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Wie Pferde denken und fühlen - Wendt, M: Wie Pferde denken und fühlen

Wie Pferde denken und fühlen - Wendt, M: Wie Pferde denken und fühlen

Titel: Wie Pferde denken und fühlen - Wendt, M: Wie Pferde denken und fühlen
Autoren: Marlitt Wendt
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Einfallsreichtum sind scheinbar keine Grenzen gesetzt.
    Einfallsreichtum ist allerdings eine Fähigkeit, die den meisten Reitern bei ihren Pferden nur selten auffällt. Der traditionelle Ausbildungsweg lässt wenig bis gar keinen Raum für Einfälle und Kreativität von Seiten des Pferdes. Der Mensch stellt eine Aufgabe und erwartet die einzig „richtige“ Antwort. Alles andere wird ignoriert oder schlimmstenfalls unterbunden oder bestraft. Dabei sind die allermeisten Pferde vom Jungspund bis zum Rentner gern kreativ. Dies bemerkt man am eindrucksvollsten, wenn man die festgefahrenen Bahnen verlässt und sich mit kreativeren Möglichkeiten wie dem Spiel, dem Clickertraining oder mit Zirkuslektionen beschäftigt. Doch auch hier wird nur derjenige wirklichen Einfallsreichtum sehen können, der sich auch auf das Pferd einlässt. Werden Sie selbst kreativ: Man muss ja nicht Fußball spielen, wenn das Pferd es besser mit der Nase kann. Meistens haben wir auch bei Spielen schon eine deutliche Vorstellung im Kopf, was „richtig“ ist. Als Kind haben wir unsere Fantasie viel mehr spielen lassen, und ebenso können wir unser Pferd auch einmal selbst ein Spiel erfinden lassen.
    Bringen Sie Ihrem Pferd einfach mal einen unbekannten, verletzungssicheren Gegenstand mit – zum Beispiel ein größeres Stofftier oder ein Kissen. Warten Sie dann ab, was passiert, und spielen Sie mit, ohne „richtig“ oder „falsch“ bewerten zu wollen. Begleiten Sie einfach mit Belohnungen und Lob den Weg Ihres Pferdes. Das eine wird vielleicht durch die Belohnungen motiviert, den Gegenstand hochzuwerfen oder im Maul herumzuschleudern, ein anderes wird es mit der Nase am Boden herum schieben oder mit dem Fuß darauf treten. Besonders eindrucksvoll ist es, wenn Sie dieselben Spielmöglichkeiten mit verschiedenen Pferden ausprobieren. Schnell werden Sie charakteristische Eigenheiten im Einfallsreichtum und der Kreativität des Tieres feststellen. Manch eines wird generell schnell die Lust verlieren und sehr viel Ansporn, Lob und Leckerli benötigen, während ein anderes selbstvergessen das Spielzeug als willkommene Abwechslung ansehen und verschiedene Spielmöglichkeiten daran ausprobieren wird.
    Das Lernen lernen
    Das Lernen lernen
    Jedes Tier muss sein Gehirn vor einem Übermaß an Informationen, Eindrücken und Erinnerungen schützen. Es hat nur eine bestimmte Verarbeitungskapazität und kann nur eine begrenzte Menge an Informationen speichern. Während einige Pferde echte Allrounder sind, die in vielen verschiedenen Disziplinen mit ganz unterschiedlichen Aufgabenstellungen brillieren können, haben andere nur eine oder wenige wirkliche Begabungen. Meist ist dies in der mangelhaften Förderung in der Fohlenzeit begründet. Jedes Pferd sollte schon möglichst frühzeitig im Leben lernen zu lernen, um das Gehirn effektiv nutzen zu können. Wie wir wissen, müssen sich in der Kindheit bestimmte Verknüpfungen im Gehirn erst ausbilden. Je mehr Verbindungen zwischen den Nervenzellen geknüpft werden, desto besser wird das Pferd die gestellten Aufgaben bewältigen können.
    Daraus ergibt sich die Notwendigkeit, das Pferd schon von Fohlenbeinen an individuell und vielseitig zu beschäftigen und zu inspirieren. Leichte Führübungen, erstes Gelassenheitstraining oder einfache Tricks beschäftigen das Fohlen und fördern seine Intelligenz. Nur wenn es mit vielen unterschiedlichen Denkaufgaben konfrontiert wird, kann sich das Gehirn gut entwickeln und entfalten. Vielseitige Aufgabenstellungen stellen auch an uns Menschen hohe Anforderungen. Natürlich ist es bequemer, immer die gleichen Runden in der Halle zu drehen. Sicher ist es auch mühsam, eine Auswahl an Spielzeug auszuwählen und mit zu den Pferden zu nehmen. Dennoch ist dies neben der artgemäßen Haltung die einzige Möglichkeit, die Verarbeitungskapazität und damit die Intelligenz unseres Pferdes nachhaltig zu fördern.
     

    Es gibt geschickte Ausbrechkünstler unter den Pferden – da helfen nur mehr Beschäftigung und eine Verbesserung der Haltungsbedingungen.
    Schubladendenken
    Schubladendenken
    Unter dem Begriff Generalisieren verstehen die Verhaltensforscher die Zuordnung von Ähnlichkeiten. Zunächst wird ein bestimmter Reiz positiv oder negativ assoziiert. Infolgedessen kann ein Pferd eine Vorstellung von diesem Reiz bekommen und ähnliche Reize auf die gleiche Weise beantworten. Ein bekanntes Phänomen ist in diesem Zusammenhang die Angst vor Tierärzten. Der auslösende Reiz kann
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