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Daemonenbraut

Titel: Daemonenbraut
Autoren: Christina M. Fischer
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    Die Nacht war klar und wolkenfrei, der Mond warf sein silbriges Licht auf die Gebäude am Straßenrand, während ich in meinem blauen Ford saß und die Umgebung betrachtete. Familienhäuser, meist zweistöckig, aus hellgrauen Steinen oder Holz erbaut, muteten in diesem Viertel fast ein bisschen malerisch an. Sie schienen sich sogar an die Umgebung anzupassen. Typisch für einen Vorort der Stadt Terimes im schönen Bundesstaat Maryland.
    Terimes wurde vor sechzig Jahren in einer eher unauffälligen Gegend gebaut, die in normalen Augen nichts Besonderes darstellte. Unweit der Stadt Parkton hatte sich eine Gruppe Menschen niedergelassen und mit dem Bau einiger Häuser begonnen. Wenig später wurde klar, warum es gerade diese Stelle sein musste.
    In der heutigen Zeit gibt es viele von uns, die außergewöhnliche Kräfte besitzen. Der Grund dafür ist ein Mutationsvirus. Im Laufe der Menschheitsgeschichte tauchte es immer mal wieder auf. Geschöpfe wie Hexen, Vampire, Werwölfe und andere Gestalten sind nicht bloß Sagen. Sie existieren tatsächlich, und das hatte die Welt vor sechzig Jahren erfahren müssen, als eine Pandemie des Mutationsvirus die Menschheit aufschreckte. Mitten im Unterricht war eine Schülerin plötzlich in Flammen aufgegangen und überlebte dies unversehrt. Die Medien hatten das Geschehnis mit Selbstentzündung erklärt, dann erreichten Berichte über gewebte Magie die Nachrichten, und ein Junge verwandelte sich bei Vollmond vor den Augen seiner Familie in einen Wolf.
    Die Regierung hätte diese Vorkommnisse wahrscheinlich vertuscht, doch es war nicht mehr möglich, denn auf einen Menschen kamen plötzlich drei A-Normalos, so nennt man die Betroffenen. Das Schlimmste daran ist: Es lässt sich nicht bestimmen, wer normal ist und wer nicht. Das Mutationsvirus regt sich meist erst im Teenageralter. Dann erfährt man auch, zu welcher Art von Monster man selbst gehört.
    Auch unzählige Experimente und Forschungen konnten das Virus nicht zurückdrängen, es behauptete sich gegen Ärzte und Wissenschaftler, so dass die Welt heute mit ihm - und mit uns - leben muss.
    Wären nicht auch die eigenen Kinder betroffen, dann wären die Menschen in Feindseligkeit gegen uns ausgebrochen, doch so akzeptieren sie uns als Mitglieder dieser Welt, als A-Normalos. Natürlich gibt es Sekten, die uns verdammen, Gruppen, die sich gegen uns stellen, doch sie bleiben in geringer Anzahl, weil sie immer mehr Mitglieder verlieren, wenn Kinder oder Familienmitglieder zu einem A-Normalo werden.
    Diese A-Normalos, zu denen auch ich gehöre, greifen auf bestimmte arkane Machtlinien zu, die sich überall auf der Welt befinden, verstärkt auf der Ebene, auf der Terimes erbaut wurde. Nach und nach vergrößerte sich die Stadt, die Wälder wurden gerodet, und schließlich verschlang das wachsende Terimes sogar die nächstgelegene Ortschaft Parkton. Heute ist die Großstadt in mehrere Viertel unterteilt. Im Machtzentrum befinden sich die Hauptzentrale der Dhags, die der Polizei und etlicher anderer Agenturen; davon ausgehend erheben sich Wolkenkratzer in den Himmel, in denen es Versicherungen, Banken, diverse Büros und Geschäfte gibt. Um das Zentrum herum haben sich normale Menschen und Vampire angesiedelt. Erst weiter entfernt befinden sich die vielen Viertel, in denen sich Hexen, Werwölfe und Dämonenbräute niedergelassen haben. Das wurde per Gesetz so erlassen, damit A-Normalos nicht ständig mit den starken Machtlinien im Zentrum in Berührung kommen, die sie noch stärker machen. Einzig die Vampire haben keine Verwendung für diese Art der Macht, denn sie können sie nicht erreichen und sind deswegen von diesem Erlass verschont geblieben.
    Da nach dem Ausbruch des Mutationsvirus die Verbrechensrate stark angestiegen war und die normale Polizei damit nicht fertig wurde, hat man unsere Agentur ins Leben gerufen.
    Im Grunde war es die Idee von Big Boss Ben gewesen. Persönlich getroffen habe ich ihn bisher nicht, und was genau er ist, bleibt ein Geheimnis. Karl, mein Vorgesetzter, kommuniziert mit ihm, wenn wir Probleme haben. Wir sorgen dafür, dass die A-Normalos sich benehmen, und falls sie es nicht tun, jagen wir sie und sperren sie in Gefängnisse, die selbst ihren absonderlichen Kräften standhalten. Besonders schlimme Verfehlungen werden an die Dhag-Zentrale weitergeleitet. Deren Mitglieder sind in unseren Augen das, was die innere Abteilung für die Polizei ist. Wir fürchten die Dhags und vermeiden Schwierigkeiten, um
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