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... Wie Gespenster in der Nacht

... Wie Gespenster in der Nacht

Titel: ... Wie Gespenster in der Nacht
Autoren: Emilie Richards
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Sicherheit, dass der Herr, der gestern Abend Carlton-Jones und Surrey repräsentiert hat, den beiden empfohlen hat, das Projekt aufzugeben. Er ist der Überzeugung, dass es ihnen nie gelingen wird, hier genügend Land aufzukaufen. Und er hat mir zu verstehen gegeben, dass sie seinen Rat akzeptiert haben, wenn auch nur höchst unwillig.“
    „Sind Sie sicher?“
    Er lächelte wieder. „Genauso sicher, wie ich davon überzeugt bin, dass es innerhalb der nächsten sechs Monate die nächste Krise in der königlichen Familie geben wird.“
    „Sicherer geht’s kaum.“ Sie reichte ihm die Mappe zurück, und er klemmte sie sich unter den Arm.
    „Sie waren großartig gestern Abend, Fiona. Ich hatte vor, einen Artikel über Sie und die Stardust -Bücher zu schreiben, wenn die ganze Sache sich hier ein wenig beruhigt hat. Ich hoffe auf Ihre Zustimmung.“
    „Unter einer Bedingung.“
    „Einverstanden.“
    „Sie sagen mir hier und jetzt offen, dass Sie Andrews Darling nie gesehen haben.“
    „Ich denke, genau in diesem Moment stehe ich vor Andrews Darling.“
    „David …“
    Er nahm ihre Hand und führte sie an seine Lippen. Ein flüchtiger Handkuss, dann gab er ihre Finger frei. „Das kann ich nicht.“
    „Befürchten Sie, dass ich es weitererzähle? Das werde ich nicht. Sie haben mehr getan, als irgendjemand erwarten konnte, um die Dinge wieder ins Lot zu bringen.“
    „Ich kann nicht sagen, dass ich sie nicht gesehen habe, Fiona. Denn das entspräche nicht der Wahrheit. Es stimmt, ich hatte die volle Absicht zu lügen, als ich die Nacht in dem kleinen Boot auf dem See verbrachte. Ich machte es mir so gemütlich wie möglich, um wenigstens ein paar Stunden Schlaf zu bekommen. Kurz vor dem Morgengrauen wachte ich auf. Und da war sie, Andrews Darling, keine zwanzig Meter von mir entfernt. Sie reckte ihren wunderbar schlanken Hals den letzten Sternen entgegen. Dann wandte sie den Kopf und sah mich. Einen Moment lang bewegte sie sich nicht, dann schlug sie mit ihrem langen Schwanz, bäumte ihren Rücken auf und tauchte elegant in die Fluten zurück.“
    Fiona hatte stumm gelauscht, sie stellte sich die Szene vor.
    „Glauben Sie mir?“
    Sie nickte leicht.
    „Ich werde jetzt nicht behaupten, diese Erfahrung hätte mein Leben verändert.“ Doch sein Lächeln besagte genau das Gegenteil.
    „Danke. Dass Sie es mir erzählt haben.“
    „Andrew können Sie es gerne sagen. Obwohl ich bezweifle, dass er es glauben wird.“
    „Ich weiß es nicht. Wenn jemand an Wunder glaubt, dann Andrew.“
    „Ich melde mich bei Ihnen, in ungefähr einem Monat.“ David hielt ihr die Tür auf und winkte ihr zum Abschied nach.
    Die Sonne schien noch immer strahlend hell, obwohl es bereits sechs Uhr abends war. Fiona folgte dem Weg durch den kleinen Dorfpark, der zum See führte. Bis zu Andrews Haus war es ein ganzes Stück zu laufen, dennoch ließ Fiona sich Zeit. Sie wollte nicht riskieren, einen Krampf zu bekommen, und sie wollte auch nicht außer Atem sein, wenn sie bei ihm ankam.
    Der Duft des Sommers lag in der Luft, es roch nach Bauernrosen und gemähtem Gras. Der See strömte sein ganz eigenes Aroma aus, sauber und frisch, wie in den Momenten, kurz bevor der Regen einsetzte. Immer wieder blieb Fiona stehen, wenn sie an eine Stelle auf dem Pfad gelangte, die den Blick auf den See freigab.
    Schließlich kam sie bei der Abzweigung an, die zu Andrews Cottage führte und jenen, die weiter dahinter lagen. Sie hatte ihn bewusst nicht vorher angerufen. Sie wollte keine Absage von ihm riskieren. Jetzt konnte sie nur hoffen, dass der lange Spaziergang nicht umsonst gewesen war.
    Erleichtert erblickte sie Andrews Wagen, der unter einer kleinen Baumgruppe geparkt stand. Die Fenster standen offen, um die frische Sommerluft hereinzulassen. Poppys aufgeregtes Bellen drang aus dem Haus – und Andrews Stimme.
    „Nein, dieses Mal kommst du nicht mit, Bursche. Heute kann ich deine Gesellschaft nicht gebrauchen.“
    Fiona konnte sich denken, wohin Andrew wollte. Er ging dahin, wo er immer hinging, wenn er nachdenken musste. Er fuhr auf den See hinaus, um mit seinem Darling zu reden.
    Und sie würde bei ihm sein.
    Sie wartete bereits auf ihn, als er wenig später an Bord seines kleinen Kabinenkreuzers kam, stand vorn beim Bug und schaute auf den See hinaus. Sie drehte sich zu ihm um, als sie sicher war, dass er sie gesehen haben musste.
    „Hallo, Andrew.“
    „Fiona …“
    „Ist es nicht ein wunderschöner Abend? Es ist noch immer so
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