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Wir sehen uns in der Hölle: Noch mehr wahre Geschichten von einem deutschen Hells Angel (German Edition)

Wir sehen uns in der Hölle: Noch mehr wahre Geschichten von einem deutschen Hells Angel (German Edition)

Titel: Wir sehen uns in der Hölle: Noch mehr wahre Geschichten von einem deutschen Hells Angel (German Edition)
Autoren: Bad Boy Uli (Ulrich Detrois)
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Ähnliches. Ach, sind sie nicht? Gut, einige Hells Angels haben tatsächlich auch einen normalen Job, und andere zeigen ihre Club-Tattoos nicht öffentlich. Aber glaubt mir, das sind meist die, die es faustdick hinter den Ohren haben.
    Bullshit – von wegen normale Bürger!
    Straftaten sind Einzelfälle, und Drogendealer fliegen aus dem Club.
    Wenn das wahr wäre, gäbe es die Hells Angels nicht mehr, und unsere Polizei und Staatsanwaltschaft würden vor Freude Purzelbäume schlagen. Und die Presse, die so geschönt und wohlwollend über die Hells Angels berichtet, seitenweise und mit netten Hochglanzfotos wie der Stern oder die Biker News , würde ihre Fahnen auf Halbmast hissen und dicke Tränen der Trauer weinen.
    Fakt ist: Auf das Konto von Hells Angels gehen unzählige Verbrechen. Schwerste Körperverletzungen wie abgehackte Körperteile, Hände, Finger oder Beine. Messerstechereien, auch mit Todesfolge. Schwere Schlägereien, bei denen Opfer ihr Augenlicht verloren haben, im Rollstuhl sitzen oder ums Leben gekommen sind. Drive-by-Shootings, Waffenhandel, Schutzgelderpressungen, durch die Existenzen von Menschen vernichtet wurden. Bombenattentate, bei denen auch Unbeteiligte ihr Leben verloren. Schießereien in der Öffentlichkeit, Hinrichtungen auf offener Straße oder in Clubhäusern. Dealereien mit allen nur erdenklichen Drogen im großen Stil – das geht locker in den Hundert-Kilo-Bereich. Mädels, die in die Prostitution gezwungen wurden. Morde, unter anderem auch an Polizisten. Das alles ist bei den Hells Angels ganz normal, frei nach dem Motto: Gewalt ist die Lösung.
    Bullshit – von wegen harmlos und brav!
    Der Club distanziert sich von kriminellen Membern.
    Sicher, keiner redet mehr mit den bösen Buben, und alle werden bestraft, diszipliniert und auf den rechten Pfad geführt. Warum gibt es bei den Hells Angels eigentlich einen eigenen Trust, aus dem Anwälte für diese ominösen einzelnen verirrten schwarzen Schäfchen bezahlt werden? Kein normaler Motorradclub hat, geschweige denn braucht so etwas. Zumindest nicht dass ich wüsste.
    Bullshit – von wegen Distanzierung!
    Der Club und die Frauen
    Kommen wir zu einem Thema, das unzählige Leser von Höllenritt brennend interessiert hat. Wie schon gesagt, haben mich über die Zuschriften viele Fragen zum Thema »Hells Angels und die Frauen« erreicht. Ich will dieses Thema mal mit einer Anekdote beginnen.
    Es war an meinem ersten Tag beim World-Run in den USA. Ich saß am frühen Nachmittag in der Sonne an einem langen Biertisch in geselliger Runde. Aus einer großen Kühlbox mit reichlich Eiswürfeln und Dosenbier bedienten wir uns nicht gerade zurückhaltend und laberten über alles Mögliche und Unmögliche. Die Stimmung war recht ausgelassen, als eine sehr laute Harley langsam in unsere Richtung fuhr. Was ich dann sah, als die Sozia abstieg, malte mir ein fettes Grinsen ins Gesicht. Die Sozia, die Frau des Fahrers, war etwas kräftig gebaut und hatte einen Riesenvorbau. Das war aber noch nicht das Interessante. Der eigentliche Blickfang: Ihr Mund war von einem Ohr bis zum anderen mit Panzerband zugeklebt. Ihr Alter, ein Member aus New York, stieg unmittelbar nach ihr ab und sagte zu seiner Ische, sie solle das Bike ausmachen und hinter unseren Tisch schieben. Er gesellte sich zu uns und zischte erst einmal fast auf ex eine Dose Bier weg. Alle amüsierten sich tierisch über das Panzerband, aber keiner fragte ihn, warum er ihr den Mund zugeklebt hatte.
    Die Braut legte sich in der Zwischenzeit schwer ins Zeug, um das Bike um unseren Tisch herumzuwuchten und auf der Wiese abzustellen. Ihr Alter würdigte sie keines Blicks, als wäre es das Normalste der Welt. Ich sah mir das Schauspiel genau an. Sie schnaufte durch die Nase wie eine Lokomotive, aber sie machte das mit dem Bike echt gut. Sie stellte es unmittelbar hinter unserem Tisch auf den Seitenständer und blieb nach getaner Arbeit wie angewurzelt neben dem Mopped stehen. Da es recht warm war und das Rangieren eine ziemliche Schufterei gewesen sein muss, musste sie meiner Meinung nach eigentlich richtig Durst haben. Gespannt wartete ich also ab, was wohl noch so alles kommen würde. Erst einmal tat sich nichts, außer dass wir noch ein paar Dosen leerten.
    Ungefähr eine Stunde später, die Braut stand immer noch unverändert an ihrem Platz, ohne zu reden oder zu trinken – ging ja auch nicht, mit zugeklebter Klappe –, rief ihr Alter, sie solle ihren Hintern bewegen und etwas zu essen
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