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Wir haben gar kein Auto...

Wir haben gar kein Auto...

Titel: Wir haben gar kein Auto...
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Höchstgeschwindigkeit: 28 km/h
18. August:
Haus – Maximilianeum – Haus
Zeit: 1 Stunde, 15 Min., Strecke: 29 km
19. August:
Haus – Mama in Gauting – Haus
Zeit: 5 Stunden, na ja, ich musste dort noch Kuchen essen, Strecke: 30 km
20. August:
Haus – Schwabing – Innenstadt – Yoga – Haus
Zeit: 1 ganzer Nachmittag, und ich bin fix und foxi, Strecke: 60 km
21. August:
Haus. Da bleib ich dann auch und radle nur mal schnell zum Bäcker
22. August:
Haus – Briennerstraße – Sportscheck – Haus
Hab neue Handschuhe und bloß 56 Min. gebraucht
23. August:
Haus – Badesee – Haus
Bin schneller als zuvor und sehr stolz auf mich
24. August:
Bruno kommt, würde ihn gern vom Flughafen mit dem Rad abholen, aber das geht ja nicht, also nur Kurztrip mit meinem Hund Gino.
Mein Gott, trödelt der!
25. August:
Haus – Radlshop – Haus
Letzteres mit Bruno und seinem Fahrrad.
Oje, wo bleibt meine Rekordzeit?
26. August:
Haus – Badesee – Haus
Ich hab Bruno gejagt und wollte ihn beeindrucken, hat nicht geklappt, er fährt wie immer im Schneckentempo. Nein, ein bisschen schneller.
27. August:
Haus – Mami – Haus
Donnerwetter, es macht ihm langsam Spaß, und er war ganz schön schnell.
28. August:
Haus – Innenstadt – Haus
Es wird ernst, und das Wetter ist traumhaft. Zeit: 1 Stunde, 40 Min., Strecke: 30 km
29. August:
Haus – Radlladen – Haus
So schnell kann man Reifen wechseln?
Ich hab nichts kapiert!
30. August:
Letzter Tag und alles wird gepackt, ist geplant, wir radeln mit Gepäck, Bruno mit seinen beiden Kameras, durch den Park, alles fühlt sich irgendwie anders an, ich bin aufgeregt. Da stehen sie nun in ihrer Pracht, mit vollem Equipment auf der Terrasse, morgen um 10.00 Uhr ist Start, und dann geht’s los ins Vergnügen.
31. August:
Ja, und dann kommt alles ganz anders, als wir dachten.

Bevor es losgeht

    Ich mache mit meiner Tochter Urlaub in Cattolica an der Adria. Heute verzichte ich darauf, am Strand umherzuschlendern, um mich mit den trendigen Einrichtungen vertraut zu machen, eine Urlaubsbeschäftigung, die mich jeden Sommer von den Beachvolleyballfeldern über die Tischfußball- und Pingpongwettkämpfe bis zu den Liegen für Shiatsu-Massagen unter den Sonnenschirmen führt.
    Gestern wandte sich eine russische Touristin, die an Rückenschmerzen litt, an eine dieser chinesischen Masseurinnen, die zusammen mit den
vu cumprà,
den illegalen afrikanischen Strandverkäufern, an Italiens Küsten auf Kundenfang gehen, um Hilfe. Nur wenige Stunden nach der Massage landete sie im Krankenhaus. Schwer zu sagen, ob ihre Schmerzensschreie von der unsachgemäßen Behandlung herrührten oder von den Schlägen, die ihr Mann ihr wegen der Avancen des kühnen römischen Bademeisters versetzte (ein mittlerweile überholtes Symbol des italienischen Sexappeals, das hier aber immer noch lebendig ist), der nach der Behandlung so dreist war, die Russin zu ein paar erotischen Turnübungen in seine Kabine einzuladen.
An Übung fehlt es mir übrigens nicht, heute Abend werde ich ins Fitnessstudio gehen und mit den Spinning-Stunden beginnen. Ich muss zugeben, man braucht schoneine gewisse Klasse, um sich in einer Umgebung von Muskelpaketen, Tattoos, frischen Enthaarungen, Schweiß und Gerüchen aller Art zu bewegen.
    Meine Garderobe ist völlig ungeeignet und überflüssig, und ich mache mich damit zum Gespött aller – am besten entsorge ich sie gleich auf der nächstbesten Mülldeponie. Hier zeigt sich, dass das wahre Bodybuilding nur sehr minimalistische Kleidung erfordert: Haut auf Muskeln. Religiöse Medaillen sind lediglich dann erlaubt, wenn sie sich auf das unbedingt Notwendige beschränken. Das Bandana dagegen ist okay. Allerdings muss man aufpassen, denn heutzutage laufen fast alle, die in Italien ein Bandana tragen, Gefahr, als Idioten zu gelten, weil sie damit an Berlusconi erinnern. Der lief nämlich im Sommer 2004 in Porto Rotondo nach seiner berühmt-berüchtigten Haarverpflanzung mit dieser ungewöhnlichen Kopfbedeckung herum.
    Mein Personal Trainer ist ein raubeiniger Kerl, Typ Lou Ferrigno, will aber nicht als solcher gelten. Mit einem »normalen Lehrer« zu trainieren ist für ihn, wie am
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