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Wir sehen uns in der Hölle: Noch mehr wahre Geschichten von einem deutschen Hells Angel (German Edition)

Wir sehen uns in der Hölle: Noch mehr wahre Geschichten von einem deutschen Hells Angel (German Edition)

Titel: Wir sehen uns in der Hölle: Noch mehr wahre Geschichten von einem deutschen Hells Angel (German Edition)
Autoren: Bad Boy Uli (Ulrich Detrois)
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anders aus.
    Im Oktober 2010 überführte die Berliner Polizei einen Hells-Angels-Spitzel innerhalb ihrer eigenen Reihen. Man vermutet, dass er sich über den zentralen Computer die notwendigen Infos über geplante Razzien und so weiter verschafft hat, um diese an Hells Angels weiterzugeben. Natürlich wurde ihm »die Weiterführung der Dienstgeschäfte mit sofortiger Wirkung untersagt«. Mehr weiß ich zu diesem Fall nicht. Vielleicht ist er auch so glimpflich davongekommen wie ein anderer Berliner Polizist ein paar Jahre zuvor: Er musste nur 3600 Euro berappen. Und auch aktuell wird wieder einmal innerhalb der Polizei ermittelt wegen Verrats von Dienstgeheimnissen und Strafvereitelung im Amt. Denn die Razzia gegen die Hells Angels Berlin City (früher Hells Angels Turkey) musste um einen Tag vorverlegt werden, weil jemand die Rocker vorgewarnt hatte. Genauere Angaben zu Ermittlungsergebnissen sind bisher nicht veröffentlicht. Und immer, wenn ans Licht der Öffentlichkeit kommt, dass wieder einmal Informationen durchgesickert sind, beginnt die gleiche Leier: Wir kümmern uns darum, das wird intern geregelt, das kann überhaupt nicht toleriert werden, die Verantwortlichen werden aufs Härteste bestraft. Und am Ende geschieht: wenig bis nichts.
    Ein Problem ist dabei, dass auch bei der Bullerei kaum einer das Maul aufmacht – sei es aus finanzieller Abhängigkeit, aus Angst vor Jobverlust oder vor Repressalien von anderer Seite. Dass Kollegen ungern gegen ihre eigenen Leute vorgehen, kann ich sogar noch halbwegs nachvollziehen, solange es nicht um schwerwiegende Gewaltverbrechen geht. Das ist eben auch eine Gewissensfrage, und jeder muss für sich selbst beantworten, wie hoch seine moralische Messlatte liegt, was er verantworten kann und was nicht. Aber anonyme Hinweise, zum Beispiel an die Presse, könnten durchaus dabei helfen, der Korruption innerhalb der Strafverfolgungsbehörden Einhalt zu gebieten. Es muss nur genügend an die Öffentlichkeit dringen.

NACH DEM HÖLLENRITT
    Mein erstes Buch hat eine Riesenwelle ausgelöst. Viele von euch fragen sich ja, was aus all den Geschichten im ersten Buch geworden ist: dem Mordauftrag, den abgetrennten Köpfen, den Schikanen der Behörden et cetera. Zu einigen Dingen kann ich euch Neues berichten.
    Neues in Sachen Mordauftrag
    Viele meiner Leser haben sich per Mail sehr besorgt nach meiner Schwester und mir erkundigt: ob wir in Sicherheit wären, ob es uns gutginge und so weiter. Dafür möchte ich mich an dieser Stelle ausdrücklich bei euch bedanken, ganz besonders im Hinblick auf meine Schwester, und möchte euch gerne in Sachen Mordauftrag auf dem Laufenden halten.
    Sonderlich viel Neues gibt es eigentlich nicht zu berichten. Die Behörden weigern sich nach wie vor beharrlich, ein Gerichtsverfahren gegen die polizeibekannten Auftraggeber meiner Ermordung einzuleiten. So wird weiterhin die Ermordung meiner Schwester und mir billigend in Kauf genommen – und den Hells Angels bei ihrem Mordauftrag in die Hände gespielt.
    Der Member, bei dessen Verhaftung 2007 ein ausführlicher Lageplan mit handschriftlichen Vermerken zur Wohnung meiner Schwester gefunden wurde, wurde bis zum heutigen Tag von keinem Gericht dazu befragt. Selbst bei der Gerichtsverhandlung im Jahr 2008 – er war an dem bewaffneten Raubüberfall auf mich beteiligt – haben weder der ermittelnde Staatsanwalt noch das Gericht dazu nachgefragt. Und das, obwohl dem Gericht und der Staatsanwaltschaft bekannt ist, dass man meine Schwester ermorden will.
    Fadenscheinige Beschlagnahme
    Im Mai 2009 tauchten etliche Schmiermichel bei mir zu Hause auf: Hausdurchsuchung war angesagt. Einem von ihnen, den ich ganz besonders gefressen habe, verweigerte ich den Zutritt zu meiner Wohnung mit deutlichen Worten. »Der ******* kommt hier nicht rein!« Woraufhin er sich brav wieder trollte – und mich später wegen Beamtenbeleidigung anzeigte. Das Ganze kostete mich zwar fünfhundert Öcken zuzüglich Gebühren für das Strafverfahren, doch für mich war das die am besten angelegte Kohle meines Lebens! Das war es mir wert.

    Der Gerichtsbeschluss

Mein anderer Liebling – der Staatsanwalt – beantragte wegen der Beamtenbeleidigung den Widerruf meiner Bewährung. Da war er ganz fix dabei. Zur Erklärung: Wegen der Clubhaus-Stürmung, über die ich in Höllenritt ausführlich berichtet habe, hatte ich eine Bewährungsstrafe kassiert, die kurz vor ihrem Ablauf stand. Mit seinem Vorhaben hatte er aber, sicher sehr zu
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