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Wie Pferde denken und fühlen - Wendt, M: Wie Pferde denken und fühlen

Wie Pferde denken und fühlen - Wendt, M: Wie Pferde denken und fühlen

Titel: Wie Pferde denken und fühlen - Wendt, M: Wie Pferde denken und fühlen
Autoren: Marlitt Wendt
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gehören. Diese ausgelassenen Bewegungen, verbunden mit der Masse der Tiere, können uns überfordern oder sogar ernsthaft in Gefahr bringen. Manchmal geht mit unseren Pferden im Spiel auch das Temperament durch und sie lassen sich dann nur schwer wieder stoppen. Ein „Dämpfer“ in dieser Situation würde die Motivation aber wieder stark herabsetzen. Um die eigene Sicherheit zu gewährleisten, sollte nur ritualisiert mit Gegenständen gespielt werden.
    Aber auch ungestörtes Grasen oder einen Spaziergang mögen Pferde meist gern und empfinden dies als Belohnung. Achten Sie immer darauf, ob das Pferd deutlich positiv auf eine Belohnung reagiert, sonst empfindet es diese Zuwendung vielleicht nicht als Belohnung, egal, wie gut Sie es mit ihm gemeint haben. Die Qualität einer Belohnung liegt somit immer im Auge des Beschenkten.
     

    Pferde haben unterschiedliche Vorlieben – und manche empfinden das Schmusen mit ihrer Bezugsperson als große Belohnung.
     
    Das Geschmackspotpourri

Deborah Goodwin fand in einer Studie viel über die unterschiedlichen Geschmacksvorlieben von Pferden heraus. Dass viele Pferde Pfefferminze oder Kirschen lieben, mögen manche Pferdebesitzer bereits gewusst haben. Doch wer hätte gedacht, dass Pferde ganz verrückt nach Bockshornkleesamen, Oregano, Rosmarin, Kreuzkümmel und Ingwer sind? Warum also nicht einmal mit entsprechenden Zutaten Leckerli selbst backen? Im Spätsommer könnten Sie zudem Hagebutten sammeln und für den Winter trocknen. Auch diese werden von vielen Pferden sehr gern gegessen, sind außerdem sehr gesund und werden uns kostenlos von der Natur zur Verfügung gestellt.
Betteln – ein Problem?
    Betteln – ein Problem?
    Pferde, die ein Belohnungssystem verinnerlicht haben, betteln überhaupt nicht, da sie gelernt haben, wann Belohnungen zu erwarten sind und wann eben auch nicht. Nur Pferde, die nicht wissen, dass sie für eine Belohnung auch etwas leisten müssen, sind ständig auf der Suche nach Futter. Zudem werden sie durch eine unstrukturierte und planlose Zuteilung von Futter in dauerhafte Aufregung versetzt, sodass sie sich nicht wirklich auf die Aufgaben konzentrieren können. Belohnungserfahrene Pferde verfolgen dagegen sehr konzentriert ihre Aufgaben und arbeiten eifrig mit. Betteln die Pferde dennoch, müssen wir den Fehler bei uns suchen, nicht bei unserem Pferd. Es gibt einige „Anfängerfehler“, die schnell mal unterlaufen, wenn man versucht, eine so komplexe Methode wie das Clickertraining anzuwenden, ohne genug über die Lernpsychologie des Pferdes zu wissen.
     

    Nur Pferde, denen planlos und ständig Futter zugesteckt wird, gewöhnen sich das Betteln an. Ist für sie ein klares Belohnungssystem erkennbar, erledigt sich das Betteln von allein.
    Tipps zum schnellen Lernerfolg
    Tipps zum schnellen Lernerfolg
    Das Pferd lernt am schnellsten, wenn wir viele kleine Erfolgserlebnisse schaffen und Misserfolge möglichst vermeiden. Wir sollten daher eine Übung auf niedrigem Niveau beginnen und dann ganz allmählich den Schwierigkeitsgrad steigern. Dazu teilt man eine Übung in so viele Teilschritte wie möglich ein, die man nur getrennt voneinander üben sollte. So muss das Pferd zum Beispiel für den Spanischen Schritt lernen, das jeweils richtige Bein zu heben, es zu strecken, dabei weiterzulaufen, aktiv in der Hinterhand zu schreiten und noch viele weitere Teilschritte mehr. Wenn man an einem Detail dieser Übung arbeitet, werden andere Details vorübergehend unwichtig, da sich das Pferd immer nur auf eine Sache zurzeit konzentrieren kann. Es kann nicht gleichzeitig lernen, das Vorderbein höher zu strecken und besser vorwärts zu gehen. Erst wenn die einzelnen Komponenten gut beherrscht werden, können sie wieder zu einem Gesamtbild zusammengesetzt werden.
    Damit das Pferd unsere Absicht immer leicht wiedererkennen kann, sollten wir klare, prägnante und immer gleich bleibende Handzeichen oder Kommandos geben. Es kann uns nicht verstehen, wenn wir dieselbe Übung mal mit „Los“, mal mit „Schritt“ und mal mit „Paso“ beginnen. Jedes Lebewesen kann natürlich auch mal einen schlechten Tag haben und unkonzentriert oder unwillig sein. Wenn Sie merken, dass heute nichts voran geht, sollten Sie besser abbrechen und es an einem anderen Tag erneut probieren. Dabei gilt das „Zurück-in-den-Kindergarten-Prinzip“: Wir festigen in vielen Einzelschritten erst wieder die Grundlagen, bevor wir auf die eigentliche Übung zurückkommen. So ermöglichen
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