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Miteinander reden 03 - Das "Innere Team" und situationsgerechte Kommunikation

Miteinander reden 03 - Das "Innere Team" und situationsgerechte Kommunikation

Titel: Miteinander reden 03 - Das "Innere Team" und situationsgerechte Kommunikation
Autoren: Friedemann Schulz von Thun
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    Vorwort
Oft, wenn es erst durch Jahre durchgedrungen,
erscheint es in vollendeter Gestalt.
(Goethe, Faust, Vorspiel auf dem Theater)
    Dieser dritte Band von «Miteinander reden» ist tatsächlich durch viele Jahre «durchgedrungen»: Insbesondere das Modell vom Inneren Team hat mich lange Zeit (1991–1998) nicht losgelassen in der Beratungspraxis, in der Forschung, der Lehre, der wissenschaftlichen ebenso wie der belletristischen Literatur und im privaten und beruflichen Leben. Es gehörte in der psychologischen Erwachsenenbildung bald zu den Themen, bei denen man die Stecknadel fallen hört. Nun liegen die Früchte all dieser Erkenntnisbäume versammelt und geordnet im Korb, das ist allemal ein Erntedankfest wert. Aber «in vollendeter Gestalt»? Der Perfektionist im Inneren Team des Autors ist noch voller Nervosität – er muss jetzt mal Ruhe geben, sonst kann ein Text nie auf die Menschheit losgelassen werden.
    Der Text ist das eine. In diesem Band spielen aber auch die Bilder eine besondere Rolle. Ich nehme Goethes Wort von den Seelen, die ach! in unserer Brust wohnen, sowohl ernst als auch wörtlich und zeichne sie dort hinein, um auf diese Weise das seelische Geschehen auf einer inneren Bühne greifbar und plastisch zu machen. «Miteinander reden» hat eine zwischenmenschliche und eine innermenschliche Seite; hier mache ich den Versuch einer Zusammenschau. Ich hoffe, die Leserin, der Leser ist über die Bilder von Verena Hars zumindest annähernd so erfreut, wie es die Hörer der Vorträge jeweils sind, auch wenn hier überwiegend nur eine verkleinerte Schwarz-Weiß-Version möglich ist. – Verena Hars habe ich nach einer Vorlesungsreihe aufgrund ihrer Hausarbeit entdeckt: Ihre Abbildungen waren, obwohl selbst auch kein Profi, viel schöner und ausdrucksstärker als meine. Seitdem haben wir, über vier Jahre hinweg, wohl fünfzigmal zusammengesessen, um zu überlegen, wie dieser oder jener Sachverhalt als «inneres Bühnenbild» dargestellt werden kann.
    Dieser dritte Band steht in enger Verbindung zu den beiden ersten, was auch an zahlreichen Rückverweisen kenntlich wird. Sie können aber auch das Pferd von hinten aufzäumen und ohne allzu große Verständniseinbuße mit diesem Band beginnen. Denn die kommunikationspsychologischen Modelle stehen in einem wechselseitigen Ergänzungs- und nicht in einem Reihenfolgeverhältnis.
    Dies ist der Ort, all jenen zu danken, die sonst noch zum Gelingen beigetragen haben. Karin van der Laan, vor wenigen Wochen in Eschede auf tragische Weise ums Leben gekommen, hat mir grundlegende Gedanken hinterlassen – ein Teil ihres geistigen Erbes ist hier aufbewahrt. – Bettina Glaß hat, wie schon zu den Bänden 1 und 2, ein Sachregister erstellt. An der Manuskriptgestaltung waren – überaus professionell – Lutz Greve, Margit Leiß, Wibke Stegemann und vor allem Paula Weldt beteiligt. Helga Harder hat mit ihrem stillen und blühenden Landsitz für eine inspirierende Atmosphäre gesorgt. Inhaltlich und stilistisch haben Larissa Stierlin, Roswitha Stratmann und Ingrid Schulz von Thun noch manch wertvolle Anregung beigesteuert. Letzterer gebührt auch sonst Dank, weil … – aber das ist ja bekannt, dass ein Autor immer viel Verständnis von seiner Familie braucht.

Hamburg, Juli 1998

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    Einleitung: Wie kommuniziere ich «richtig»?
    «Und Herr Schulz von Thun wird uns jetzt sagen, wie wir richtig kommunizieren sollen!» Mit diesen Worten beendete der Bürgermeister einer norddeutschen Kleinstadt seine Vorrede und gab das Rednerpult für mich frei. Versammelt waren die Leiter der verschiedenen Behörden und ihre Stellvertreter. Einen Tag lang hatten die Stadtväter für das Thema «Kommunikation» reserviert.
    Ach so? Brachte das die Erwartung auf den Punkt? Oder war es als scherzhafte Pointe gemeint, mit einem Körnchen Wahrheit und einem Körnchen Ironie?
    Manche Leserin und mancher Leser der ersten beiden Bände von «Miteinander reden» (1981, 1989) waren wohl auch auf der Suche nach dem Stein der Weisen. Statt aber diesen Stein in handlicher Verpackung geliefert zu bekommen, wurden sie eingeladen, Hunderte von Seiten «Steinkunde» zu studieren: Was alles (gleichzeitig) passiert, wenn Menschen miteinander in Kontakt treten, womit man rechnen muss, wenn sich «das Zwischenmenschliche ereignet».
    Jeder gesprochene Satz wurde als Akkord, als «Vierklang» dargestellt mit seinen Ober- und Untertönen (Sachinhalt,
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