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Wildnis: Thriller - Band 3 der Trilogie

Wildnis: Thriller - Band 3 der Trilogie

Titel: Wildnis: Thriller - Band 3 der Trilogie
Autoren: Valentin Zahrnt
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dazwischen, gelangte zum Knopf ihrer Jeans, löste ihn mit einem raschen Griff und zog den Reißverschluss hinunter. Sie hob ihr Becken an, er streifte die Jeans über ihre Beine, sah ihren schlanken Körper vor sich liegen und konnte nicht mehr warten, riss sich die Kleider vom Leib, sah, wie ihre Rippen und ihre Bauchdecke sich bei jedem Atemzug weiteten und senkten, packte ihren Slip, zog ihn mit einem Ruck über ihre Schenkel, hinab über die Knöchel, warf ihn hinter sich und glitt über sie.
    Sie umschlang ihn mit Armen und Beinen, umgab ihn mit ihrer Hitze, presste ihn an sich, öffnete sich ihm, eine fließende Glut, in die er eintauchte, atemlos, besinnungslos bis auf dieses eine Gefühl, diese Zusammenballung allen Lebens in einem Punkt, dieses Zusammenschmelzen aller Zeit in einem Genuss, und so drang er ein in eine endlose, enge Tiefe.
    Alle Wirklichkeit verlor sich in diesem Stürzen, einem haltlosen Fallen, das kein Ziel kannte, der Vollendung in sich, und das doch zugleich ein unaufhaltsames Drängen war, ein Wille jenseits der Worte. Jan hörte seine eigene Stimme, ein Stöhnen, fast ein Schreien, er stürzte, der Wille löste sich in der großen Welle der Lust, die ihn in sie trieb und wunschlos auslief.
    Er spürte sich in ihr, ihren Körper unter sich, zog seine Hände unter ihrem Rücken hervor und öffnete die Augen. Sie hatte ihre noch geschlossen und atmete stoßweise. Er fühlte eine überwältigende Dankbarkeit.
    Sie blickte ihn an, ihr Lippen zitterten. Er strich ihr über die Wange und küsste sie.
    Sie trennten sich voneinander, und so nahe er bei ihr lag, fühlte er sich unvollständig, wieder ein eigenes Wesen, mit einem Körper und einem Verstand, nicht länger zu einem einzigen Rausch verschmolzen.
    Die Müdigkeit schloss seine Augen. Sein Körper fühlte sich an wie ein warmer See, in dem Bläschen aufstiegen. Ein leichtes Kitzeln, eine emporstrebende Gelöstheit. Noch immer konnte er nicht begreifen, wie es passiert war, dass er es gewagt und sie es zugelassen hatte, und ebenso wenig, was es für sie bedeutete, jedenfalls musste ein solch gewaltiges Erlebnis die Bahn der Dinge ändern, die Welt konnte nicht mehr die gleiche sein, und außerdem wurde es kühl. Über diesem Gedanken schlief er ein.
    Ihm war kalt. Er blinzelte. Er lag auf der Seite, der Mantel war unter ihm hervorgezogen worden, dafür lag seine Jacke auf ihm. Die Sonne war hinter die obersten Baumwipfel gesunken und im Farn herrschte tiefer Schatten.
    Noch ehe er sich umdrehte, wusste er: Sie war verschwunden.
     

11. Kapitel
    Jan sprang auf, zog sich hastig an und drückte sich durch das Farndickicht. Anna hatte ihn verlassen, um zu sterben! Woher kam diese Überzeugung? Er konnte nicht wissen, was in ihr geschah! Nicht, wie sie den Liebesakt erlebt hatte. Nicht, wie sie sich gefühlt hatte, als er eingeschlummert war. Hätte er seine Begierde in Schach halten müssen? Der Boden wurde trockener, der Farnwuchs ließ nach und schon stürmte er durch das Unterholz des düsteren Fichtenwalds. Sie hatte ‚Ja‘ gesagt. Zu ihm – und zu einer anderen Anna, die sich nicht aus Furcht verschloss, die ihre Verletzlichkeit nicht mit unmenschlicher Härte zu überkommen suchte. Er stolperte und raffte sich wieder auf. Sie hatte sich getraut und für einen Moment gehofft. Das war ihr Verhängnis, die Angst vor dieser Hoffnung, die Angst vor dem Scheitern. Er rannte unter den bunten Buchen dahin. Farid hatte gesagt, dass die Dissoziation ihr als Kind vielleicht das Leben gerettet hatte, weil sie so das Unerträgliche ertragen konnte. Doch diesmal hatte sie nicht dissoziiert. Sie war nicht zur Kriegerin geworden, um ihn im Schlaf zu erschlagen. Sie hatte ihn nicht als trauriges Mädchen geweckt, das spielen wollte. Sie hatte sich ihrer tödlichen Depression ergeben. Zwischen den Kiefern sprintete er zur Böschung.
    Angsterfüllt starrte er hinaus aufs Meer. Keine Leiche trieb am Ufer, keine Ertrinkende schlug mit letzter Kraft um sich. Der Strand lag friedlich in der Abendsonne, der Wind hatte sich gelegt.
    Ein Mann saß einige hundert Meter entfernt und angelte. Jan lief zu ihm und rief atemlos: „Haben Sie eine junge Frau gesehen? Groß, brauner Mantel mit Kapuze, Sonnenbrille.“
    Der Alte setzte seine Bierflasche ab und musterte Jan neugierig. Unter seinem aufgeknöpften Flanellhemd umspannte ein weißes Rippshirt seinen Bauch. „Ist die Braut durchgebrannt?“
    „ Haben Sie sie gesehen?“, schrie Jan.
    „ Ganz ruhig,
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