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Wie man sich beliebt macht

Titel: Wie man sich beliebt macht
Autoren: Meg Cabot
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wenn mich nicht jemand - wie diese Frau - daran erinnert), dass Lauren und ich bis zum Ende der fünften Klasse sogar Freundinnen waren. Na gut, vielleicht keine besonders engen Freundinnen. Aber es ist auch schwierig, mit dem beliebtesten Mädchen der Schule wirklich eng befreundet zu sein, weil sie zwangsläufig sehr viele Freundinnen und einen ziemlich vollen Terminkalender hat.
    Aber immerhin waren wir so eng befreundet, dass sie sogar zu mir nach Hause zum Spielen kam. (Okay, nur ein einziges Mal. Und ich glaube nicht, dass sie sich bei uns sonderlich wohlgefühlt hat, wofür ich hauptsächlich
meinem Vater die Schuld gebe, der damals gerade Haferplätzchen gebacken hat. Der Gestank der verkokelten Haferflocken war wirklich ziemlich unangenehm.) Und ich zu ihr. (Okay, auch bloß einmal. Ihre Mutter war damals gerade bei der Maniküre, aber ihr Vater war da. Irgendwann klopfte er an Laurens Zimmertür und beschwerte sich über die Lautstärke der Explosionsgeräusche, die ich machte, während wir mit unseren Barbie-Puppen Navy-Seal-Kampfschwimmerinnen spielten. Er hatte noch nie etwas davon gehört, dass man Kampfschwimmerinnen-Barbie spielen konnte, und schlug uns vor, doch lieber Krankenschwestern-Barbie zu spielen.)
    »Hm«, sagte ich zu der Kundin. »Vielleicht habe ich ja einen dieser Nachnamen, die einem einfach bekannt vorkommen.«
    Tja. Warum wohl?
    Weil Lauren die Redewendung »eine Steph-Landry-Nummer abziehen« geprägt hat. Aus Rache. Es ist echt unglaublich, wie schnell dieser Spruch in den allgemeinen Sprachschatz eingegangen ist. Wenn bei uns an der Bloomville Highschool irgendjemand etwas Bescheuertes sagt oder macht oder sich in eine peinliche Situation bringt, stöhnen alle sofort: »Das war ja jetzt wohl eine echte Steph-Landry-Nummer« oder »Original Steph Landry, echt!« oder »Stephiger geht’s gar nicht«.
    Und die Steph, von der sie reden, bin ich.
    Toll.
    »Ja, könnte sein«, sagte die Frau zweifelnd. »Ach Gott, jetzt liege ich bestimmt die ganze Nacht wach und zerbreche mir den Kopf darüber. Das weiß ich genau!«
    Ihre Kreditkarte wurde akzeptiert. Ich zog die Quittung
aus dem Gerät, schob sie ihr zum Unterschreiben über die Theke und tütete ihre Bücher ein. Sollte ich ihr sagen, dass ihr mein Name vielleicht wegen meinem Großvater so bekannt vorkam? Er ist nämlich einer der prominentesten - und reichsten - Männer der Gegend, seit er das Weideland seiner ehemaligen Farm entlang der Strecke des geplanten Highways I-69 (dem »Korridor«, der eines Tages Mexiko mit Kanada verbinden soll und dabei unter anderem auch durch Indiana führt) für viel Geld an ein Unternehmen verkauft hat. Und dieses Unternehmen hat dort ein Rieseneinkaufszentrum namens Super-Sav-Mart hingestellt, das letztes Wochenende eröffnet wurde.
    Deshalb stand Grandpas Name in der letzten Zeit ziemlich oft in der Zeitung, vor allem weil er einen großen Teil des Geldes dazu verwendet hat, eine Sternwarte zu bauen, die er der Stadt stiften will.
    Weil ja jede Kleinstadt in Indiana dringend eine eigene Sternwarte braucht.
    Seitdem spricht meine Mutter nicht mehr mit ihm. Sie befürchtet, dass der Super-Sav-Mart mit seinen Sonderangeboten sämtliche Einzelhändler am Courthouse Square in den Ruin treiben wird - einschließlich »Courthouse Square Books«.
    Aber mir war klar, dass die Kundin niemals darauf reinfallen würde. Mein Großvater trägt nämlich nicht denselben Nachnamen wie ich. Er ist von Geburt an dazu verdammt, Emile Kazoulis zu heißen, wobei man sagen muss, dass er sich trotz dieses Handicaps ganz gut geschlagen hat.
    Ach, ich muss einfach der Tatsache ins Auge sehen, dass der Fall bei mir ähnlich gelagert ist wie bei dem knallroten
Fleck auf Laurens weißem Jeansrock von D&G: Mein Vater hat wirklich versucht, ihn rauszuwaschen, er hat ihn mit Vanish Oxy Action bearbeitet, mit allem , was er nur finden konnte, aber irgendwann musste er es aufgeben und fuhr los, um ihr einen neuen Rock zu kaufen.
    Mein Name ist genauso unauslöschlich in das Gedächtnis der Bevölkerung von Bloomville eingedrungen wie dieser Fleck.
    Leider nicht als positive Erinnerung.
    »Tja«, seufzte die Frau, während sie nach ihrer Tüte und der Quittung griff. »Ich komme einfach nicht drauf. Damit muss ich mich wahrscheinlich abfinden.«
    »Wahrscheinlich«, sagte ich und war sehr erleichtert, als sie zur Tür ging. Endlich.
    Leider war meine Erleichterung nur von kurzer Dauer. Im selben Moment bimmelte nämlich das über
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