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Wilde Pferde in Gefahr

Titel: Wilde Pferde in Gefahr
Autoren: Christopher Ross
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stieg in den Sattel und ritt zum Highway zurück. Sie hatte Dusty bereits in den Anhänger verladenund die Klappe geschlossen, als Charlie die Kreuzung erreichte. Sie ließ den Motor an und folgte ihm langsam.
    Es dämmerte bereits, als sie die Double-Lazy-Heart-Ranch erreichten. Die Gebäude lagen am Ufer des Truckee River, nur ein paar Meilen vom Highway 40 entfernt. Eine schmale Schotterstraße, gerade breit genug für einen Pick-up, führte zum Hauptgebäude, einem zweistöckigen Blockhaus mit breiter Veranda. Daneben erhob sich ein riesiger Cottonwood-Baum. Gegenüber, auf der anderen Seite des Hofs, lagen eine Scheune, ein Stall und ein Schuppen. Weiter südlich am Flussufer standen drei kleinere Blockhäuser.
    Sie parkten auf dem Hof und stiegen aus. Ein struppiger Hund rannte ihnen bellend entgegen, sprang zuerst an Charlie und dann an Annie empor.
    »Nicht so stürmisch, Hopalong«, wehrte Annie ihn lachend ab. »Du weißt doch, dass ich schwach auf den Beinen bin. Begrüße lieber unsere neue Freundin!«
    Das tat Hopalong, der nach einem Westernhelden benannt war, dann auch. Erst nachdem er Peggy angesprungen und sie ausgiebig beschnüffelt hatte, verkroch er sich unter der Veranda.
    Eine Frau und ein kleines Mädchen traten aus dem Haus.
    »Tante Martha, Donna! Alles in Ordnung?«, rief Annie.
    »Alles okay«, bestätigte die Haushälterin, eine ältereDame mit hochgesteckten Haaren und traurigen Augen »Donna war heute besonders fleißig. Sie hat mir beim Putzen und beim Abwasch geholfen. Ist das nicht toll?«
    »Großartig, Donna«, lobte Annie. »Ich wusste, dass ich mich auf dich verlassen kann. Komm und sag unserer neuen Freundin Hallo. Das ist Peggy, sie hilft uns bei den Pferden und wohnt ab heute bei uns. Wenn du weiter so fleißig bist, nimmt sie dich auf einen Ausflug in die Berge mit, einverstanden?«
    Donna war ungefähr acht, trug ihre langen strohblonden Haare zu zwei Zöpfen gebunden und hatte leuchtende blaue Augen. Doch als sie Peggy bemerkte, drehte sie sich plötzlich um und rannte weinend davon.
    »Ich kümmere mich um sie«, sagte Martha und verschwand ebenfalls.
    »Donna kommt aus einer zerrütteten Familie«, erklärte Annie. »Das Jugendamt hat sie uns anvertraut. Sie hoffen, dass Donna sich auf unserer Ranch erholen kann. Ihre Eltern sind beide tot. Ihr Vater ist in Korea gefallen und ihre Mutter hat sich mit Drogen vollgepumpt. Sie wächst bei ihrer Tante auf, aber die hat wenig Zeit und Verständnis für Donna, und … nun ja, jetzt sollen wir eingreifen. Ich glaube, dass wir hier draußen in der Natur einiges bewirken können.«
    Peggy konnte sich gut vorstellen, dass die Beschäftigung mit den Pferden und der Aufenthalt in der Natur für Donna gut waren. Ihr selbst halfen die Ausritte mitDusty auch, mit ihren Gefühlen ins Reine zu kommen.«
    »Aber jetzt kümmern wir uns erst mal um unseren kleinen Vierbeiner«, fuhr Annie fort. »Donna ist bei Tante Martha in guten Händen. Sie können Ihr Pferd in den Stall oder auf die Koppel bringen, wie Sie wollen. In der Sattelkammer ist auch noch Platz.«
    Peggy ließ ihren Wallach aus dem Anhänger und nahm ihm den Sattel ab. Nachdem sie ihn abgerieben hatte, führte sie ihn auf die Koppel. »Und dass du mir keinen Ärger machst«, warnte sie ihn, »wir arbeiten jetzt hier.«
    Sie brachte den Sattel in die Kammer und kehrte auf die Koppel zurück. Charlie und Annie standen bei einer mausgrauen Stute und versuchten vergeblich sie dazu zu bringen, dem Fohlen ihr Euter zu bieten. Schon beim Anblick des mutterlosen Tieres schlug sie so heftig mit den Hinterläufen aus, dass Annie gezwungen war, es blitzschnell aus ihrer Reichweite zu ziehen.
    »Easy, Blue Skies!«, beruhigte Charlie die aufgebrachte Stute.
    Annie kümmerte sich um das ängstlich wiehernde Fohlen.
    »So wird das nichts«, sagte Charlie. »Lass es uns mit Futter versuchen.« Er ging zum Pferdestall und kehrte mit einer Handvoll Heu zurück. »Mit Speck fängt man Mäuse und mit einer Portion Heu schlecht gelaunte Stuten.«
    Er warf der Stute das Heu hin und beobachtete zufrieden, wie sie zu fressen begann. Gleichzeitig führte Annie das Fohlen zu ihr. Der Trick klappte, das Fohlen saugte gierig die Milch in sich hinein. Doch kurz darauf schüttelte die Stute ihren ungebetenen Gast ab und rannte davon.
    »Das wird heute nichts mehr«, gab Charlie auf, »lass es uns morgen versuchen, vielleicht ist die Stute dann weniger aufgeregt. Abends ist sie nie in Form.«
    Sie ließen
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