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Wild wie die Praerie

Wild wie die Praerie

Titel: Wild wie die Praerie
Autoren: Barbara McMahon
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Aufmerksamkeit.
    Er war sich nicht ganz sicher, aber die Symptome waren klassisch, und er brauchte Hollys Hilfe, um die Tiere zu isolieren, die Seuche zu analysieren und Maßnahmen zu treffen, dass die Seuche sich nicht weiter ausbreitete, wenn es Milzbrand war.
    “Bin schon auf dem Weg”, sagte sie und überlegte bereits, was sie alles mitnehmen musste. Sie hoffte, dass Emmie bald kommen würde. Holly wollte sie bitten, Marc an ihrer Stelle zu besuchen und ihm zu erklären, weshalb sie heute nicht persönlich zu ihm kommen konnte.
    Natürlich hätte Holly sich lieber selbst vergewissert, dass Marc außer Lebensgefahr war, aber sie vertraute Dr.
    Bellingham, seine Arbeit gut zu machen - und sie musste eben ihre machen.
    Vier Tage arbeitete Holly härter als je zuvor. Sie und Stan fanden tatsächlich bei einigen Rindern Milzbrandbazillen. Harry Barnard, der Besitzer der infizierten Rinder hatte gerade ein Dutzend Zuchttiere aus Texas mitgebracht und mit diesen die Seuche eingeschleppt.
    Am Ende dieser vier Tage hatten sie alle infizierten Tiere isoliert und getötet. Der Rest der Herde war geimpft, das betroffene Weideland abgegrenzt, bis es desinfiziert werden konnte - eine teure und langwierige Prozedur. Glücklicherweise hatten sie die Seuche rechtzeitig entdeckt, Um größeren Schaden in Bamards Herde und eine Ausbreitung auf andere Ranchs zu verhindern.
    Als Holly am Abend des vierten Tages nach Hause kam, blickte sie als erstes auf den Schreibtisch, wo Emmie ihr jeden Tag eine kurze Nachricht über Marcs Befinden hinterließ. Es war ihre einzige Verbindung zu ihm. Holly war täglich sehr früh aufgestanden und erst spät nach Hause zurückgekommen.
    “Marc geht es gut”, hatte Emmie heute geschrieben! Holly schüttelte den Kopf und ging gleich zu Bett. Sie hätte gern etwas mehr erfahren als nur das, aber das wußte Emmie offenbar nicht.
    Am nächsten Morgen rief Holly im Krankenhaus an und hoffte, mit Marc sprechen zu können.
    “Tut mir leid, Dr. Murphy”, teilte eine Schwester ihr fröhlich mit. “Marc ist gestern Nachmittag entlassen worden. Er ist jetzt zu Hause.”
    Hollys Stimmung hob sich. Sie würde ihre Patienten versorgen und dann zur Ranch fahren und ihn besuchen. Es musste ihm gut gehen, sonst hätte Dr. Bellingham ihn nicht gehen lassen.
    Es war spät, als sie mit allem fertig war, zu spät, um zur Lone Tree Ranch zu fahren und einen Rekonvaleszenten zu besuchen.
    Die Enttäuschung machte sie verrückt. Verdammt, morgen würde sie Marc besuchen, kranke Tiere hin oder her.
    Am folgenden Nachmittag legte sie eine Pause in ihrer Besuchsrunde ein, kaufte in der Stadt einen Blumenstrauß und fuhr zur Lone Tree Ranch. Holly konnte es kaum fassen, es war sechs Tage her, seit sie Marc zuletzt gesehen hatte. Sechs endlose Tage. Sie musste ihn unbedingt sehen.
    Als sie auf dem Hof parkte, sah sie Sally Lamberts Kombiwagen, und ihre Stimmung sank beträchtlich. Holly holte tief Luft, nahm die Blumen und ging zum Haus.
    Sally musste sie gehört oder gesehen haben, denn sie erwartete Holly schon an der Haustür, “Marc schläft gerade. Ich werde ihm ausrichten, dass Sie da waren”, erklärte sie und verstellte Holly den Weg.
    “Ich könnte ja warten”, sagte Holly, die Blumen in der Hand.
    “Das würde ich an Ihrer Stelle nicht tun. Es könnte Stunden dauern. Soll ich Sie anrufen, wenn er aufwacht?”
    Holly sah Sally überrascht an, dann lächelte sie. “Würden Sie das tun?”
    Sally wirkte etwas verwirrt. Sie zuckte die Schultern und griff nach Hollys Blumen. “Es hat keinen Zweck zu warten. Er schläft.”
    “Sie warten doch auch”, bemerkte Holly.
    “Nein, Dr. Murphy, ich helfe hier aus. Als Außenseiterin wissen Sie vermutlich nicht, dass wir uns alle in Notfällen untereinander helfen. Marc und ich haben eine besondere Beziehung zueinander, und deshalb helfe ich ihm natürlich, wenn er Hilfe braucht. Er weiß doch, wo Sie wohnen. Wenn er Sie sehen wollte, hätte er Sie anrufen oder einen seiner Männer zu Ihnen schicken können.”
    Holly war sprachlos. Langsam nickte sie. Es versetze ihrem Herzen einen Stich, aber sie musste zugeben, dass Sally nicht ganz unrecht hatte. Es war Marc gut genug gegangen, um gestern nach Hause zurückzukehren. Wenn er mit ihr, Holly, hätte sprechen wollen, hätte er anrufen können.
    Ihr Gesicht brannte vor Scham. Sie versuchte, ihre Verlegenheit mit einem höflichen Lächeln zu überspielen und hatte das Gefühl, ihr Gesicht würde Risse bekommen. Wie
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