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Wild wie die Praerie

Wild wie die Praerie

Titel: Wild wie die Praerie
Autoren: Barbara McMahon
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ihre Augen groß, und eine Hitzewelle durchflutete sie. Wo war nur ihr Verstand geblieben? War sie so müde, dass sie, ohne es zu merken, eingeschlafen war und träumte?
    Marcs Lächeln erlosch, als er ihr in die Augen schaute. Sie hielt sich seit etlichen Stunden hier im Stall auf, wirkte müde, sah aber fast immer noch so aus wie am frühen Abend, als sie Doc Watsons Haus verlassen hatten. Ihre honigfarbene Haut war seidig glatt, das Haar dunkel und lockig. Allerdings fiel es nicht mehr locker um Gesicht und Schultern, sie hatte es hier zurück gebunden. Am liebsten hätte er das Band gelöst und wäre mit den Fingern durch Hollys Haar gefahren. Er hätte immer noch gern gewusst, ob es sich auch so weich anfühlte, wie es aussah.
    Unvermittelt verfinsterte sich seine Miene. Er richtete sich auf und streckte die Hand aus, um Holly aufzuhelfen.
    “Danke, Doc. Was bin ich Ihnen schuldig?” Sein Ton war fast schroff.
    Holly blinzelte vor Überraschung. Warum hatte Marcs Verhalten sich so jäh verändert? “Ich werde Ihnen die Rechnung zuschicken. Am besten fahre ich jetzt nach Haus. Ich werde morgen noch mal vorbeikommen und nach den beiden sehen, aber ich denke, es ist alles in Ordnung.” Langsam packte sie ihre Instrumente ein und ließ den Arztkoffer zuschnappen. Oh, wie sehr sehnte sie sich danach, ins Bett zu kommen und zu schlafen! Sie holte tief Luft, wandte sich Marc zu und lächelte kühl. “Das heißt, wenn Sie mir sagen würden, wie ich nach Hause komme. Ich muss auf der Hauptstraße nach links fahren, nicht wahr?”
    “Ich werde Sie nach Hause bringen, Doc”, sagte der alte Mann namens Sam. Während der Nacht hatte Holly nicht nur die Namen der Männer, sondern auch etwas über die Arbeit eines jeden von ihnen erfahren. Über Marc wusste sie allerdings noch immer fast nichts, außer dass er fabelhafte Geschichten erzählen konnte.
    “Ich fahre vor ihr her”, erklärte Marc sehr bestimmt.
    “Klar, ist schon gut. Danke, Doc.” Sana grinste breit.
    “Bis dann”, verabschiedete Holly sich von Sam, Tim und Larry. Alle drei waren schon mehrere Jahre auf der Lo ne Tree Ranch, aber am längsten arbeitete Sam hier. Wie lange Marc auf dieser Ranch lebte, hatte sie nicht erfahren.
    Sie ging zu ihrem Jeep. Heu haftete an ihren Jeans, sie fühlte sich verschwitzt und klebrig und spürte die Erschöpfung in jedem Knochen ihr es Körpers. Wie lange war sie jetzt schon auf den Beinen? Am frühen Morgen war sie aufgebrochen, um nach Waxco zu fahren. Und nach ihrer Ankunft hatte sie Geburtshilfe leisten müssen. Holly hob die Hände, um das Band zu lösen, mit dem sie ihr Haar zurück gebunden hatte, aber der Knoten wollte nicht aufgehen. Sie zerrte und zog - nichts geschah. Sie seufzte und gab es auf. Sie würde das Band zu Hause durchschneiden.
    “Warten Sie, ich mach’s auf”, sagte Marc dicht hinter ihr.
    Dann fühlte sie seine Finger an dem störrischen Knoten nesteln, und gleich darauf hatte er es geschafft. Das Haar fiel ihr offen über die Schultern.
    Holly versteifte sich unwillkürlich, als seine Finger sanft durch ihr Haar fuhren. Erst danach wurde ihr bewusst, dass sie den Atem angehalten hatte. “Danke”, flüsterte sie matt und musste sich gegen den Jeep lehnen, denn plötzlich schienen ihre Beine sie nicht mehr zu tragen. “Ich glaube, ich finde auch allein nach Hause.”
    Marc lächelte. “Trotzdem, ich fahre voraus.”
    Holly sah ihn argwöhnisch an. “Wenn ich Doc Watson wäre, würden Sie ihm dann auch den Rückweg zeigen?” Sie wollte keine Sonderbehandlung. Wenn die einheimischen Rancher den Eindruck erhielten, dass sie ihre Arbeit nicht ohne Sonderbehandlung schaffen konnte, würden sie die stellvertretende Tierärztin bestimmt nicht zu Hilfe rufen. Sie musste in dieser Vertretung erfolgreich sein, bevor sie nach Hause zurückkehren konnte, es war ihr sehr wichtig.
    Marc legte den Arm auf das Dach des Jeeps. Er stand nun dicht neben ihr, und ihr stieg sein Geruch in die Nase: der Geruch von dem Heu, auf dem sie gesessen hatten, der Geruch von getrocknetem Schweiß, Sonne und Pferd. Es war kein unangenehmer Geruch, und Holly atmete tief durch. Sie war sich mit all ihren Sinnen dieses Mannes bewusst, wie sie sich nie zuvor irgendeines Menschen bewusst gewesen war.
    “Nun, Darling, Doc Watson brauchte ich den Weg nicht zu zeigen, weil er schon lange vor mir in dieser Gegend lebte. Sie dagegen sind neu hier, und ich möchte nicht, dass Sie sich auf der Rückfahrt von der Lone Tree
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