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Wie Alles Begann...

Wie Alles Begann...

Titel: Wie Alles Begann...
Autoren: Hannah Siebern
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Abend“, riet sie. „In ein paar Monaten ist diese Geschichte mit Jason sowieso wieder vorbei. Dann wird Kara schlafen und Jason nach Hause zu seiner Familie gehen. Und in zehn Jahren ist ohnehin wieder alles anders. Also reiß dich zusammen, Darius. Es wäre doch jammerschade, wenn wir durch deine lächerliche Eifersucht deine Gabe verlieren würden.“
    Darrek fuhr herum, um ihr eine Standpauke darüber zu halten, dass er weder eifersüchtig war, noch einen Aufpasser benötigte. Aber Akima hatte sich bereits abgewandt und war die Treppe hinunter geeilt. Und jetzt erst viel Darrek auf, dass seine Mutter nur Sorge darüber geäußert hatte, seine Gabe zu verlieren. Nicht jedoch ihren Sohn. Leider war das aber nichts, was ihn noch sonderlich überraschte. Von den drei Ältesten war Akima diejenige, die am wenigsten Gefühle gegenüber ihren Kindern zeigte. So war es schon immer gewesen und würde sich wohl auch nicht mehr ändern.
    In diesem Moment ertönte das Startzeichen und alle Pärchen rannten los. Kara und Jason hatten die westliche Flanke gewählt und Darrek beschloss sich an ihre Fersen zu heften.
    Jason und Kara rannten wie der Wind. Sie hatten zwar noch nicht häufig zusammen gejagt, aber dennoch arbeiteten sie perfekt zusammen. Beide achteten auf die Bewegungen des anderen und schützten sich gegenseitig, indem sie verschiedene Seiten im Auge behielten. Jasons Herz klopfte wie wild, als er Kara immer weiter in den Wald hinein führte. Doch wie zu erwarten dauerte es nicht lange, bis ihr auffiel, dass etwas nicht stimmte.
    „Jason“, sagte sie irritiert. „Ich glaube, wir entfernen uns zu weit von den anderen. Ich … Ich bin mir sicher, dass die Gruppe weiter östlich sein muss.“
    „Das ist schon in Ordnung, Kara. Auf diese Weise können wir sie einkreisen.“
    „Hast du das mit Tristan besprochen? Du weißt, dass mein Bruder ziemlich wütend werden kann, wenn man sich nicht an seine Regeln hält.“
    „Ja“, log Jason. „Er weiß Bescheid. Komm schon. Ich weiß, was ich tue.“
    Kara zögerte. Sich alleine oder auch nur zu zweit auf einen Kampf mit einem Wilden einzulassen, konnte überaus gefährlich sein. Und Kara hatte mehr zu verlieren als jemals zuvor. Sie wurde langsamer.
    „Das gefällt mir nicht, Jason“, sagte sie nachdrücklich. „Ich glaube wirklich, dass wir uns wieder mehr nach Osten orientieren sollten.“
    In diesem Moment hörten sie es. Das Geräusch der Flügel war normalerweise nicht lauter als bei einem Adler. Aber ihr feineres Gehör ermöglichte es Jason und Kara, den Unterschied zu erkennen. Flapp. Flapp. Das war eindeutig der Flügelschlag eines Wilden.
    „Runter“, zischte Jason.
    Sofort verschanzten sie sich hinter einem Busch und kauerten sich nah aneinander. Es dauerte keine zwei Minuten, bis der Wilde weit über ihnen am Nachthimmel zu erkennen war. Jason sah, wie Karas Gesicht jegliche Farbe verlor, und spürte, wie sein eigener Mund trocken wurde. Die wilden Kaltblüter waren hässliche Monster übelster Sorte. Es waren riesige fledermausähnliche Kreaturen mit menschenähnlichen Gliedern, schwarzer Haut und langen ledrigen Flügeln. Ihre spitzen Zähne waren zwar giftlos, konnten einem Menschen aber in Sekundenschnelle die Kehle herausreißen. Einen besonderen Hass hegten die Kreaturen jedoch gegen Warmblüter.
    Jason sah zu Kara. Genau wie er war sie absolut still. Sie war schon häufig genug auf der Jagd gewesen, um genau zu wissen, wie man sich im Notfall zu verhalten hatte. Falls der Wilde sie entdeckte, dann würden sie es zwar möglicherweise schaffen, ihn zu besiegen. Aber ganz gewiss nicht, ohne dabei Verletzungen davonzutragen. Und das war es Jason nicht wert. Er wollte Kara schließlich von hier fortbringen. Und dabei konnte er keine gefährlichen Bissverletzungen gebrauchen.
    Der Wilde drehte eine Runde und ließ sich dann auf einem Baumast nieder. Die Wahrscheinlichkeit, dass er sie gewittert hatte, war groß. Aber jetzt gab es kein Zurück mehr. Sie mussten weiter. Und zwar so schnell wie möglich.
    „Komm schon“, zischte Jason. „Wir schlagen einen Bogen, um ihm aus dem Weg zu gehen. Und dann stoßen wir wieder zu den anderen. Versprochen.“
    Er griff nach ihrer Hand und zog sie unerbittlich weiter Richtung Westen.
    Das Auto stand noch genau da, wo Jason es vor zwei Tagen abgestellt hatte. Es war ein alter Kombi. Nicht das schnellste Modell, aber geräumig. Und es würde seinen Dienst gut tun. Der Wagen war dunkelgrau und in der
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