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Wie ich Brad Pitt entführte

Wie ich Brad Pitt entführte

Titel: Wie ich Brad Pitt entführte
Autoren: Michaela Grünig
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gefühlvoll an seinem Ohrläppchen.
    »Hm«, murmelte Stefan schlaftrunken und drückte sie ein wenig fester an seinen nackten Oberkörper.
    Nicole grinste. Dann flüsterte sie ihm leise ins Ohr: »Komm, Schatz! Genug geschlafen. Jetzt geht’s auf in die zweite Runde.«

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    Epilog
     
     
     
    E igentlich mag ich keine Epiloge. Sie wirken immer so, als hätte der Autor keine Lust mehr gehabt, sein Buch weiterzuschreiben. Auch Linda betont immer, dass Bücher gefälligst da zu enden haben, wo sich die Liebenden endlich zum ersten Mal glückselig in die Arme fallen. Würde man die Beziehungen der Protagonisten weiterverfolgen, würden sie sich – genau wie die Beziehungen aller real existierenden Menschen – zu einem Trauerspiel entwickeln. Aber hier und jetzt brauche ich einfach einen Epilog, denn meine Geschichte geht ja noch weiter. Folglich benötigen wir ein »Also« mit einem großen A.
    Also … juristisch gesehen, sind wir alle mit einem blauen Auge davongekommen: Linda und ich konnten selbstverständlich das bestehende Missverständnis aufklären und nachweisen, dass Stefan sich als mein Ex-Freund vollkommen freiwillig in meiner Wohnung aufhielt. Und wegen Tom konnte mir – trotz der unzähligen Medienberichte um mein Foto mit ihm – niemand an die Wäsche: Sein Manager hatte wohl doch Mitleid mit mir gehabt und in einer Art bizarrer Wirklichkeitsverzerrung Toms und meine Geschichte mit einer Schauspielerin nachgespielt.
    Da Tom bei seiner Vernehmung ausgesagt hatte, nichts von dem riesigen Wirbel um seine Person und dem Polizeieinsatz mitbekommen zu haben, glaubte ihm die Richter
in
natürlich jedes Wort. So musste er zwar wegen Irreführung der Behörden eine geringe Geldstrafe zahlen, andererseits drang nichts davon an die Öffentlichkeit. Dies ermöglichte Zack, die Geschichte mit maximalem Aufwand in allen Medien zu zelebrieren. Natürlich mit geradezu verblüffenden Folgen für Toms weiteren Werdegang: Die Produzenten von »Charles Bukowski – Ein Leben im Suff« knieten – nicht nur sprichwörtlich – vor ihm nieder und bettelten, dass er die Hauptrolle übernehmen möge. Was er dann gnädigerweise gegen Zahlung der dreifachen ursprünglichen Gage auch tat.
    Max erhielt eine Verwarnung der Dienstaufsichtsbehörde wegen Behinderung der Rechtsfindung, oder so ähnlich. Wahrscheinlich hätte das weder ihm noch seiner Polizeikarriere nachhaltig geschadet, trotzdem hat er seinen Job bei der Kripo an den Nagel gehängt. Ich glaube, es hat ihn selbst etwas geschockt, wie schnell er sich zu einer eigenmächtigen Handlungsweise gegen die Dienstvorschriften hatte hinreißen lassen. Auch wenn er es nur mir zuliebe getan hatte, so wollte er sich zukünftig lieber nicht noch mal diesem potenziellen Gewissenskonflikt aussetzen.
    Originalton Max: Bei dir weiß man ja nie, wie und wann du mal wieder eine ›gute Tat‹ vollbringen willst. Vielleicht befreist du das nächstes Mal die Elefanten des Kölner Zoos, und da bin ich dann lieber von Anfang an auf deiner Seite!
    Goldig, nicht wahr? Stattdessen eröffnete er in der Dürener Straße ein Karatestudio, in dem er insbesondere Selbstverteidigungskurse für Kinder und Jugendliche anbietet. Vor etwa zwei Jahren hatte Tom dann nachgefragt, ob Max ihn nicht für einen Actionfilm fit machen könnte. Max musste zwar erst von mir dazu überredet werden, aber dann hat er seinen Job so toll gemacht, dass Zack ihn gleich unter Vertrag genommen hat.
    Seitdem trainiert er zusätzlich als VIP-Fitnesscoach den ganzen Damen und Herren von Film und Fernsehen die Muskelmasse an, die man heutzutage so braucht, um fotogen zu sein. Zack verhandelt gerade mit RTL über eine wöchentliche Fitnesssendung, bei der der Muskelzuwachs des jeweiligen Stars dokumentiert werden soll. Geplanter Titel: »Jeder Zentimeter zählt!«
    Selbstverständlich hatte der liebe Zack das pikante Foto von Tom und mir der Presse zugespielt. Der alte Lügner war von der Riesenwelle, die die Veröffentlichung verursachte, selbst überrascht worden, und hatte vorsichtshalber erst einmal alles abgestritten. Später, als sich das Blatt zum Guten wendete, ließ er uns alle wissen, dass er das ganze Geschehen von langer Hand geplant hatte. Wer’s glaubt, wird selig!
    Seitdem wir Gott sei Dank auf der Polizeistation wieder mit dem Küssen angefangen hatten, tun wir das auch heute noch jeden Tag und jede Nacht recht ausgiebig. Denn wir leben jetzt zusammen in einer schönen hellen Wohnung in der richtigen
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