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Wildes Herz

Wildes Herz

Titel: Wildes Herz
Autoren: Sonja Fuchsreiter
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umherziehen. Warum, das brauche ich wohl kaum zu erklären, oder?“ Die Frau mit dem krisseligen Lockenkopf und von undefinierbarem Alter, schloss mich mütterlich in ihre Arme. „Ich habe Angst um dich, mein Kleines. Angst, dass sie dich irgendwann totschlagen und dass ich dir nicht mehr helfen kann.“ Ehrliche Sorge lag in ihren Worten. Sie presste mich fest an sich. „Du musst gehen, Megan! Wenn sich dir die Gelegenheit bietet, dann zögere nicht! Ich habe ein gutes Gefühl …“
    Suna und ihr bescheuertes Gefühl! Sie brachte mich immer zum Schmunzeln, egal wie mies es mir ging.
    „Ein strahlender Ritter wird kommen …“
    „Mit glänzender Rüstung?“, fiel ich ihr ins Wort, griente keck.
    „Kindskopf!“, lachte Suna und küsste mich auf die Stirn. „Nein, alles wird gut. Vertrau meinem Gefühl! Ich wünschte nur, ich könnte mehr für dich tun, als dich jetzt zusammenzuflicken.“
    „Das kannst du.“ Ich griente verschlagen. Sie sah meine Miene nicht, hörte es aber an meinem Tonfall.
    „Plectranthus caninus.“ Suna lachte aus vollem Hals. „Ich verstehe, aber sicher doch! Halten wir dir die geilen Böcke heute Abend vom Hals mit einem Kräuterparfum. Setze es aber diesmal vorsichtiger ein, nicht dass Desmond wieder Lunte riecht.“
    Zielstrebig griff sie nach einem kleinen Zerstäuber, der im Regal neben ihrem Schreibtisch stand, und legte ihn in meine Hand. „Das sollte für einige Wochen reichen, wenn du nur einen Spritzer an deinen Hals sprühst. Mir ist es gelungen, den Duft dauerhaft zu konservieren. Ich fertige dir noch ein weiteres Flakon an. Doch vergiss nicht …“
    „Wie könnte ich das vergessen“, stöhnte ich deprimiert. „Ich weiß, dass sobald Desmond mich als unnötig erachtet, er mich beiseiteschaffen lässt.“ Und das würde er tun, wenn ich ihm nicht mehr zu Diensten wäre. Also musste ich gezwungenermaßen Desmond gefällig sein. Zumindest gelegentlich, so sehr es mir auch widerstrebte. Zähneknirschend steckte ich das Flakon in meinen BH, wollte ich es sicher wissen.
    „Kümmern wir uns jetzt erst mal um dich und danach geht es zu Olga.“ Wehmütig strich Suna mir durch mein rotgoldenes Haar.
    Ich mochte meine Haare. Rotgoldene Locken zu meiner dunklen, fast zimtfarbenen Haut. Jeder mochte sie. Nur Desmond, der hasste meine Haare, weshalb er mich nötigte, sie kurz zu tragen. Doch meine Haare waren noch mein geringstes Problem.
     

Kapitel 2
    „Ihh … es pisst! Ich hasse das Wetter in England! Warum sind wir noch mal hier?“ Chris flüchtete sich wieder zurück unter das Vordach, in Sicherheit vor dem Platzregen. Er entlockte seiner Nummer Zwei damit ein Lachen.
    „Angst nass zu werden, Chris?“, lachte die hübsche Rothaarige. Abby kicherte unter sich.
    „Redet man so mit seinem Alpha?“, echauffierte sich Chris. Er erreichte damit alles andere, nur nicht ihren Respekt. Abby hielt sich den Bauch vor Lachen, bekam sich kaum noch ein.
    „Abigail.“ Er zog ihren Namen betont in die Länge. Ein klares Zeichen für die Frau, sich endlich einzukriegen. Doch er wusste nur zu gut, dass es gar nicht so leicht war. Und Abby war einfach zu niedlich, wenn sie lachte.
    „Versuch ein wenig ernster zu sein. Wir sind bei einem Rudel zu Besuch, deren Leitwölfe verschrien sind als Hardliner, wenn ich dich erinnern darf. Ich habe keine Lust, dass irgendeiner dieser Idioten auf die Idee kommt, in die Staaten auszuwandern, weil er hofft, mein Rudel übernehmen zu können“, ermahnte Chris sie und tatsächlich wurde sie ruhiger.
    „'tschuldige!“ Abby bekam kaum Luft, griente noch immer schief.
    „Knallschote!“, foppte er sie. „Versuch doch einmal ernst zu bleiben, geht das? Ich hätte lieber deine Tochter mitgenommen, ist die meistens vernünftiger als du, wenn auch weniger dominant.“
    „Nicht dominant genug, um sie als deine Gefährtin auszugeben. Und sie hat einen Gefährten“, erinnerte seine Nummer Zwei ihn.
    Gott, das konnte ja lustig werden! Sie als seine Alphawölfin auszugeben, eine Schnapsidee, die nur von ihr kommen konnte. Abby mochte ja recht haben, dass ein Alpha mit Gefährtin angesehener war. Aber Abby… sie war hübsch, nett, aber so gar nicht auf seiner Wellenlänge. Sie waren wie Mutter und Sohn, nicht wie ein Liebes- und Alphapaar. Jeder, der sich länger mit ihnen unterhielt, würde das auch umgehend bemerken. Hoffentlich gelang es ihm, sich rarzumachen. Eine Ratsversammlung, so nötig wie ein Kropf! Und das Desmond Furlong die Leitung
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