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Wild wie die Praerie

Wild wie die Praerie

Titel: Wild wie die Praerie
Autoren: Barbara McMahon
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Tierärztin, und wie es schien, brauchte er einen Tierarzt - oder eine Tierärztin.
    Dieser Mann hatte eine auffallend sexuelle Ausstrahlung, war der unwiderstehlichste, männlichste Mann, den sie je gesehen hatte. Und sie war daran gewöhnt, unter Männern zu sein -
    aufgewachsen bei ihrem Onkel mit ihren Cousins und später umgeben von Mitstudenten und Kollegen. Aber noch nie war sie sich eines Mannes körperlich so bewusst gewesen. Dieser Mann faszinierte sie - und ihre Reaktion auf ihn ebenfalls.
    Er runzelte die Stirn und kniff die Augen zusammen. “Sie können das nicht sein. Doc Watson hat gesagt, er hätte einen Vertreter für die Zeit seiner Abwesenheit beschafft, einen Dr.
    Murphy… Dr. H. Murphy.”
    Holly reckte leicht das Kinn vor. “Ich bin Dr. Holly Murphy und vertrete Dr. Watson. Was kann ich für Sie tun?”
    “Verdammt!” Er schüttelte den Kopf. “Hier muss ein Irrtum vorliegen, Darling. Fahren Sie zurück in die Stadt und kümmern Sie sich um Hunde und Katzen, wie Sie es gewöhnt sind. Wir brauchen hier einen Tierarzt für Großtiere und kein hübsches kleines Ding, das mit Pekinesen umzugehen versteht.” Sein Blick war nun hart, der Ton angewidert.
    Holly knirschte mit den Zähnen. “Einen Augenblick, Cowboy. Sie ziehen voreilige Schlüsse! Ich bin Tierärztin für Großtiere, auf Rinder und Pferde spezialisiert, und ich bin ein ebenso guter Tierarzt wie Ihr Doc Watson!” Sie reckte das Kinn noch höher, und ihre Augen funkelten, weil der Fremde bezweifelte, dass sie diese Arbeit tun konnte, bloß weil sie eine Frau war. Sie verstand ihre Sache. Vielleicht hatte sie ein wenig übertrieben, als sie betonte, ebenso gut wie Dr. Watson zu sein -
    schließlich hatte sie nicht so viele Jahre Erfahrung wie der Doc.
    Aber sie hatte einen guten Studienabschluss gemacht, war voll qualifiziert und praktizierte bereits seit mehreren Jahren.
    “Sie sind dafür nicht groß genug”, entgegnete der Mann, ließ den Blick erneut über sie wandern und an den schlanken Fesseln verweilen. Schließlich hob er den Blick. “Ich werde Stan aus Overilla kommen lassen.”
    “Wer ist Stan?” wollte Holly wissen. Was bildete dieser Cowboy sich eigentlich ein? Er hielt sie für unfähig, ohne ihre Fähigkeiten zu kennen.
    “Stan Connors ist der Tierarzt im nächsten Bezirk.” Er wandte sich zum Gehen.
    Holly streckte impulsiv die Hand aus und hielt ihn zurück.
    Seine Haut fühlte sich warm an, die Muskeln des Unterarms waren fest und angespannt. Ein Prickeln durchlief Holly, aber sie ließ sich dadurch nicht beirren. Sie holte tief Luft. Er wollte einen Tierarzt haben. Nun, er hatte einen. Sie, Dr. H. Murphy.
    “Warten Sie, Cowboy! Ich bin eine voll und ganz qualifizierte Tierärztin. Also, worum geht es, Mr….?” Sie wusste nicht einmal, wie er hieß.
    Ihre Berührung war so leicht wie die einer Feder oder einer sanften Brise, dennoch traf ihn diese Berührung wie ein Schock.
    Seine Augen wurden schmal, deutlich spürte er die wilde Entschlossenheit und Hartnäckigkeit der zierlichen jungen Frau.
    Sie blickte fragend zu ihm auf, und für einen Augenblick stand er unschlüssig da.
    Zum Teufel, warum sollte er sie nicht mitnehmen, damit sie sich das Pferd ansah? Sobald sie erkannte, was ihr bevorstand, würde sie bestimmt einen Rückzieher machen, und dann konnte er immer noch Stan anrufen, soviel Zeit war noch. Die Lage war ernst genug, um einen Tierarzt hinzuzuziehen, aber noch nicht kritisch.
    “Ich habe eine relativ alte Stute, die bald fohlt. Sie ist noch nicht ganz so weit, hat sich heute jedoch das Bein verletzt. Ich brauche einen Tierarzt, der sie untersucht.”
    “Ich bin in fünf Minuten fertig.” Holly drehte sich um, griff nach ihrem großen Koffer und eilte ins Schlafzimmer. Dort warf sie den Koffer aufs Bett, öffnete ihn und wühlte darin herum.
    Sie fand ihre alten Jeans, zog sie an, schlüpfte in ihre Wanderschuhe und griff nach einer langärmeligen Jacke. Es handelte sich um die übliche Kluft für die Arbeit in Ställen und an Großtieren., Und da es abends kühl wurde, war es ratsam, eine Jacke mitzunehmen.
    Holly dachte an die Kartons nebenan. Sie würde morgen auspacken müssen, sie hatte keine Ahnung, wie lange ihr Einsatz heute Abend dauern mochte. Und mit dem Abendessen würde es nun wohl auch nichts werden.
    Ein Blick auf ihre Armbanduhr zeigte ihr, dass sie bloß vier Minuten gebraucht hatte. Ob der Cowboy noch da war? Oder hatte er die Zeit genutzt, um zu verschwinden? Sie
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