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The Carrie Diaries - Carries Leben vor Sex and the City - Band 1

The Carrie Diaries - Carries Leben vor Sex and the City - Band 1

Titel: The Carrie Diaries - Carries Leben vor Sex and the City - Band 1
Autoren: Candace Bushnell
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Prinzessin auf einem anderen Stern
    Im Laufe eines Sommers kann viel passieren, heißt es.
    Oder auch nicht.
    Heute fängt das zwölfte Schuljahr an, aber bei mir hat sich in den Ferien nicht viel getan.
    Genauso wenig wie bei meiner besten Freundin Lali.
    »Denk dran, Braddie, dieses Jahr muss es unbedingt klappen mit einem Freund«, sagt sie, als ich zu ihr in den roten Pick-up steige, den ihr einer ihrer älteren Brüder vererbt hat.
    »Lass mich bloß in Ruhe damit.« Wir hatten uns schon in der Elften vorgenommen, uns endlich mal so richtig zu verlieben, und es hat nicht funktioniert. Ich stelle meine Tasche auf den Boden und schiebe den Brief zwischen die Seiten des Biologiebuchs, wo er fürs Erste keinen Schaden mehr anrichten kann. »Ich bin dafür, dass wir das Projekt vorübergehend auf Eis legen. Die Jungs an der Schule kennen wir alle und …«
    »Irrtum.« Lali startet den Motor, legt den Rückwärtsgang ein und blickt über die Schulter. Von allen meinen Freundinnen ist Lali die beste Autofahrerin. Ihr Vater ist Polizist und hat ihr schon mit zwölf das Fahren beigebracht, damit sie im Notfall
immer selbst ans Steuer kann. »Ich hab gehört, wir haben einen Neuen.«
    »Aha.« Der Letzte, der neu an unsere Schule gekommen ist, hat sich als Hardcorekifer entpuppt, der anscheinend nur eine einzige Latzhose besitzt.
    »Jen P meint, dass er süß ist. Supersüß sogar.«
    »Aha.« Das muss nichts heißen. Jen P hat in der sechsten Klasse einen Leif-Garrett-Fanclub gegründet. »Wenn er wirklich so süß ist, dann krallt ihn sich sowieso Donna LaDonna.«
    Wir fahren eine Weile schweigend weiter, als Lali plötzlich sagt: »Er hat einen komischen Namen. Sebastian … Child oder so.«
    »Sebastian Kydd?«, entfährt es mir.
    »Genau.« Sie biegt auf den Parkplatz der Castlebury Highschool, stellt den Wagen ab und schaut mich mit hochgezogenen Brauen an. »Kennst du ihn?«
    Ich lege die Hand an den Türgrif und zögere.
    Mir klopft das Herz bis zum Hals. Ich öffne den Mund, schließe ihn aber gleich wieder und schüttle dann den Kopf.
    Wir sind schon durch den Haupteingang, als Lalis Blick auf meine Stiefel fällt. Sie sind aus weißem Lackleder. Bei einem ist an der Spitze ein bisschen Lack abgeplatzt, aber es sind original Go-go-Girl-Stiefel aus den frühen Siebzigern – und sie haben mit Sicherheit ein spannenderes Leben hinter sich als ich.
    »Carrie …« Lali mustert die Prachtstücke kopfschüttelnd. »Als deine beste Freundin kann ich auf gar keinen Fall zulassen, dass du am ersten Schultag mit solchen Stiefeln rumläufst.«
    »Zu spät«, sage ich grinsend. »Außerdem kann der Laden hier ruhig ein bisschen Glamour vertragen.«
    »Bleib bloß so, wie du bist.« Lali formt ihre Hand zu einer
Pistole, küsst die Fingerspitzen und richtet sie auf mich. Dann drehte sie sich um und geht zu ihrem Spind.
    »Viel Glück, Angel«, rufe ich ihr hinterher.
    So bleiben, wie ich bin. Haha. Nach dem Brief habe ich sowieso keine andere Wahl.
     
    Sehr geehrte Ms Bradshaw, steht darin, vielen Dank für Ihr Interesse am Sommerkurs »Kreatives Schreiben für Fortgeschrittene« der New School. Obwohl die von Ihnen eingereichten Arbeitsproben von Talent und Kreativität zeugen, müssen wir Ihnen leider mitteilen, dass wir Ihnen in diesem Jahr keinen Platz in unserem Kurs anbieten können …
     
    Der Brief kam letzten Dienstag. Ich habe ihn ungefähr fünfzehn Mal gelesen, um ganz sicher zu sein, dass ich nichts missverstanden hatte, und dann musste ich mich erst mal ins Bett legen. Nicht dass ich mich für so wahnsinnig talentiert halte, aber ich hatte gehofft, dass ich vielleicht doch gut genug wäre.
    Ich habe niemandem etwas davon erzählt, auch nicht meinem Vater. Noch nicht einmal, dass ich mich überhaupt beworben hatte. Dad hat an der Brown studiert und erwartet von mir, dass ich in seine Fußstapfen trete. Er glaubt, aus mir könne eine gute Naturwissenschaftlerin werden. Und wenn mir Molekularstrukturen zu abstrakt wären, dann könne ich immer noch Biologie studieren und das Verhalten von Käfern erforschen. Na klar.
     
    Auf dem Weg zur Aula kommen mir Cynthia Viande und Tommy Brewster entgegen, das ungekrönte Königspaar der Castlebury High. Tommy ist zwar nicht gerade der Hellste, aber der
Star des Basketballteams. Cynthia ist Oberstufensprecherin, Vorsitzende des Abschlussballkomitees, seit Jahren Klassenbeste und war schon mit zehn Trägerin sämtlicher Pfadfinderabzeichen. Sie und Tommy sind seit drei
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