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Wildes Herz

Wildes Herz

Titel: Wildes Herz
Autoren: Sonja Fuchsreiter
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übernahm … ein Unding! Der Brite war Hardliner, aber vor allem eines: ein riesiges Arschloch! Arrogant, von sich selbst überzeugt und der Meinung, ein direkter Nachfahre von Delagi zu sein, dem Urwerwolf. Nachweisen konnte er es natürlich nicht. Von ihm aus hätte er auch direkter Nachfahre der Queen sein können, Chris interessierte es einen feuchten Kehricht! Namen und Vorfahren waren Schall und Rauch. Nicht, dass die Vergangenheit nicht wichtig war, aber man konnte es auch übertreiben. Er lebte im Hier und Jetzt, nannte keine wohlklingenden Vorfahren sein Eigen. Seine Mutter war ein Mensch. Sein Vater ein Unterwürfiger im Oshkosh-Rudel, der dem ehemaligen Alpha Tim Kehle zeigen musste, die dieser auch nahm. Der Mensch verließ das Rudel und ließ das Monster – für das hielt seine Mutter ihr eigenes Kind – bei den anderen Monstern, die ihren geliebten Mann getötet hatten. Seine Mutter war der Inbegriff von Mutterliebe. Sie hatte Chris mit gerade mal fünf Jahren einfach verlassen und sich nie wieder gemeldet. Er wusste nicht, ob sie überhaupt noch lebte. Nicht einmal ihren Nachnamen kannte er, waren sein Vater und sie nie verheiratet gewesen. Lediglich ihren Vornamen - Conny.
    Wie gut, dass es im Rudel eine ambitionierte Lykanerin mit Herz gab, die sich Seiner annahm. Ein Grund mehr, warum es ihm schwerfiel, Abby als Gefährtin auszugeben. Sie hatte ihm die Rotznase geputzt, die Schulbrote geschmiert und noch so vieles mehr. Langer Rede, kurzer Sinn: er wuchs zusammen mit Enya auf, Abbys Tochter, die fünf Jahre älter war als er.
    „Unser Chauffeur“, trällerte Abby und schnappte sich ihren Koffer. Sie zeigte auf die schwarze Luxuslimousine, die direkt vor ihnen stoppte.
    Chris roch den Wolf schon, bevor dieser die Tür öffnete. In einem Affenzahn hechtete der Anzugträger heraus, riss die Hintertür des geräumigen Wagens auf.
    „Madame.“ Der Typ riss Abby den Koffer aus der Hand und machte mit Chris Koffer ebenso kurzen Prozess, warf ihn in den Kofferraum. „Mein Name ist Claude Dupont“, stellte sich der Mann mit dem starken französischen Dialekt vor.
    Die Nummer Zwei des Rudels machte einen auf Chauffeur, interessant! Scheinbar schickte Desmond seinen Zweiten, um die Lage vorab zu sondieren.
    „Und wie kommen wir zu der Ehre, dass uns der Beta des Avon-Rudels persönlich abholt, Monsieur Dupont?“ Chris hatte seine Hausaufgaben gemacht, ließ sich nicht in falscher Sicherheit wiegen.
    „Man hört einiges über die liebreizende Madame Renolds. Ich musste mich einfach von der Schönheit ihrer Gefährtin persönlich überzeugen“, schmeichelte der Franzose Abby, die adrett lächelte und gute Miene zum bösen Spiel machte.
    Ein Knurren stahl sich Chris Kehle hoch. Der widerliche Stelzbock von Dupont deutete seine feindselige Reaktion sicher als Eifersucht, weil er Abby angegraben hatte. Die Eifersucht eines Gefährten. Doch Chris wollte seine mütterliche Freundin nur vor den Avancen dieses Schwerenöters schützen.
    „Und sie ist die Meine!“ Besitzergreifend legte er den Arm um Abbys Schultern, zog sie an sich und küsste sie auf die Wange. Als ob er seine Mutter küssen würde! Er widerstand dem Drang, sich über den Mund zu wischen und zog Abby noch fester an sich.
    „Sicher, Monsieur Barley. Ich bitte sie einzusteigen“, erwiderte Claude Dupont freundlich.
    Hinten. Es war wohl an Chris, als guter Gefährte bei seiner Frau zu sitzen, auch wenn er die Rückbank hasste. Er saß immer vorne, aus Dominanzgründen, aber auch weil ihm auf der Rückbank übel wurde. Heute musste er wohl in den sauren Apfel beißen. Er maß den anderen Wolf mit einem überheblichen Blick, der den Betawolf klar in seine Schranken wies. Für einen Dominanten war Claude ziemlich unterwürfig. Ergo konnte es mit seinem Alpha auch nicht weit her sein, wenn die Flachpfeife die Nummer Zwei war.
    „Na dann, Claude, bringen sie uns dorthin, wohin immer Desmond uns gedenkt unterzubringen. Ich hoffe doch, dass es einem Alpha würdig ist.“ Chris legte seinen strengsten Alphaton auf, ließ nicht wenig Dominanz einfließen in seine Stimme.
    Der Wolf seines Gegenübers zog den Schwanz ein. Claude senkte den Kopf und wagte es nicht mehr aufzusehen, so sehr war er eingeschüchtert. „Monsieur Furlongs Privathaus. Für die Alphas nur das Beste“, kuschte Claude.
    Chris hatte das unangenehme Gefühl, dass er früher oder später noch hinterrücks eine Retourkutsche dafür bekommen würde. Catherine Dupont, kurz Kate
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