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Wie ein Ruf in der Stille: Roman (German Edition)

Wie ein Ruf in der Stille: Roman (German Edition)

Titel: Wie ein Ruf in der Stille: Roman (German Edition)
Autoren: Sandra Brown
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Lauri versucht, sich die Sache mit Jennifer Rivington aus dem Kopf zu schlagen. Sie hatte viel Zeit mit dem Kind verbracht und die täglichen Besuche bei der Kleinen fehlten ihr sehr. Drakes Tochter war jünger als die Schüler in Lauris Klasse, weshalb sie sich erst nach dem regulären Unterricht gesehen hatten.
    Jennifer war ein zauberhaftes Kind. Und sehr zurückhaltend. Zu zurückhaltend, überlegte Lauri. Weißblondes Haar ringelte sich in wilden Locken um ihr Köpfchen. Ihre Augen waren wie die ihres Vaters tiefgrün und von dichten, dunklen Wimpern umrahmt. Sie war zierlich und grazil, machte sich nie schmutzig oder provozierte irgendwelchen Ärger.
    Lauri hatte immer großen Wert auf professionelle Distanziertheit und Objektivität gelegt, doch das kleine Mädchen mit den großen, traurigen Augen eroberte ihr Herz im Sturm. Schon nach wenigen Tagen war der jungen Frau deutlich bewusst, dass sie Jennifers Privatlehrerin werden wollte. Sie wünschte sich sehnlich, dass das Kind aus der kühlen Atmosphäre des ordentlich aufgeräumten, praktisch möblierten Schlafsaals in ein fröhliches, kunterbuntes Kinderzimmer umziehen könnte.
    Unwillkürlich kreisten ihre Gedanken dann wieder um Jennifers Vater und erinnerten sie daran, dass ihr Wunsch illusorisch war. Nein, sie könnte nicht für diesen Mann arbeiten und in seinem Haus wohnen. Auch wenn er selbst zweitausend Meilen weit weg war. Er hatte sie als Frau und als Pädagogin brüskiert. Zudem wollte er sie auch gar nicht als Jennifers Lehrerin einstellen.
    Noch vor kurzem hätte sie vehement abgestritten, dass sie sich jemals Antwort des Herzens anschauen würde. Seit ein paar Tagen stahl sie sich jedoch mit schöner Regelmäßigkeit nachmittags ins Lehrerzimmer und hockte sich vor den Fernseher. Und sobald Drake über den kleinen Bildschirm flimmerte, passierte etwas Sonderbares mit ihr. Ihr Herzschlag beschleunigte sich, ihre Handflächen wurden feucht; ein heißes Prickeln durchflutete erregend ihren Unterleib. Dann spürte sie beinahe physisch, wie er sich über sie beugte und den Kopf zärtlich in ihr Haar drückte. So etwas war ihr noch nie passiert. Es war verrückt! Sie hatte gerade einmal fünfzehn Minuten mit ihm verbracht. Trotzdem hatte sie das Gefühl, ihn schon jahrelang zu kennen.
    Und jetzt kam Brigette in ihren Unterricht gestürmt und schwärmte von seinem guten Aussehen und seinem Charme. Ihre Kollegin konnte schließlich nicht ahnen, dass dieser Mann unsäglich arrogant, impertinent und skrupellos war.
    »Stell dir bloß mal vor, Drake Sloan ist Jennifer Rivingtons Vater! Ich hab mich schon gewundert, wieso wir ihre Eltern nie zu sehen kriegen. Er kommt nämlich erst spätabends in Doktor Norwoods Apartment, wenn er seine Tochter besuchen möchte. Vermutlich hat er Skrupel, dass
er sonst von Fans wie mir belagert wird.« Brigette giggelte. »Und er fragt nach dir, als wärt ihr alte Bekannte!«
    »Wir kennen uns.«
    Ihre Kollegin war sprachlos. Sie starrte Lauri an, als wären ihr eben Flügel gewachsen. »Du kennst ihn und hast mir das nie gesagt?«
    »Brigette, was liegt an?«
    »Wa… was anliegt?«, stammelte sie. »Ich hab dir eben gesagt, dass Doktor Glen Hambrick oder Mr. Rivington oder wie immer du ihn nennen willst mit dir reden möchte.«
    »Sag ihm, dass ich keine Zeit habe.«
    »Was!«, kreischte Brigette, und einen Augenblick lang wünschte Lauri sich tatsächlich, sie hätte den Hörschaden ihrer Schüler. Bisweilen war Taubheit ein Segen. »Das kann nicht dein Ernst sein, Lauri. Bist du noch bei Trost? Der erotischste Mann auf Gottes weiter Erde ist …«
    »Du übertreibst, Brigette«, sagte Lauri trocken. »Wie du siehst, bin ich mitten im Unterricht. Wenn Mr. Rivington mich sehen will, muss er bis zur Pause warten.«
    »Nichts täte ich lieber.«
    Die tiefe, sonore Stimme erfüllte den Raum mit der akzentuierten Betonung des professionellen Schauspielers. Er lehnte im Türrahmen und fixierte Lauri. Ihr Herzschlag setzte unvermittelt aus, um dann rasend zu beschleunigen.
    Brigette hatte es anscheinend die Sprache verschlagen. Mit offenem Mund starrte sie Drake an. Da sie keine Szene machen wollte, deren Details Brigette sicher im ganzen Institut herumerzählen würde, sagte Lauri milde: »Du entschuldigst uns, Brigette? Da Mr. Rivington den Unterricht bereits gestört hat, muss es wohl dringend sein.« Ihr sarkastischer
Kommentar rang ihm lediglich ein müdes Grinsen ab.
    Wie in Trance stakste ihre Kollegin zur Tür und
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