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Wild wie die Praerie

Wild wie die Praerie

Titel: Wild wie die Praerie
Autoren: Barbara McMahon
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Sams Stimme klang hart.
    Holly wandte sich um und blickte ihn überrascht. “Warum?”
    “Bevor sie mit ihrer giftigen Zunge einen guten Mann fast zur Verzweiflung trieb. Marc hat sich große Mühe gegeben, eine gute Ehe zu führen. Er hat Trish so viel gegeben, und sie hat ihm vorgeworfen, er könnte eine Frau nicht glücklich machen. Das hat er sich so zu Herzen genommen, dass er nicht wieder geheiratet hat. Und diese Ranch braucht eine Frau und viele Kinder.”
    “He, Sam, komm schnell!” ertönte eine aufgeregte Stimme vom Hof her.
    Sam drehte sich um und rannte aus der Scheune. Holly folgte ihm auf den Fersen. Auf dem Hof versuchte eine r der jungen Arbeiter, Roman einzufangen. Das große Pferd war schweißbedeckt, sein Sattel leer.
    “Wo ist Marc?” hörte Holly Sam fragen, während sie auf den Sattel blickte, der an der Seite dunkle, rostfarbene Flecken aufwies. Das Pferd war verletzt, Blut tropfte von seiner Flanke.
    “Weiß ich nicht”, antwortete der Junge. “Hab’ bloß das Pferd herein laufen sehen und versucht, es einzufangen.”
    Als Sam das Tier unter Kontrolle hatte, untersuchte Holly Romans Flanke.
    Da waren zwei von Hörnern durchbohrte Stellen. Der Blutfluss wurde langsamer. Hollys Blick kehrte immer wieder zum Sattel zurück. Das Blut dort konnte nicht von Roman sein.
    “Verdammte Longhorns, jede Wette”, sagte Sam. “Ich werde ihn suchen. Frank, ruf Doc Bellingham an und sag ihm, er soll sich bereithalten. Es kann sein, dass wir ihn brauchen.”
    “Ich möchte mitkommen, Sam.” Holly betrachtete Romans Wunden noch einmal und entschied, dass er warten konnte, bis sie zurückkam. Wenn Marc verletzt sein sollte, wollte sie bei ihm sein.
    “Okay, Doc, aber nehmen Sie Ihre Arzttasche mit. Wer weiß, was wir vorfinden werden.” Sam eilte in die Scheune und kam kurz darauf mit zwei gesattelten Pferden zurück. Holly hatte ihre Tasche und ein Sweatshirt aus dem Auto geholt und gab dem Cowboy hastig Anweisungen bezüglich Roman, Dann band sie ihre schwarze Tasche am Sattel fest und schwang sich auf ihr Pferd.
    “Wahrscheinlich wurde der Boss nur abgeworfen”, meinte Sam, als sie den Pferden die Fersen gaben.
    Holly hoffte von ganzem Herzen, dass er recht hatte, fürchtete aber, dass es schlimmer war.

10. KAPITEL
    Hollys Herz pochte dumpf vor Angst. Auf dem Hügel hinter dem Ranchhaus verlangsamte Sam das Tempo und begann den Boden nach Spuren abzusuchen, um festzustellen, aus welcher Richtung Roman gekommen war. Holly vertraute dem alten Cowboy, dass er wußte, was er tat, und sie zu Marc führen konnte.
    Die Kehle tat ihr weh, und das Schlucken fiel Holly schwer.
    Sie konnte sich ihre Welt ohne Marc gar nicht mehr vorstellen.
    Er bedeutete ihr alles. Und auf einmal wurde ihr mit einem Schock klar, dass sie diesen Mann liebte. Zwar konnte er sie rasend machen, benahm sich gönnerhaft und hatte Angst, sich wieder an eine Frau zu binden, aber all das war unwichtig. Sie liebte ihn. Vielleicht würde er sie niemals lieben, aber das war ihr in diesem Augenblick gleichgültig. Ohne ihn würde ihr Leben unvollständig sein. Er musste einfach unbeschadet überstanden haben, was immer ihm auch geschehen war.
    Holly hätte schreien mögen vor Ungeduld und suchte mit den Augen die Landschaft ab nach irgend etwas Ungewöhnlichem, nach irgendeiner Spur von Marc. Aber Holly sah nichts als verblichenes Gras, verstreute Steine, hier und da eine verkrüppelte Eiche und in der Ferne Rinder.
    Ab und zu zügelte Sam sein Pferd und studierte den Boden, wenn er Blut fand, noch feucht in der Schmutzerde.
    “Ich glaube, ich sehe ihn”, sagte Sam plötzlich, spornte sein Pferd an und galoppierte davon. Holly folgte ihm und versuchte vergeblich zu sehen, was er gesehen hatte.
    Und dann sah auch sie ihn. Er lehnte an einem kleinen Felsblock, den Kopf im Nacken, die Augen geschlossen. Marc rührte sich nicht, als Sam und Holly sich näherten und hastig abstiegen. Sam erreichte ihn als erster.
    “Marc?”
    Holly blieb stehen und schaute auf Marc. Sein linkes Bein war voller Blut, das in den Boden sickerte. Offenbar hatte Marc versucht, das Blut mit seinem Halstuch zu stauen, aber es rann immer noch. Sein Hut lag einige Meter weiter, zu weit für Marc, um ihn zu erreichen, und die Nachmittagssonne schien ihm erbarmungslos ins ungeschützte Gesicht.
    Jetzt machte sich Hollys medizinische Ausbildung bemerkbar. Sie stellte rasch fest, dass Marcs Bein, ebenso wie das seines Pferd, Von einem Longhorn durchbohrt
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