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William von Saargnagel und der purpurne Traum (Episode 1 - Eine besondere Begegnung)

William von Saargnagel und der purpurne Traum (Episode 1 - Eine besondere Begegnung)

Titel: William von Saargnagel und der purpurne Traum (Episode 1 - Eine besondere Begegnung)
Autoren: Alfons Th. Seeboth
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murmelte: »Oh, Entschuldigung!«
    Aber das Mädchen schien, es eilig zu haben oder hatte Angst vor ihm, denn sie bemerkte nicht, dass ihr ein Buch runtergefallen war. Sie rannte einfach weiter, ohne sich auch nur einmal umzudrehen.
    William hob das Buch auf und lief hinter dem Mädchen her. Kaum, dass er sie erreicht hatte, hielt er ihren Arm fest, und sprach sie an: »Warte, du hast dein B…«
    Das Mädchen drehte sich abrupt um, riss sich los und schlug ihre Faust so fest auf seine Nase, dass sie brach und heftig zu bluten anfing. William fluchte leise und ihm liefen vor Schmerzen ein paar Tränen die Wangen herunter. Aber plötzlich erschrak das Mädchen, als sie sah, dass William ihr ein Buch vor die Nase hielt, eines, was wohl ihr gehörte. Und danach sah sie, dass William genau denselben Umhang trug wie sie, und stotterte: »Oh Verzeihung, das wollte ich nicht. Ich dachte, du würdest mich verfolgen. Komm mit, meine Mutter ist eine Hexe, sie kann deine Nase wieder richten.«
    Das Mädchen zog William hinter sich her. Er stolperte regelmäßig und konnte seine Nase nicht zuhalten, weil er in der anderen Hand, an der das Mädchen nicht zerrte, die Sportsachen trug. Das Blut lief ihm am Mundwinkel und Kinn herunter. Endlich kamen sie in einem Hotel an, und als sie auf ein Zimmer zugingen, hörten sie aus diesem laute Stimmen.
    »Oh, ich glaube, meine Eltern sind sauer, weil ich alleine einkaufen gegangen bin!« Das Mädchen betrat als Erste das Zimmer, zog William hinter sich her und schloss die Tür hinter ihnen.
    In dem Hotelzimmer standen ihre Eltern und zwei bullige Typen in einer Art Uniform. Ihre Mutter fing sofort an, zu schimpfen: »Wenn du noch einmal ohne den Schutz dieser zwei Herren abhaust, dann setzt es was!« Sie stutzte, als sie William bemerkte. »Wer ist der junge Mann mit der gebrochenen Nase?«
    Das Mädchen erklärte ihren Eltern, was passiert war. Nildani war neugierig, sie wurde wieder zum Drachen, sodass alle Anwesenden sie sehen konnten. Auch der Drache auf den Schultern des Mädchens verwandelte sich zurück. Er war hell- bis dunkelgrün und schimmerte leicht im Sonnenlicht. Die beiden bulligen Typen waren ganz entgeistert und mussten sich setzen, als sie die zwei Drachen sahen. Wahrscheinlich befürchteten sie nun, auf zwei Kinder mit deren Drachen aufpassen zu müssen. Während die beiden Drachen sich beschnupperten, kam die Mutter des Mädchens zu William und heilte seine gebrochene Nase.
    Er stellte sich ihnen vor. »Ich bin William und meine kleine Begleiterin ist Nildani, die Himmelsblume.«
    Das Mädchen trat vor ihn. »Ich möchte mich noch mal bei dir und deinem Drachen entschuldigen. Wenn ich nicht weggelaufen wäre, dann wäre das auch nicht passiert. Es tut mir sehr leid. Ich bin übrigens Sarah Hemington und das ist mein Begleiter, Zayir. Dein Drache ist gestern geschlüpft, richtig?«
    William nickte. »Ja, ganz früh morgens und später, als ich sie kraulen wollte, gab es diesen roten Blitz am Himmel.«
    »Zayir ist in der letzten Nacht geschlüpft und zwei Stunden später kamen die zwei netten Herren zu uns. Sie hatten einen Brief von der Schule dabei, dass ich ein Jahr früher eingeschult werden soll. Seitdem reisen wir hin und her. Es gab sogar Ärger mit den beiden Herren, weil sie uns den Zauberstab nicht herstellen lassen wollten. Zayir hat aber darauf bestanden und schimpfte: Es sei die Pflicht eines Drachen, und wenn sie es nicht zuließen, würde er alles in Brand stecken. Habt ihr euren Stab auch schon hergestellt?«, wollte Sarah von William wissen. Sie schien sehr neugierig zu sein.
    »Letzte Nacht, es hat alles gut geklappt. Gleich beim ersten Versuch haben wir das Drachenherz aus dem Felsen geborgen«, antwortete William.
    Sarah machte ein bedröppeltes Gesicht. »Wir haben viermal gebraucht, ich habe immer die Hand zu früh wieder herausgezogen. Wo wohnst du derzeit und warum hast du keine Aufpasser bei dir?«
    William grinste sie an. »Ich wohne bei Freunden, in dem Laden von Fräulein Rumalda, sie hat ein Geschäft für Ballkleider und Schuluniformen. Solltet ihr auch hingehen, wenn ihr noch nichts gekauft habt. In dem großen anderen Laden gegenüber, so hat es uns ein Hexenkater erzählt, würden zwei Hexen arbeiten, die nichts Gutes im Schilde führen. Ich habe aber keine Au fpasser wie du, ich passe auf mich selbst auf. Ich bin ein Waisenkind, zumindest glaube ich das, weil ich von einem Waisenhaus ins andere geschoben wurde und mehr Pflegefamilien
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