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Winterwunder

Winterwunder

Titel: Winterwunder
Autoren: Nora Roberts
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sich zwischen Tischen und Gästen hindurchzuschlängeln. Fetzige Musik dröhnte durch den Saal und lockte viele Leute auf die Tanzfläche.
    Er hielt inne, um einen Augenblick zuzuschauen, als Del an ihm vorbeikam und stehen blieb. »Ich bringe meiner zukünftigen Braut Champagner. Hast du Bob gesehen? Der geht richtig ab beim Tanzen.«
    »Er ist nicht zu übersehen.«
    »Echt ein guter Tag.« Del legte Malcolm die Hand auf die Schulter, während sie beide über Bob grinsten. »Ich weiß, dass die beiden schon ihr gemeinsames Leben begonnen haben, Mac und Carter. Aber das hier ist noch mal was anderes.«
    »Was anderes?«
    »Es macht das Ganze noch fester, wirklicher, bedeutender. Ich war schon auf unzähligen Hochzeiten, aber ich glaube, das habe ich erst durch Laurel verstanden. Dadurch, dass ich selbst es jetzt fester, wirklicher und bedeutender haben will. Übrigens, wenn du Parker suchst, sie ist da drüben.«
    »Danke.«
    Zum Kuckuck mit dem Timing, entschied er, und machte sich auf die Suche nach ihr.
    Schließlich entdeckte er sie auf der Tanzfläche – mit Laurel. Als die Musik wechselte, kamen die beiden Arm in Arm auf ihn zu.
    »Wie kommt es, dass Frauen miteinander tanzen können, es aber albern aussieht, wenn Männer das machen?«
    »Das tut es gar nicht. Das denkt ihr bloß«, erklärte Laurel. »Hast du Del gesehen?«
    »Er holt dir …« Malcolm machte eine Geste, als führte er ein Glas zum Mund.
    »Ich suche ihn mal, dann muss ich nicht so lange warten. Willst du auch was?«, fragte sie Parker.
    »Gern, danke.«
    Als Malcolm mit Parker allein war, sozusagen, nahm er sie am Arm. »Hör zu, können wir mal kurz rausgehen? Ich will …«
    »Parker.« Mit einer Champagnerflöte in der Hand schwebte Linda auf sie zu. »Ihr habt ein reizendes Fest organisiert. Dafür müsst ihr wochenlang Tag und Nacht geschuftet haben. Kein Wunder, dass du so müde aussiehst.«
    »Tue ich das?«, sagte Parker honigsüß und eisig zugleich. »Das muss am Licht hier drin liegen. Ich dachte gerade, wie dieser Rotton Sie schal aussehen lässt. Ich meine, fahl. Malcolm, du kennst Macs Mutter, oder?«
    »Ja. Wie geht’s?«
    Linda schüttelte ihre üppige blonde Mähne und warf ihm ihren aufreizenden Blick zu. »Sehr gut, danke. Kennen wir uns? Das kann ich gar nicht glauben. Einen gut aussehenden Mann vergesse ich nie.« Sie reichte ihm die Hand, drängte sich an ihn. »Wann sind wir uns begegnet?«
    »Als Sie mir einen Blow-Job angeboten haben.«
    Neben ihm gab Parker einen erstickten Laut von sich. Linda zuckte zurück und warf ihr einen giftigen Blick zu. »Du solltest besser darauf achten, wen du in dein Haus einlädst.«
    »Das tue ich bereits. Heute haben Sie einmalig eine Freikarte. Genießen Sie es. Lass uns tanzen, Malcolm. Bei der Hochzeit meiner Freundin möchte ich wirklich mit dir tanzen.«
    Sie zog ihn auf die Tanzfläche, wo sie einfach den Kopf an seine Schulter sinken ließ und sich vor Lachen schüttelte. »Oh, oh. Bei der ersten Gelegenheit wirst du so entschädigt. Das war …« Sie hob den Kopf, legte ihm die Hände an die Wangen und küsste ihn, dass ihm Hören und Sehen verging.
    »Komm mit.« Er zog sie von der Musik weg.
    »Aber ich will …«
    »Nur fünf Minuten, Mann.«
    Verdammt, es waren wirklich überall Leute. Er zog sie aus dem Ballsaal, die Treppe hinunter, ignorierte ihre Einwände. Er überlegte, steuerte dann auf ihren Wohntrakt zu und zog sie schließlich in den Fitnessraum.
    Dorthin würde während einer Hochzeitsfeier niemand kommen.
    »Was um alles in der Welt hast du vor?«
    »Hör zu. Du hörst mir jetzt einfach mal zu.«
    »Ich höre dir zu.«
    Malcolm atmete einmal tief durch. »Ja, du hörst mir zu, und deshalb erzähle ich dir am Ende Sachen, die ich noch nie jemandem erzählt habe und auch nie jemandem erzählen wollte. Du kommst rein, ja, genau, du kommst rein und siehst, was in mir ist, und bei dir ist das okay.«
    »Warum sollte es nicht? Malcolm, wie viel hast du schon getrunken?«
    »Wahrscheinlich nicht genug für das hier. Ich hatte nie vor, so weit zu gehen, mit niemandem. Ich hatte einfach nicht das Gefühl, dass ich gut darin wäre – und es ist mir nun mal wichtig, gut zu sein in dem, was ich tue.«
    Er wandte sich ab und ging ein Stück weg, um wieder ruhiger zu atmen und sein Gleichgewicht wiederzufinden. »In den ersten zehn Jahren meines Lebens bin ich umhergezogen, und das war okay, so war es eben. In den zweiten zehn Jahren war ich die meiste Zeit im Clinch mit
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