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Wie man sich beliebt macht

Titel: Wie man sich beliebt macht
Autoren: Meg Cabot
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es!«
    »Du bist also der Meinung, dass man mit niemandem zusammen sein soll, solange man noch auf der Highschool ist«, sagte Becca, »weil es nicht romantisch ist, sich im Auto zu küssen?«
    »Natürlich kann man mit jemandem zusammen sein«, sagte Jason. »Man kann zusammen ins Kino gehen und andere Sachen machen. Aber man sollte sich nicht verlieben.«
    »Was?« Becca sah geschockt aus. »Nie?«
    »Jedenfalls nicht in jemanden von der Schule«, sagte Jason. »Du kennst doch bestimmt das weise Sprichwort, dass man nie da sch … soll, wo man isst.«
    »Du bist ekelhaft«, schnaubte Becca.
    »Ich meine das ernst«, sagte Jason. »Stell dir mal vor, du fängst mit jemandem aus der Schule was an und irgendwann macht ihr Schluss. Aber ihr würdet euch trotzdem weiterhin jeden Tag begegnen, das ließe sich gar nicht vermeiden. Und wie wäre das? Superverkrampft. Die Schule ist doch so schon anstrengend genug, das muss man sich nicht auch noch geben.«
    »Willst du mir damit sagen …«, Becca wollte es offensichtlich ganz genau wissen, »dass du noch nie mit einem Mädchen aus unserer Schule zusammen sein wolltest?
Dass du noch nie verliebt warst? Wirklich noch nie? In gar niemanden?«
    »Ganz genau«, sagte Jason. »Und das wird auch nie passieren.«
    Becca sah nicht so aus, als würde sie ihm das abnehmen. Aber ich wusste, dass es die Wahrheit war. Und zwar aus eigener Erfahrung. Uns hat eine Lehrerin in der Fünften mal nebeneinander gesetzt, und da hat Jason mich so lange gezwickt, in die Seite gestoßen und geärgert, bis ich es nicht mehr aushielt. Als ich meinen Großvater fragte, wie ich mit der Situation umgehen sollte - ob ich Jason lieber zurückzwicken oder ihn verpetzen sollte? -, sagte er: »Wenn ein Junge ein Mädchen so ärgert, kann man davon ausgehen, dass er ein bisschen in sie verliebt ist.«
    Aber als ich Jason das nächste Mal, als er so tat, als hätte er einen Popel an meinem Stuhl abgewischt, bevor ich mich hinsetzen wollte, darauf ansprach, wurde er so sauer, dass er das ganze restliche Schuljahr kein Wort mehr mit mir sprach. Klar, jetzt im Nachhinein weiß ich, dass das dumm von mir war. Es gab dann keine Treffen mehr zwischen G. I. Joe und Höhlenforscherin-Barbie. Kein Stratego. Keine Radrennen und auch kein Beinhakeln. Stattdessen spielte er nur noch mit seinem langweiligen Freund Stuckey, und ich freundete mich mit der Siebenschläferin (alias Becca) an.
    Erst in der sechsten Klasse kam es wieder zu einer Annäherung zwischen uns beiden. Das war kurz nach dem Gatorade-Zwischenfall, als Laurens Terrorkampagne gegen mich ihren Höhepunkt erreicht hatte und er gar nicht anders konnte, als Mitleid mit mir zu haben, als er mich
so allein in der Cafeteria sitzen sah. Von da an setzte er sich in der Mittagspause wieder zu mir an den Tisch.
    Jason glaubt eben nicht an Schulromanzen.
    »Nein, ich halte echt nichts davon«, sagte er. »Sonst endet man wie die beiden Freaks da unten. Ähem, Crazytop? Darf ich fragen, was du da eigentlich machst?«
    Ich hörte auf, die Zuckertütchen zu schütteln, die ich über der Balkonbrüstung aufgerissen hatte, und sah Jason mit Unschuldsmiene an. »Ich? Nichts.«
    »Du machst ganz offensichtlich«, sagte Jason, »nicht nichts, sondern etwas. Es sieht so aus, als würdest du Lauren Moffat Zucker über den Kopf streuen.«
    »Pscht«, zischte ich. »Es schneit. Aber nur auf Lauren.« Ich schüttelte noch mehr Zucker aus den Tütchen. »Schne-he-flöckchen, Weißröckchen, da-ha kommst du geschneit«, sang ich leise. »Du-hu kommst aus den Wolken, dei-hein Weg ist so weit …«
    Jason prustete vor Lachen, und als Becca sah, dass mein Zuckervorrat zur Neige ging, hielt sie mir schnell ein paar Nachschubpäckchen hin.
    »Hör auf, so laut zu lachen«, schimpfte ich leise mit Jason. »Du zerstörst diesen wunderschönen, romantischen Moment für sie!« Ich streute noch etwas Zucker über die Brüstung. »Fröhliche Weihnachten euch allen!«
    »Hey, was …?«, hörten wir Lauren Moffats gereizte Stimme von unten. »Iiiih! Was hab ich da in den Haaren?«
    Wir duckten uns blitzschnell unter den Tisch, damit Lauren uns nicht sehen konnte, falls sie auf die Idee kam, nach oben zu schauen. Ich konnte sie zwischen den Gitterstäben sehen, wusste aber, dass sie mich nicht sehen
konnte. Sie schüttelte panisch ihre Haare aus, und Becca, die mir gegenüber am Boden kauerte, musste sich mit beiden Händen den Mund zuhalten, um nicht laut loszukichern. Jason sah aus, als
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