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Wild wie die Praerie

Wild wie die Praerie

Titel: Wild wie die Praerie
Autoren: Barbara McMahon
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furchtbar, jemandem seine Liebe zu gestehen, der diese Liebe nicht erwiderte. Holly konnte nur hoffen, dass Marc nicht all ihre Worte gehört hatte, als er so schwer verletzt gewesen war.
    Und um keinen Preis der Welt würde sie ihm in Sallys Gegenwart gegenübertreten.
    “Ich werde nach Roman sehen und dann in die Stadt zurückfahren. Sagen Sie Marc bitte, dass ich ihn besuchen wollte”, entgegnete sie, obgleich sie es für ziemlich unwahrscheinlich hielt, dass Sally das tun würde.
    Die Scheune war leer, abgesehen von Roman und Starlight in nebeneinander liegenden Boxen. Holly untersuchte Roman. Es ging ihm gut, und seine Verletzung war fast verheilt. Dann besuchte Holly Starlight, der trotz des Verlustes seiner Mutter größer und kräftiger geworden war. Offensichtlich kümmerten sich hier alle wirklich sehr gut um das Fohlen.
    Holly beobachtete Starlight ein Weilchen, danach verließ sie die Scheune und ging langsam zu ihrem Jeep. Hier gab es nichts mehr für sie, Holly, zu tun. Es war Zeit, nach Hause zu fahren und ihr Leben erneut zu überdenken.
    “Holly!”
    Sie wandte sich um. Marc humpelte auf Krücken vom Haus her über den Hof. Sekundenlang war sie wie erstarrt, dann lächelte sie. Ihr Herz begann zu hämmern, als sie auf den Mann zuging, den sie liebte.

11. KAPITEL
    “Wie geht es dir?” fragte Holly atemlos, als sie Marc erreichte. Gütiger Himmel, war sie froh, ihn wieder auf den Beinen zu sehen, er war dem Tod so nahe gewesen. Jetzt sah er trotz der Krücken so verwegen aus wie eh und je. Offenbar hatte er sich in ziemlicher Hast angezogen, denn er war barfuss und hatte das Hemd über den Jeans nicht zugeknöpft. Holly konnte nicht anders, sie strahlte über das ganze Gesicht.
    Marc stützte sich auf die Krücken. Mit seinen blauen Augen musterte er Holly durchdringend, dann erschien auf seinem Gesicht das ihr so wohl vertraute schiefe Lächeln.
    “Mir geht’s gut. In ein oder zwei Tagen sollte ich wieder reiten können.”
    Sein sanfter, gedehnter Tonfall war Musik in Hollys Ohren.
    “Auf keinen Fall! Das ist zu früh!”
    Marc lachte. “Ich weiß. Es wird ein paar Wochen dauern, laut Doc Bellingham.”
    “Aber du bist sicher anderer Ansicht, oder?” Sie kannte ihn.
    Ein paar Wochen würden für ihn eine zu lange Zeit der Untätigkeit sein.
    “He, ich bin auf und kann gehen. Eine Woche oder so wird genügen.”
    “Ich hatte solche Angst…” Sie verstummte und streckte unwillkürlich die Hand aus, um ihn zu berühren, über seinen Arm zu streichen und durch das dünne Baumwollhemd Marcs Körperwärme zu spüren. Nur die Berührung schien Holly die Gewissheit geben zu können, dass er wirklich am Leben und wohlauf war.
    “Marc, was um alles in der Welt machst du hier draußen? Du gehörst ins Bett! Dr. Bellingham hat dir strikte Bettruhe verordnet!” Sally kam aus dem Haus gelaufen, sie wirkte wie eine erzürnte Krankenschwester.
    “Mir geht’s gut, Sally. Hör auf, mich zu bemuttern”, sagte er, ohne den Blick von Holly zu wenden.
    Sally blieb zwei, drei Schritte von den beiden entfernt stehen und warf Holly einen bösen Blick zu. Dann wandte Sally sich an Marc, und ihre Miene wurde weich. “Leg dich wieder hin, Marc.
    Sie kann ja mit ins Haus kommen, wenn du dich für einen Besuch kräftig genug fühlst.”
    “Ich fühle mich kräftig genug.” Auch jetzt löste er den Blick nicht von Holly, die in einer Flut von Empfindungen zu versinken meinte.
    “Aber du musst dich schonen, und du…”
    Sally, hol deine Tasche und fahr nach Hause. Das hier ist nur etwas für reifere Menschen als dich”, unterbrach Marc sie.
    “Marc!” Sie sah zornig zwischen den beiden hin und her.
    “Ich weiß deine Hilfe und die Hilfe deines Vaters zu schätzen, Sally, aber hier habe ich jemanden, der mir in einer Weise helfen kann wie niemand sonst.” Er hob die Augenbrauen. “Habe ich recht?” fragte er Holly.
    Die nickte, wagte nicht zu sprechen. Meinte er damit, was sie so gern hören wollte, oder bildete sie sich das nur ein?
    Sally wartete noch einen Moment, dann drehte sie sich um und ging.
    Flüchtig sah Marc ihr nach, bevor er Holly wieder anblickte.
    “Ich verdanke dir mein Leben, hat Doc Bellingham gesagt.”
    Sie zuckte die Schultern. “Ich war froh, etwas tun zu können.
    Ich hatte solche Angst um dich. Du hattest soviel Blut ve rloren.”
    Eigentlich wollte sie gar nicht über den schrecklichen Tag reden. Sie wollte lieber wissen, warum er Sally fortgeschickt hatte. Und inwiefern
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