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Witcher, Moony - Nina 02- Und der goldene Skarabäus

Witcher, Moony - Nina 02- Und der goldene Skarabäus

Titel: Witcher, Moony - Nina 02- Und der goldene Skarabäus
Autoren: Scotty
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Vorwort
    Über zweitausend Exemplare der bedrohlichen Bekanntmachung waren in der Nacht zum 3. September überall an den Mauern der Lagunenstadt angebracht worden.
    Am nächsten Morgen schienen die meisten Venezianer davon jedoch kaum überrascht. Schließlich hatte der neue Bürgermeister, Marquis Loris Sibilio Loredan, kurz LSL, in den vergangenen Tagen bereits angekündigt, in dieser Angelegenheit drastische Maßnahmen zu ergreifen. Der Sache überdrüssig, wollten die verängstigten Menschen von der verwunschenen Marmorstatue mittlerweile sowieso nichts mehr hören.
    Und doch schwor der ein oder andere, gesehen zu haben, wie sich der Schwanz des Löwen bewegt hatte. Wieder andere erzählten, dass aus seinen Augen von Zeit zu Zeit ein eigenartiges Leuchten kam, das in den Nächten den Palazzo Ducale und den Markusplatz in ein lilafarbenes Licht tauchte.
    Viele hatten der überwältigenden Szene vor zwei Monaten beigewohnt, als der Marmorlöwe, der eines warmen Julimorgens auf einmal verschwunden war, nach wenigen Stunden wieder aufgetaucht und auf seinen angestammten Platz auf der alten Säule zurückgekehrt war. Und nur wenige glaubten tatsächlich, dass eine schwere Statue so ohne Weiteres fliegen konnte. Alles deutete hingegen auf einen magischen Vorfall hin. Aber keiner von ihnen hatte den Mut, offen auszusprechen, was die meisten dachten: dass die Statue des geflügelten Löwen lebendig war!
    Diese unglaubliche Geschichte war um die ganze Welt gegangen und hatte erhebliche Verwirrung in der Stadt gestiftet, sodass der damalige Bürgermeister gezwungen gewesen war, von seinem Amt zurückzutreten. An seiner Stelle wurde eiligst einer der einflussreichsten Adeligen der Stadt Venedig gewählt, der Marquis Loris Sibilio Loredan. Um die fünfzig Jahre war er alt und für seinen starken und entscheidungsfreudigen Charakter bekannt. Es ging das Gerücht um, dass der Marquis mit den glatten grau melierten Haaren, dem angespannten Gesicht, der olivfarbenen Haut und den wässrig grünen Augen die Aufgabe nur übernommen hatte, weil ihm ein außerordentlich reicher Venezianer im Gegenzug eine Goldmine versprochen hatte.
    Unterstützt von einem Dutzend finsterer Gesellen hatte der neue Bürgermeister zunächst versucht, die Wogen zu glätten, indem er Nachforschungen zu den mysteriösen Ereignissen veranlasst hatte. Die Experten, die aus aller Welt angereist waren, um das seltsame Phänomen zu erforschen, hatten jedoch keine zufriedenstellende Antwort finden können. Nur ein angesehener englischer Professor hatte es gewagt, die Hypothese von einer Art Virus aufzustellen, das antike Statuen infiziert und auch den geflügelten Löwen befallen hätte. Aber diese Idee war, wenn auch denkbar, sofort verworfen worden. Vielleicht um nicht noch mehr Aufruhr zu verursachen. Aus diesem Grund hatte Loris Sibilio Loredan nach einer langen und erhitzten Debatte in der Geheimversammlung mit seinen mächtigsten und ergebensten Wählern auch die Plakate mit der Bekanntmachung an die Mauern der Stadt heften lassen. So hoffte er, der Diskussion ein für alle Mal ein Ende zu setzen. Und es war ihm gelungen. Fast.
    Denn das Rätsel um den Löwen weckte natürlich die Neugier der venezianischen Kinder, die sich noch gut an den Flug des Marmortieres erinnern konnten und keineswegs aufgehört hatten, zu glauben, dass diese Kreatur verzaubert worden war. So hatten sie angefangen, sich heimlich auszumalen, was es mit dem verwunschenen Löwen auf sich hatte. Ja, heimlich. Denn jedes Mal, wenn eines von ihnen es wagte, offen davon zu sprechen, wurde es sofort zum Schweigen gebracht. Selbst die Lehrer wollten über dieses Thema nicht mehr reden. Vor allem jetzt, da das Schuljahr bald wieder anfing, befürchteten sie, in der Klasse über Magie und Alchimie sprechen zu müssen - einem streng verbotenen Lernstoff!
    Aber ein kleines mutiges Mädchen ließ sich von all dem nicht einschüchtern. Und wer konnte das anderes sein als Nina de Nobili, das Mädchen vom Sechsten Mond, das mit seinen Freunden Dodo, Cesco, Fiore und Roxy gegen das Böse kämpfte, um einen Planeten namens Xorax zu retten?

Die unheilvolle Rettung und der silberne Würfel
    Um elf Uhr morgens am 12. September polterte Ninas russisches Kindermädchen Ljuba, das liebevoll Sahnetorte genannt wurde, mit großem Radau zur Eingangstür der Villa Espasia herein. Erschöpft ließ sie die Taschen voller Einkäufe auf den Boden plumpsen und rief aufgelöst: »Der Gemüsehändler hat es mir auf
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