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Wie Alles Begann...

Wie Alles Begann...

Titel: Wie Alles Begann...
Autoren: Hannah Siebern
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nahm, aber er war sich sicher, dass Darrek sich irrte. Es mochte stimmen, dass Kara sich unter normalen Umständen nach zwanzig Jahren mit ihm langweilen würde, aber dies waren keine normalen Umstände. Kara liebte ihn und sie war schwanger. Und allein schon wegen des Babys würde sie nicht zu den Ältesten zurückkehren. Denn wenn es etwas gab, was stärker war als die Angst vor ihrer Mutter und ihren Tanten, dann war es die Liebe zu ihrem ungeborenen Kind.
    Jason lehnte sich zurück. Zum ersten Mal seit der Vollmondnacht hatte er das Gefühl, tatsächlich alles richtig gemacht zu haben.

Kapitel 7
Enttäuschung
    Mit jedem Tag, der verging, wurde Darrek unruhiger. In den ersten Tagen nach Karas Verschwinden war er zu sehr damit beschäftigt gewesen, sich von dem Angriff des Wilden zu erholen und Jason und Kara vor Tristan abzuschirmen. Er wusste, dass es verrückt war, sein Versprechen zu halten. Er hatte Tristan komplett in die falsche Richtung geschickt und sein Cousin war inzwischen so frustriert, dass er anfing, an seiner Gabe zu zweifeln. Darrek hatte er bisher aber noch nicht verdächtigt. Niemand verdächtigte ihn. Denn alle wussten, wie sehr er es Jason übel nahm, dass Kara ihm ihre Gunst zugewandt hatte. Darrek hätte das alles problemlos beenden können. Aber er hatte beschlossen, dass es Zeit war, Jason eine Lektion zu erteilen. Denn auch wenn er Kara entführt hatte, wusste Darrek, dass er sie niemals lange gegen ihren Willen halten würde. Dazu war er ein viel zu weiches Herz. Also würde sie ihn verlassen und ihn für den Rest seiner Existenz unglücklich machen. Oder zumindest solange, bis er eine Frau fand, an die er sich binden konnte.
    Inzwischen waren Kara und Jason längst von Tristans Radar verschwunden. Sie waren so weit weg, dass er sie nicht mehr orten konnte, und das machte für Darrek einiges leichter. Er musste sich nun nicht mehr darauf konzentrieren, die beiden abzuschirmen, sondern konnte sich wieder anderen Dingen widmen.
    Seine Wunden waren größtenteils verheilt und er hatte mehr als genug Zeit, um stundenlang das Telefon auf seinem Zimmer anzustarren. Er wusste, dass Kara sich melden würde, sobald sie konnte. Nicht nur, weil Jason es versprochen hatte, sondern auch weil sie mit Sicherheit so schnell wie möglich zurückwollte.
    Sie würde ihn anrufen und ihm mitteilen, mit welchem Flug sie wieder nach Hause kommen würde. Und dann würde er losziehen, um sie vom Flughafen abzuholen. Und bevor Marlene überhaupt wieder wach war, wäre die gesamte Geschichte überstanden. Etwas anderes zu denken, war unmöglich.
    Als nach zwei Wochen jedoch wirklich das Telefon klingelte, hatte Darrek schon längst aufgehört zu hoffen. Zu oft war er inzwischen enttäuscht worden. Zu oft hatte sich am anderen Ende jemand gemeldet, mit dem er gar nicht sprechen wollte.
    „Hallo?“
    „Darrek.“
    Darreks Mund wurde trocken und sein Herz setzte einen Moment aus.
    „Wo bist du?“, fragte er sofort. „Wo soll ich dich abholen? Ich komme überall hin. Auch nach Timbuktu, wenn es sein muss.“
    „Wo ich bin, kann ich dir nicht sagen, geliebter Cousin“, sagte sie.
    „In Ordnung. Aber du kannst mir doch sicher sagen, wann du wieder hier sein wirst, oder?“
    „Darrek …“
    „Nein. Sag es nicht. Du wirst wieder nach Hause kommen, Kara. Du weißt doch, was sonst passieren wird. Jasons Dummheit konnte ich ja irgendwie noch nachvollziehen. Aber du solltest es wirklich besser wissen. Ihr werdet beide ganz fürchterlich dafür bezahlen, wenn ihr das durchzieht.“
    „Darrek …“
    „Ich weiß, wie ich heiße, verdammt noch mal“, brüllte er wütend ins Telefon und zerdrückte dabei fast den Hörer.
    Auf der anderen Seite war es still geworden und Darrek bereute seinen Wutanfall sofort wieder. Er hatte sich vorgenommen, an Karas rationale Seite zu appellieren, und er machte keinen sonderlich guten Job.
    „Hör zu, Kara. Du und ich. Wir wissen beide nur zu gut, wie die Ältesten denken. Sie werden dich nicht einfach aufgeben. Sie werden bis in alle Ewigkeit nach dir suchen. Und wenn sie dich gefunden haben, dann werden sie dich und Jason für diese Dummheit büßen lassen. Du kannst die Verbindung nicht komplett trennen. Und Marlene kann das auch nicht. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass keine von euch beiden sich jemals mit jemand anderem verbinden kann. Ihr seid zwar jetzt dazu imstande, eigenständige Leben zu führen, aber du wirst dich nie mit Jason verbinden können und Marlene wird sich
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