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Willi von Bellden - Wer anderen eine Grube gräbt ... (German Edition)

Willi von Bellden - Wer anderen eine Grube gräbt ... (German Edition)

Titel: Willi von Bellden - Wer anderen eine Grube gräbt ... (German Edition)
Autoren: Dori Jones
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Blick über das Gebäude schweifen. Es handelte sich um ein liebevoll restauriertes Bauernhaus. Der Schriftzug „Zur Linde“ prangte in stilvollen Lettern über der Eingangstür. Vor dem Haus waren farblich passende Blumen in rustikalen Gefäßen aufgestellt, die dem Restaurant einen angenehm ländlichen Flair verliehen. Das Kerzenlicht spiegelte sich in der Dämmerung in den blank geputzten Scheiben. Nett, dachte ich, wenn das Essen so gut ist, wie das Ambiente, war mein Boss zu beneiden.
    „Besser konnte es doch gar nicht laufen!...“, meinte Basko, während ich damit beschäftigt war, die Scheibe sauber zu bekommen, da sie durch meinen Atem beschlagen war. Da half nur Zunge!
    „Aber was machen wir, wenn etwas passiert? Wie kommen wir hier im Ernstfall wieder raus?“, fragte ich planlos.
    „Na, ist doch klar!“, antwortete Basko. Wir nehmen den Griff zwischen die Zähne und machen die Tür auf! Ich hab das bei Natascha schon tausendmal gemacht!“
    Mit einem geschickten Satz über die Mittellehne sprang ich nach vorne, um mit meinen Zähnen den Türöffner zu schnappen. Kurz daran gezogen, und die Tür sprang elegant auf.
    „Wow! Ich hätte nie gedacht, dass es so einfach ist.“
    „Da staunst du!“, erwiderte Basko altklug. „Aus Taten wird man klug!“
    Wir registrierten jede Bewegung, die von unseren Standort zu erkennen war. Soeben war der Kellner am Tisch, um die Bestellung entgegenzunehmen.
    „Mmh“, ich überlegte was Tanner sich wohl ausgesucht hatte. Bestimmt ein schönes Steak mit gerösteten Zwiebelringen und Bratkartöffelchen, dazu ein ...,
    ein trockenes...“
    „Willi! Du sabberst!“, riss mich Baskos Stimme aus meinem leckeren Tagtraum. Reumütig nuschelte ich eine Entschuldigung.
    Wir beobachteten und warteten.
    Ich konnte zwar kein Wort verstehen, aber mir fiel auf, dass die Unterhaltung mit zunehmender Dauer immer unharmonischer Verlief. Beide Männer schienen gereizt, ihre Gesten wurden immer leidenschaftlicher.
    „Was denkst du über was die reden?“, fragte mich Basko, dem es auch aufgefallen war.
    „Nicht über die guten alten Zeiten, fürchte ich! Sie werden darüber reden, dass George ein Lügner ist, dann diskutieren sie über den Archäopark, und schließlich streiten sie sich über Tanners Vorhaben den Artikel zu veröffentlichen. Natürlich wird George versuchen ihn davon abzubringen, vielleicht bietet er ihm Geld an, oder sonst was..., keine Ahnung. Aber er wird merken, dass mein Herrchen nicht bestechlich ist, und sich an ihm die Zähne ausbeißen!“
    „Genau das ist der Knackpunkt!“, meinte Basko. „Was macht George, wenn er merkt, dass dem Sturkopf nicht beizukommen ist?“
    Wir sahen uns an. Lange.
    „Er wird versuchen ihn auszuschalten!“. Basko nahm die Antwort vorweg. Ich schluckte betreten.
    „Und genau das müssen wir verhindern!“ Jetzt hob er sogar drohend die Pfote in die Luft. Manchmal benahm er sich fast wie ein Zweibeiner.
    Mittlerweile hatte die Bedienung das Essen an den Tisch gebracht, doch Tanner stocherte nur lustlos darin herum, während er immer wieder auf George einredete.
    Völlig unerwartet, als hätte ihn die sprichwörtliche Tarantel gestochen, sprang Tanner auf, schob seinen Stuhl mit einem Ruck nach hinten und verließ wutschnaubend den Tisch. George sah ihm ausdruckslos hinterher.
    Und dann stockte mir fast der Atem. Dieser fiese Bursche zog etwas aus seiner Jackentasche, schaute mit nervösen Blicken nach links und rechts, bevor er den Inhalt dieses winzigen „Etwas“, vielleicht ein Fläschchen, in Tanners Weinglas goss. Wir konnten alles deutlich erkennen.
    Basko sprang über den Fahrersitz nach vorne.
    „Das ist es!!“, schrie er. „Jetzt müssen wir handeln, und zwar auf der Stelle, ich glaube, er will Tanner vergiften!!“
    Bevor ich bis drei zählen konnte war Basko aus dem Wagen gesprungen und rannte los. Ich spurtete hinterher, mit allem was ich hatte.
    Unsere Rettungsaktion wurde allerdings jäh gestoppt. An der schweren Lokaltür, die sich anscheinend nur durch sehr kräftiges Ziehen öffnen ließ, bissen wir uns die Zähne aus. Dieses Hindernis konnten wir auf die Schnelle nicht überwinden, auch nicht Basko, der die Tür bloß einen kleinen Spalt weit aufziehen konnte.
    Die Zeit drängte. Wenn Tanner zurück kam und aus seinem Glas trank, war es vorbei. Ratlos schauten wir uns an.
    „Was jetzt?“, meine Stimme überschlug sich fast.
    Basko gab ein leises Knurren von sich. „Irgend jemand muss doch mal
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