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Wild wie die Praerie

Wild wie die Praerie

Titel: Wild wie die Praerie
Autoren: Barbara McMahon
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sie, Holly, ihm in einer Weise helfen konnte, wie niemand sonst es zu tun vermochte.
    “Ja, und so ungern ich es zugebe - in einem Punkt hat Sally recht. Ich muss mich wieder hinlegen.”
    “Das kann ich mir denken. Wieso rennst du barfuss und nicht richtig angezogen aus dem Haus? Du warst im Bett, nicht wahr?”
    “Richtig, aber als ich dich hörte, wollte ich dich unbedingt sehen. Ich hatte keine Zeit zu verlieren. Du wolltest gerade wieder abfahren, oder?”
    “Du hättest mich anrufen können. Ich wäre noch mal hergekommen”, erwiderte sie sanft, ging mit ihm zum Haus und hielt ihm die Tür auf. Sally fuhr gerade in einer Staubwolke vom Hof.
    Marc sank auf das Sofa im Wohnzimmer und warf die Krücken von sich. Klappernd fielen sie zu Boden. “Wetten, dass ich sie bald nicht mehr brauche?”
    Holly setzte sich vorsichtig neben Marc auf das Sofa. Die Spannung stieg, und Holly fragte sich, was er ihr wohl als nächstes sagen würde.
    Er lehnte sich zurück und musterte sie mit leicht zusammengekniffenen Augen. “Würdest du mir vielleicht mal erzählen, warum ich dich seit dem Unfall heute zum ersten Mal sehe?”
    Holly versuchte, sich nicht zuviel Hoffnungen zu machen, und am liebsten hätte sie sich ihm in die Arme geworfen und sein Gesicht mit Küssen bedeckt, doch das verbot sie sich: “Hat Emmie dir denn nichts erzählt?”
    Er schüttelte den Kopf. “Ich habe Emmie nicht gesprochen, hatte überhaupt keine Besucher außer Sam.”
    “Emmie hat mir jeden Tag berichtet, dass es dir besser ginge.
    Ich… ach, lassen wir das. Ich war drüben in Overilla und habe Stan geholfen. Wir hatten einen Ausbruch von Milzbrand”, erklärte sie.
    Marc pfiff leise durch die Zähne. “Schlimm?”
    “Nein, wir haben es noch rechtzeitig entdeckt. Harry Barnard hat alles in allem fünfzig Rinder verloren. Er hatte gerade einige Rinder aus Texas gekauft, und sie waren infiziert. Ich wollte dich besuchen, dich anrufen, aber ich musste sehr früh morgens aus dem Haus, und wenn ich abends nach Hause kam, war es zu spät. Gestern konnte ich endlich zu einer normalen Zeit das Krankenhaus anrufen, und da erfuhr ich, dass du entlassen wurdest. Leider nahm die Arbeit mich dann auch wieder sehr lange in Anspruch. Nun, jetzt bin jedenfalls hier.” Sie versuchte seine Reaktion abzuschätzen. Hatte er ihr Gestammel am Tag des Unfalls gehört? Würde er ihr behutsam den Kopf zurechtrücken oder so brutal offen sein wie bei Sally?
    “Holly, dort draußen im Gelände hast du mir gesagt, dass du mich liebst. Du hast dich diesbezüglich sehr deutlich ausgedrückt und auch gesagt, dass ich nicht sterben dürfte.” Er hielt ihren Blick mit seinem fest, und in den Tiefen seiner Augen flackerte Erheiterung bei der Erinnerung daran auf.
    Holly blickte peinlich berührt weg. Sie hatte ja gewusst, dass sie ihre unüberlegten Worte bereuen würde. Er legte den Zeigefinger unter ihr Kinn, und sie sah Marc wieder in die Augen. Die Erheiterung war verschwunden, der Ausdruck seiner Augen erns t.
    “Weißt du noch, was ich dir erzählt habe - dass ich nach Trish keine feste Bindung mehr eingehen wollte?”
    “Ja, sehr genau.” Holly unterdrückte aufsteigende Tränen. Sie hatte ihm ihre Liebe gestanden, und er erinnerte sie daran, dass er sich nie wieder an eine Frau binden würde. Das Herz tat ihr weh. Warum war sie heute bloß hergekommen? Nichts hatte sich geändert. Er war derselbe wie immer. Und er war stets ehrlich zu ihr gewesen.
    “Also, war das nur die Aufregung des Augenblicks, oder warum hast du mir das gesagt, Holly?”
    “Weil es das ist, was ich fühle”, flüsterte sie, unfähig, ihn zu belügen.
    “O Darling.” Marc zog sie an sich und küsste sie. Er fuhr mit den Lippen zart über ihren Mund, drang danach mit der Zunge in Hollys Mund ein, vertiefte den Kuss und verschaffte ihr den Genuss, den nur er allein ihr verschaffen konnte.
    Doch nach einer Weile stieß sie Marc von sich. Sosehr sie sich auch nach seinen Küssen gesehnt hatte, sie wollte kein Mitleid von ihm. Sie wollte weg und mit wenigstens einem Rest von Stolz entkommen.
    Marc sah sie verwirrt an. “Was ist los? Mein Gefühl sagt mir, dass ich ganz nahe daran bin zu bekommen, was ich mir wünsche, und jetzt sträubst du dich.”
    “Was wünschst du dir denn, Marc? Mit mir zu schlafen?”
    “Da hast du verdammt recht, Darling.” Er drückte ihr einen harten Kuss auf den Mund.
    “Wegen der Erinnerungen?” Aufregende Erinnerungen, hatte Marc einmal gesagt.
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