »Aus drei Gründen«, antwortete er bereitwillig. »Ich wollte es für die Bullen nicht zu offensichtlich machen, dass ein und dieselbe Person ihn und die beiden Frauen erledigt hatte. Das Messer war nur für Frauen gedacht, bei ihm wäre es mir falsch vorgekommen. Und ich hatte das Messer bereits entsorgt.«
    »Wo?«

    »Vom Pier in Santa Monica geworfen.«
    »Sie hätten sich ein neues kaufen können.«
    »He«, sagte er grinsend. »Ich bin ein hungernder Schauspieler.«
    »Warum haben Sie die Fotos um Lockings Leiche herum drapiert?«
    »Noch ein unerwarteter Bonus. Ich wollte der Welt zeigen, wie sie gewesen war - wie sie alle gewesen waren. Ist so was zu fassen! Einfach krank .«
    »Was hatten Sie weiter vor? Cruvic erledigen?«
    »Ihn und das Arschloch mit meiner Niere. Ich dachte, letzten Endes würde ich alles erfahren und dann meine eigene kleine Operation durchführen. Um mir das zurückzuholen, was mir gehört.«
    Der Wachmann sagte: »Zwei Minuten.«
    Muscadine formte mit den Lippen ein Leck-mich-doch in seine
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