Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wildes Herz

Wildes Herz

Titel: Wildes Herz
Autoren: Sonja Fuchsreiter
Vom Netzwerk:
das!
     

Epilog
    „Was für ein süßer Frosch!“ Suna betastete das Gesicht des kleinen Jungens in Teddys Armen. Der bullige Afroamerikaner hielt den Kleinen mit einer solchen Hingabe, wie ich sie noch nie bei ihm gesehen hatte. Er küsste meinen kleinen Ethan auf die Stirn, sehr bedacht und vorsichtig. Teddy war ein Bär von Mann, hatte aber ein sanftes Wesen und war damit unterwürfig. Unterwürfig zu sein war nichts Schlechtes, nicht in unserem Rudel. Ich legte meinen Arm um Teddys Schultern, ein schwieriges Unterfangen, war er gute zwei Meter groß und hatte ein Kreuz wie ein Schrank. Doch Teddy machte sich kleiner, damit ich ihm diese innige Geste zu Teil werden lassen konnte. Erst jetzt begriff ich langsam, wie wichtig Unterwürfige für ein Rudel waren. Bei Teddy waren Ränge unwichtig, besaß er keinen und das machte den Umgang mit ihm richtig entspannend, nicht dass mich Ränge interessiert hätten. Mein riesiger Freund sah liebevoll zu Suna … Er war in sie bis über beide Ohren verschossen. Um das zu bemerken, hätte ich nicht einmal mein wildes Blut gebraucht. Man roch es, die Chemie zwischen den beiden. Die verliebten Blicke, die er ihr zuwarf und wie Suna ungewöhnlich schüchtern den Kopf senkte und ihr krauses Haar zurückstrich. Ich freute mich für sie. Es würde mir ein Vergnügen sein, die beiden ins Rudel einzuführen.
    „Stellst du uns auch die kleine Kara vor?“, holte mich Teddy mit seinem tiefen Bariton aus meinen Tagträumen.
    „Das ist dann wohl eher meine Aufgabe.“ Chris hielt unsere kleine Tochter in den Armen. Er hütete sie wie ein Juwel. Nicht nur sie, auch unseren Sohn. Dass Teddy ihn halten durfte, verblüffte mich. Entgegen der Tradition, dass sich alle im Rudel um die Welpen kümmerten, hatte es sich mein Alphagefährte zur Aufgabe gemacht, unsere Kinder zu umsorgen und zu verhätscheln.
    „Dein Mann gluckt“, bemerkte Suna kichernd und wand sich dann direkt an Chris. „Aber wer würde das nicht, bei zwei solch niedlichen Wesen? Du musst lernen ein wenig loszulassen und Aufgaben zu übertragen. Wenn es ginge, würdest du sie sogar stillen. Es ist wichtig für die Entwicklung von Lykanern, sie ins Rudel zu integrieren. Sie müssen andere Wölfe kennenlernen und den Umgang mit ihnen.“
    „Und woher will ein Feenblut das wissen?“ Chris war ordentlich verstimmt, mauerte wieder einmal und dachte gar nicht mehr daran, Kara vorzustellen. Mir gefiel der herablassende Ton nicht, den er meiner Freundin gegenüber anschlug. Ich knuffte ihm in die Seite. Nicht zu fest, damit der kostbaren Fracht in seinen Armen nichts geschah.
    „Weil sie zig Wölfe auf die Welt geholt hat und sie aufwachsen sah. Sie ist nicht nur ein Feenblut und Kräuterhexe. Suna war Ärztin und Hebamme im Avon-Rudel und wird es hoffentlich auch hier weiter ausüben.“ Ich ließ viel Wärme in die Worte einfließen und zog sie neben mich in die Kissen des Sofas.
    „Ist das ein Jobangebot?“, lachte Suna hinreißend.
    „Nenn es, wie du willst, aber ich würde mich ungemein freuen, wenn ihr beiden bei uns bleibt. Ihr wärt eine außerordentliche Bereicherung für das Rudel.“ Ich stockte einen Moment, kämpfte kurz mit meinen Gefühlen. „Ich habe euch beide so sehr vermisst!“
    Teddy lachte sonor. „Kein rudelloses Rumgetingle mehr? Hmh, lass mich mal überlegen …“ Er legte den Kopf schief und schielte zu Suna, die breit grinste. Er wollte nicht mehr in der Weltgeschichte umherreisen, hatte er seine Freiheit in vollen Zügen genossen. Dieses eine Jahr hatte ihm gut gefallen, aber jetzt wollte er heimkommen. Er wollte einen Heimathafen finden, wo sie in Sicherheit waren, eine Familie hatten und unter gegebenen Umständen, auch eine eigene gründen konnten. Mein Herz vollführte einen Freudensprung, so glücklich machte es mich, dass die beiden zueinandergefunden hatten.
    „Unter einer Bedingung“, dämpfte Teddy meine Freude und verschränkte die Arme vor der Brust.
    Chris stieß einen resignierenden Seufzer aus, stellten Neuanwärter eigentlich keine Bedingungen. Doch er überging diesen Fauxpas, gutmütiger Alpha wie er war. „Die wäre?“
    „Wir wollen es so handhaben wie in Bristol. Suna und ich wohnen nicht beim Rudel.“
    Chris kicherte unter sich. „Das ist mir auch ganz recht. Ist dir nicht aufgefallen, dass neben meiner Nummer Zwei, ihrer Tochter und deren nächster Anhang niemand hier ist? Ich stehe nicht auf das Aufeinandergehocke und mir wäre es ganz lieb, wenn du meiner Frau
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher